Touristen auf den Straßen, Wanderer auf den Straßen, Fahrradfahrer auf den Straßen, die Parkplätze voll. Ein absolutes Outdoorparadies scheint es rund um Casteljau zu geben. Noch dazu ist Ostermontag und gutes Wetter. Alle Menschen, die die Natur mögen scheint es rauszudrängen. Vor die Tür, raus in den National Park.
Jedes zweite Auto auf unserem Parkplatz hat ein deutsches Kennzeichen. Für uns geht es mit Crashpad, Kletterschuhen, Kamera und Proviant rein ins Paradies. Ein schöner schattiger Wald mit unzähligen Steinblocks. Und dann heißt es Felsen umarmen und ganz festhalten.
Die Vögel zwitschern, es wird wohlig warm. Den Knöchel habe ich mir schon drei Mal angeschlagen und ich wundre mich, warum es nicht einen sofortigen blauen Fleck gibt. Er müsste groß wie eine Pflaume sein. Ja Der Körper müsste ein Warnsignal abgeben: Achtung, hier schon mehrmals hängengeblieben. Jetzt mal der andere Knöchel. Stattdessen verliere ich da nur ein paar Hautschichten.
Auf dem Crashpad gibts ein Mittagspäuschen. Menschenstimmen (überwiegend deutscher Sprache) klingen durch den Wald. Hier ein Schwätzchen, da ein Schwätzchen. Das Crashpad aus dem Weg ziehen, das T-Shirt aus. Nach ein paar Stündchen Spaß schleppen wir uns und das Zeug wieder in den Bus. Mit dem Crashpad auf dem Rücken fühle ich mich wie ein Kastenbrot.
Aussicht wollen wir haben! Gibt es aber nicht. Der Wanderweg, der eine Aussicht prophezeit ist auf der großen Übersichtskarte gestrichen. Wir nehmen ihn trotzdem. Ein enger, zugewachsener Pfad. 10 Min., 15 Min., es kommt keine Aussicht. Nur ein Wildbienennest mit regem Treiben. M muss alleine weitergehen.
Fräulein Klitzeklein 