Logbuch: Eintrag IV
Einmal noch das gute Wetter und die Zeit am Meer nutzen. Wir starteten am Vormittag eine Erkundungstour vom Südstrand aus. Zunächst liefen wir auf dem Strand Richtung Norden. Eigentlich dachten wir, wir kämen dann zeitig am Lakolk Strand an, jedoch war der Weg bis dahin viel weiter als gedacht.



Zwischen dem Südstrand und Lakolk lag ein Marschgebiet. Seit dem Buch „Der Gesang der Flusskrebse“ bin ich angetan von den Feuchtgebieten. Hier wuchsen diverse unterschiedliche Gräser und Pflanzen. Der Boden war bedeckt von braunen und beigen Farbspielen. Im Kontrast dazu, die noch immer am Himmel stehende helle Sonne und der blaue Himmel.


Irgendwie fühlte es sich falsch an, hier durch die so unberührte Natur zu laufen. Wir warteten auf Verbotsschilder, aber keine kamen. Das matschende Geräusch der Gummistiefel. Vögel, die in einigen Metern Entfernung saßen und aufgeregt zwitscherten. Wir versuchten aus dem Watt wieder herauszukommen. Hinter der weiten Fläche trafen wir auf einen breiten Kanal, den wir gerade so mit unseren hohen Stiefeln durchqueren konnten. Schon standen wir vor einer wunderschönen Dünenlandschaft.


Sobald wir hier auf den Dünen unsere Erkundung weiter fortsetzten, verzog sich die Sonne hinter den Wolken. Einen kurzen Blick auf das laute, wilde Meer wollten wir aber noch werfen. Also auf die Düne und wieder hinunter von der Düne. Uns begegneten hier keine Menschen, nur ein kleiner Hase. Als wir am Meer ankamen und gerade ein paar Meter am Wasser laufen wollten, sahen wir sie: Ein riesiger Schwarm Regenpfeifer. Sie formatierten sich immer wieder neu in der Luft. Wie eine kunstvolle, dunkle Wolke. Auf dem Boden, am äußersten Zipfel des Strandes, saßen unzählige mehr.

Gestern hatten wir nachgeschaut, wann die Flut am höchsten stehen würde. Wir sollten keine Pfadfinder oder Wattführer werden, denn nachdem wir für uns beschlossen hatten, dass die Flut ihren Höhepunkt schon erreicht hatte und eigentlich die Ebbe kommen müsste, standen wir auf dem Rückweg wieder einmal vor einem tiefen Wasserfeld. Gerade so klappt es, mit etwas Mut, durch den Kanal und auf langem sandigen Weg wieder zurück zum Auto.
Wenn du solche Fotos und Worte veröffentlichst, wünsche ich mich immer an genau diese Orte… und komme in Gedanken direkt an, weil du so viele Eindrücke mitgibst.
Danke und einen schönen Sonntag noch!
Markus
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Das freut mich so sehr zu lesen. Vielen Dank für diesen lieben Kommentar!
Dir auch einen schönen Restsonntag 🙂
Ines
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ich nehme an, ihr ward noch kurz vor dem Orkan da und seid gut zurück gekommen, denn letzte Woche stürmte es da ganz furchtbar
bei uns auch, aber nicht ganz so schlimm
danke, dass du deien schönen, stimmungsvollen Bilder teilst
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Ja, wir waren in der ersten Januarwoche da. Da hatten wir wirklich Glück. Hast du den Orkan vor Ort miterlebt?
Sehr gerne. Ich freue mich immer sehr, wenn sie anderen gefallen.
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Nein, wir haben den Orkan nicht auf Rømø miterlebt, wir wohnen südl. von Kopenhagen, hier war es nicht ganz so schlimm
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