Ein gemütliches Frühstück, Tee in der Tasse, Jogurt in der Schale. Ein seltsamer Vogelruf. Den hatten wir doch vor zwei Tagen schon ein mal gehört und nicht zuordnen können. Wir saßen wie die Rehe im Scheinwerferlicht, erstarrt und reglos lauschend, im Bus. Sie mussten ganz nah sein. Irgendwo hier neben dem Fenster. Ich kniff die Augen zusammen wie Briefkästenschlitze. Wenn ich mich nicht bewegte, dann tat es hoffentlich der Vogel. Die Rechnung ging auf. Da saßen die beiden im Baum und riefen lauthals.


Ich tippte nach dem ersten rangezoomten Foto auf einen Wendehals und sollte recht behalten. Wie großartig! Gleich zwei, die hier wohl ihre morgendliche Futtersuche begannen. Sie riefen und riefen. Es war wie ein Marco Polo Spiel und sie waren verdammt gut versteckt.




Da es hier von Vögeln zu wimmeln schien, ging es nach dem Abwasch auf eine Fototour. Den Wendehals bekam ich nicht noch einmal zu Gesicht. Dafür tanzten Meisen, Rotkehlchen, Gebirgsstelzen, Singdrosseln und Amseln wild umher. Es gab ein riesiges Vogelkonzert. Man musste nur noch die Augen zumachen und die Ohren aufsperren.




Während wir noch einmal nach der Wasseramsel suchten, die wir auch zu Gesicht bekamen, jedoch nie wirklich aufs Foto wollte, schoss ich noch ein paar andere, viel mutigere Vögel. Außerdem beobachtete ich den hyperaktiven Kleiber und einen Specht, der versuchte seine Walnuss zu knacken. So verging Stunde um Stunde mit dem Blick in den Bäumen.