Die Sonne wandert langsam über die pudrig glasierten Hausdächer. Der erste Schnee ist gefallen, gestern Abend. Endlich ist es kalt. Endlich hat es ein bisschen geregnet. Eigentlich ist heute der perfekte Tag um raus zu gehen. Und ich muss, denn meine Nackenschmerzen sind wieder da, mit einer Intensität, wie es nur Schmerzen können, die einen sehr bewegungsarmen Körper befallen. (Haben Schildkröten Nackenschmerzen?) Sie stürzen sich auf die schwächste Stelle, genau wie Wölfe auf der Jagd nach Baby-Bisons.
Langes Sitzen und Stress blockiert den Körper. Ich höre meinen Hausarzt liebevoll mit mir schimpfen. Ich sehe mich einmal in der Woche („viel zu wenig, Frau Klitzeklein!“) Yogaübungen machen. Wäre Sitzen eine Yogaübung, wäre ich gezwungener Maßen darin Championin. Dann würde es nicht mehr heißen „einatmen, ein, ein, ein, halten und lass los“ sondern „sitzen, sitzen, sitzen, haaaaalten.“
Und wie oft habe ich schon selbst mit mir geschimpft, dass der Stress weniger werden muss. Mal wirklich entspannen. Nur nette Sachen machen. Abgrenzung! Aber dann steht plötzlich auch noch Hugo da. Der Tag war schon zu anstrengend, jetzt erstmal hinsetzen. Ey, Hugo, geh wen anders nerven. Aber weil Hugo einfach sehr häufig ihren/seinen Willen bekommt, lege ich mich jetzt einfach häufiger hin, statt mich hinzusetzen. Deal?