Lüneburg [Deutschland]

Wochenenden an denen Freunde besucht werden, sind einfach mit die schönsten Wochenenden. Klar, es ist auch anstrengend drei Tage auf engem Raum ununterbrochen zusammen zu sein, aber dafür ist der Spaß meistens größer. An einem Freitag kamen wir an, an einem Sonntag machten wir uns wieder auf die Heimreise. A+C zeigten uns zwei Tage diese wunderschöne Stadt. Eine kunterbunte, vielfältige Stadt.

Weil Lüneburg eine Boulderhalle hat, mussten wir am Samstag natürlich erst einmal dorthin steuern. Fast drei Stunden hingen wir in der Halle und testeten unsere Kräfte – meine waren nicht wirklich vorhanden. War aber auch nicht weiter schlimm, ich versuchte mich zum Schluss dann noch etwas auf der Slackline. Da der Hunger allerdings gewaltig gewachsen war, zogen wir in die Innenstadt und aßen leckere vegane Gerichte. Dazu gab es türkischen Tee. Mehr brauchte ich gar nicht für heute.

Was zu Besuchen bei Freunden auch gehört: An einem Abend nett essen gehen, einen Abend etwas leckeres Kochen, ein Gläschen Wein, ein guter Film. So verging der Freitag- und Samstag wie im Flug. Am Sonntag gönnten wir uns das gute Wetter, um noch einmal durch die Innen- und Altstadt zu bummeln und ein bisschen Touristenkram zu machen.

Ob es in Lüneburg wohl nur schöne Ecken gibt? Alte Häuser, die krumm und schief seit Jahren an ihrem Platz stehen. Auf Salz gebaut und einiges schon überlebt. Durch all das Absacken und Verschieben gibt es in den Straßen die „schwangeren Häuser“. Sie haben dicke Bäuche und sehen verzerrt aus. Andere sind schon so in sich zusammengefallen, dass sie ausgebessert werden mussten. Viele der alten Häuser sehen aus, als wären sie aus ihren einst passenden Kleidern hinausgewachsen.

Zum Schluss geht es noch hoch hinaus. Weil A selbst auch noch nicht auf dem Wasserturm war, nutzten wir die Gelegenheit und stiegen die Treppenstufen auf den Turm hinauf. Fahrstuhlfahren kann ja jeder. Auf jeder der Etagen gab es Ausstellungen, Informationen und Fakten zu Nachhaltigkeit und Wasser(verbrauch). Alleine um die Informationen alle gut mitzubekommen, brauchten wir schon eine ganze Zeit, bis wir dann die oberste Etage, das Dach des Turms, erreichten.

Es lag uns eine wunderschöne, rote Stadt zu Füßen. Kirchen in alle Richtungen, der Fluss, der sich schlängelt, die alten Häuschen. Ganz dicht gedrungen, aneinander gekuschelt bei dem eisig kalten Wetter. Der Wind legte noch eine Schippe Kälte oben drauf.

Ich hatte mich noch lange nicht satt gesehen, an dieser Schönheit. Häufig war ich schon in solch alten Städtchen: Ob Quedlinburg, Göttingen, Rothenburg o.d.T. – alle haben sie ihren ganz eigenen alten Charme. Ich werde es wohl nie satt haben, durch Gässchen voll Fachwerk und alter Geschichte zu laufen.