Einen Campingplatz wieder zu verlassen ist mindestens genau so viel Arbeit wie ihn anzufahren: Wasser und Klo leeren, Wasser füllen, Wäscheleine abhängen, alle Sachen neu sortieren, Dach einfahren und alles für die Fahrt sicher machen, Bus ausfegen. Meistens stehen wir dann startklar da und bemerken: Wir sind mit Plan planlos wohin es als nächstes gehen soll.
Doch noch einmal zum Anfang zurück. Nach einer eisig frostigen Nacht rollen wir bei 20 Grad im Schatten auf den Campingplatz Mas Cauvy. Er gefällt uns auf Anhieb. Nicht nur, weil M‘s Eltern hier sind, sondern auch, weil er einen wunderschönen Stellplatz auf einer herrlich schönen Blumenwiese anbietet. Noch dazu mit wunderbarem Ausblick. Die nächsten zwei Tage verbringen wir hier auf diesem Platz. Abends hören wir die Zwergohreulen rufen. Nachts sehen wir einen klaren Sternhimmel ohne große Lichtquellenstörungen. Morgens gibt es Porridge aus der Küche unserer Campingnachbarn und den Tag über verbringen wir mit Boule spielen, Wandern und gutem Essen.
Einen kleinen Abstecher in den kleinen Ort Anduze machen wir dann am Anreisetag ebenfalls. Die Franzosen/Französinnen essen abends erst ab 19 Uhr. Da wir noch eine Stunde Zeit haben, nutzen wir den milden Abend, um durch das Dorf zu schlendern. Viele kleine Gassen, alte Häuser und viel Treiben. Auf den Marktplatz sitzen die Menschen bei Eis und Kaffee zusammen. Wir folgen den kleinen Gässchen steil den Berg hinauf und haben plötzlich eine sehr schöne Sicht auf den Ort und die umliegenden Berge. Dann ist es aber doch endlich Zeit für das Abendessen.
Im Restaurant L’O à la Bouche werden wir freundlich empfangen. Heute steht für uns ein drei Gänge Menü auf dem Plan: Frühlingsgemüse als Vorspeise, Linsen-Spinat-Puffer mit Kartoffeltörtchen als Hauptspeise und zum Nachtisch Käse, schokoladige Tarte, Erdbeertörtchen und Apfelkuchen. Es wird wild herumgereicht und am Ende sind wir alle glücklich und zufrieden.
Fräulein Klitzeklein 