Plastikleben

Am 02. Januar startete meine Plastik-Challenge in vollen Zügen. Das war der Tag, an dem meine Freunde und ich das erste Mal in diesem Jahr einkaufen mussten. Das Projekt hat sich verselbständigt. Ursprünglich hatte ich mit einer Freundin ausgemacht, dass wir im Januar einfach mal alles auf eine Karte setzen und „ja“ zum plastiklosen Leben sagen wollten. Letztendlich haben sich etliche meiner Freunde angeschlossen. Weil sie die Idee so gut fanden. Weil sie etwas für die Umwelt tun können. Weil sie sich was gutes tun können.

Es mussten eigentlich Regeln her. Wir hatten keine. Es hätte Vorbereitungen bedurft. Auch die hat keiner so richtig auf dem Schirm gehabt. Mittlerweile steht fest: Alles was wir an Plastikartikeln noch zuhause haben, darf erst einmal aufgebraucht werden. Wiederverwertbare Sachen oder recyceltes Plastik ist auch okay. Wenn wir uns nicht sicher sind, ob Plastik in der Verpackung ist oder wenn wir in der inneren Verpackung Plastik vermuten, wird der Artikel nicht gekauft. Dem Freund Essen mitzubringen, was in Plastik verpackt ist und das man selbst nicht verzehrt, ist ebenfalls akzeptabel.

So zog ich also am zweiten Tag diesen Jahres los. Erst einmal zu meiner gewöhnlichen Anlaufstelle: Der Bio-Supermarkt. Hier bekam ich genau drei Sachen, nämlich Yogurt, Aufstrich und Milch in Gläsern. Für die weiteren Tage habe ich mir vorgenommen direkt in den unverpackt Laden zu spazieren. Ob ich genug Behältnisse habe, wird sich zeigen.

Meine Freundin hatte mich als Ansprechpartnerin für jegliche Fragen erkoren. Noch bevor sie ebenfalls in den Supermarkt los zog, stellte sie sich (und mir) die Frage, was man denn überhaupt frühstücken solle? Und ob der Deckel von Gläsern auch zum Plastikmüll zählen würde? Ich antwortete auf gut Glück. Letztendlich war sie genau so erfolgreich wie ich: In ihrem Korb befanden sich drei Gläser.

Aus purem Unwissen heraus, leitete ich die Fragen an M weiter. Wir amüsierten uns etwas über all die Fragen. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, als er dann auch einkaufen fuhr. Die nächste verzweifelte Nachricht erreichte mich: ALLES ist in Plastik. Wer zu früh lacht, der lacht nicht lange. Wieder bekam ich Fragen (ob bedrucktes Papier, wie z.B. bei Käseprodukten von der Frischetheke, schon Plastik war?). Wieder hatte ich keine Antwort und dachte mir einfach eine aus.

Für mich ist jetzt schon klar, nach nicht einmal 48 Stunden Januar, dass diese Challenge eine harte wird. Wir denken überhaupt nicht nach, was wir da tagtäglich in unsere Einkaufsbeutel schaufeln. Wie viel Müll das produziert und was eigentlich alles Müll ist und wo geht dieser Müll eigentlich dann hin? Dieser Frage werde ich mich als nächstes widmen.

15 replies to “Plastikleben

    1. Gemüse bekomme ich regional aus der Solawi. Obst kaufe ich auch gerne auf dem Markt. Alles andere ist lose nicht zu transportieren. Das ist mir am Donnerstag klar geworden. Überall ist Plastik dran. Aber heute war ich im unverpackt Laden und habe endlich einkaufen können, ohne lästiges Plastik. 🙂

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      1. Als ich sie damals fragte ob das erlaubt sei antwortete sie „nein ….aber ich mach es trotzdem“. Seitdem habe ich immer Tupperdosen dabei wenn ich auf den kleinen Markt gehe. Bin ich, wie heute, auf dem großen Markt in der Stadt, da habe ich sie nicht dabei. Aber außer bei nässendem Aufschnitt oder Fleisch, hat sie sowieso immer nur einfaches Papier und kein Plastik

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  1. Man darf sich eigentlich gar nicht überlegen, wie viel Plastik da im Supermarkt steht. Aber ich finde diese Challenge sehr inspirierend! Ich hoffe Ende des Monats schreibst du uns einen ausführlichen Bericht wie es war. Bald möchte ich auch das erste Mal in den Unverpackt-Laden gehen und sobald ich in einem guten Jahr mit meinem Freund zusammen lebe und mehr Geld zur Verfügung habe als jetzt als Student, denke ich auch schon über Solawi oder ähnliches nach – deinetwegen. Vielen Dank also, für die ganzen Denkanstöße und viel Erfolg für den Januar und ein möglichst plastikfreies Leben! 🙂

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    1. Da hast du vollkommen Recht. Es ist erschreckend, wo überall Plastik dran und drin ist und was man bei solchen Einkäufen einfach übersieht. Man verdrängt.

      Ach wie schön! Das freut mich riesig, dass ich auf solch tollen Projekte wie die Solawi aufmerksam machen konnte. 🙂 Ich bin gespannt, was du dann berichtest: Sowohl aus dem Unverpackt-Laden, als auch von der Solawi/Gemüsekiste.
      Vielen Dank! Ich geb mein bestes und werde Ende Januar berichten. 🙂

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  2. Was für einen Aufstrich hast du denn gefunden? So ein Veggie-Aufstrich? Ich mach mir im Moment öfter Gedanken um meinen Frischkäse..da ich morgens bei der Arbeit zur Zeit immer Knäcke mit Frischkäse esse, brauche ich da relativ viel von..den habe ich leider noch nicht in was anderem als Plastik gefunden..hab schon überlegt, ob man den vielleicht mal selber herstellen kann..Übrigens gibt es bei DM Honig im Glas + Metalldeckel und der schmeckt sogar recht gut 🙂

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    1. Ach, ich kauf da häufig diese Veggie-Aufstriche in Gläsern. Die von Zwergenwiese find ich immer sehr lecker. 🙂
      Das mit Frischkäse find ich ganz schön cool von dir. Ist das so einfach, den selber herzustellen?
      Honig hol ich mit Metalldeckel immer direkt vom Markt oder von den regionalen Imkern. Wie geht es eigentlich deinen Bienen?

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      1. Das weiß ich gar nicht, hab mich damit noch nicht näher beschäftigt 🙂 Meine Mama macht manchmal aus dem griechischen Joghurt so Frischkäse-Bällchen (glaube das lässt man einfach „abtropfen“?), allerdings hab ich den Joghurt bislang auch immer nur in Plastik verpackt gesehen.

        Ich denke mal den geht es gut, haben ja im Moment Winterruhe und wir haben bisher nur einmal kurz reingelinst. Da lebten sie auf jeden Fall noch 🙂 Wobei es auch erst zum Ende des Winters kritisch wird, wenn dann noch nichts blüht oder zu kalt ist, aber es eigentlich an der Zeit wäre neues Futtern zu suchen..da muss man dann notfalls zufüttern.

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