Steilküste Stohl [Schleswig-Holstein]

Der Parkplatz ist noch leer, als wir ankamen. Die Ecke um den Bülker Leuchtturm menschenleer und still. Einzig und alleine der Wind und die vielen Wildgänse sind zu hören. Mit jedem Schritt auf den Leuchtturm zu, geraten wir mehr und mehr in die Einflugschneise der Gänse. Sie fliegen dicht über unseren Köpfen, um auf der großen Wiese zu landen und dort zu rasten. Im Herbst ist es besonders schön an der See. Zugvögel kann man selbst im November noch entdecken, vor allem, wenn der Herbst so warm ist, wie dieses Jahr.

Eigentlich untypisch so ein grün-weißer Turm. Normalerweise kann man den Leuchtturm wohl auch besteigen, um sich einen Rundumblick zu verschaffen. Laut Schautafel sollte der Turm auch geöffnet sein, doch weder im Café noch auf dem Grundstück fanden wir jemanden. Es war wie ausgestorben. Allerdings begann hier direkt ein Wanderweg und ich war gespannt, wohin er uns führen würde.

Kaum um die Kurve der Landspitze herum, hatten wir es auch schon herausgefunden: Dieser Weg würde uns zum Klärwerk bringen. Aber auch zur Steilküste. Genau das war der Weg, den ich einschlagen wollte. Ich bin eine große Fanin von Steilküsten. Wohl oder übel ging es dann aber doch noch am Klärwerk vorbei. Immerhin lag etwas weiter am Weg auch noch der Aussichtspunkt „Eckernförder Blick“. Hier saßen wir einen kurzen Moment und schauten auf das Meer. Und plötzlich regnete es hunderte Buchenblätter. Was für ein Anblick.

Dann noch schnell und genüßlich durch den herbstlichen Buchenwald und schon spukten uns die Bäume direkt an der Steilküste aus. Endlich. Endlich wieder auf schmalen Pfaden oberhalb der Küste entlanglaufen und rechts nichts als Meer. Einfach nur Meer und irgendwann der Horizont.

Wir spazierten und spazierten. Letztendlich wurde aus unserem eigentlich gar nicht geplanten Spaziergang eine Wanderung von 12 km. Der Wind pustete mir die Kapuze um die Ohren. Das Rauschen des Meeres klang in den Ohren wie eine Melodie. Über eine Treppe gelangten wir dann auf den Strand und von hier aus traten wir den Rückweg an.

Da die Steilküste dann doch ein paar Meter hoch war, war die Sonne schnell verschwunden und wir hatten einen sehr schattigen, dafür aber windstillen Gang am Meer. Und weil es so schön war und man immer wieder aufs Meer blicken musste, dauerte der Weg auch recht lange. Zum Schluss wurden die Beine schwer. Trotzdem wäre ich jeden Meter wieder gegangen, wenn sich die Möglichkeit noch einmal böte. Während wir auf dem Hinweg oberhalb der Steilküste übrigens keinen Menschen trafen, hörten und sahen wir auf dem Rückweg umso mehr. Die Meisten schienen wohl erst sehr spät gestartet zu sein.

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