Kreuzlingen & Reichenau [Bodensee]

Das Wetter am Bodensee ist im Herbst fast immer gleich. Morgens zieht sich dicker Nebel über die Länder und ab dem Mittag klart es etwas auf. So war es die letzten Tage, so war es heute. Der Nebel fühlte sich heute besonders zäh an. Mit dem Fahrrädern unterwegs, bekamen wir Sprühwasser ins Gesicht, obwohl es nicht regnete. Augen zusammengekniffen und durch. Vor allem drüber. Denn ich holperte gerade mit dem Rad auf die Schweizergrenze zu. Vor Aufregung bretterte ich ganz schön über die Bodenschwelle. Schien aber niemanden zu interessieren. Einmal zwinkern und schon war ich drüben.

Im Supermarkt erst einmal mit Schokolade eindecken. Die Schokoladenfabrik hatte leider nicht auf. Nun zieht mich das Wasser aber ja immer an wie ein Magnet. Sobald See, Fluss, Meer in der Nähe ist, muss ich hin. Selbst wenn man so rein gar nichts sehen kann, wie heute. Ich muss am Ufer stehen und gucken. Von mir aus auch ins Nichts.

Das typisch deutsche Wetter ist also gar nicht so deutsch. Wer hätte das denn erwartet? Grauer Nebel kann auch die Schweiz. Es machte keinen Unterschied, dieser See war einfach wunderschön. Kein Wunder, dass hier so viele Krimis gedreht wurden. Im Herbst schafft es das hier alles eine perfekte Filmkulisse zu zaubern.

Jetzt standen wir plötzlich schon wieder an der Grenze. Beinahe ging es schon wieder nach Hause. Dieses Mal ohne Bodenschwelle und ohne Grenzübergang. Einfach nur ein Weg. Auf der deutschen Seite: Fahrradfahren erlaubt. Auf der schweizer Seite: Nicht. Das nahm uns die Entscheidung ab, in welche Richtung uns unsere Radtour heute führen würde.

Um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen, mussten wie erst einmal wieder durch Konstanz zurück. Heute, an einem Wochentag ohne Sonnenschein, war die Stadt und die Uferpromenade glücklicherweise nicht ganz so voll. Allerdings durfte man auch hier nicht mehr Radfahren. Es wurde also erst einmal geschoben und fotografiert.

Kamera wieder sicher im Rucksack verstaut und weiter ging die Fahrt. An der Bahnschiene entlang, auf dem gut ausgebauten Radnetz, findet man schnell seinen Weg auf die Reichenau. So langsam riss der Nebel auf und die Sonne schaute durch. Ich ärgre mich etwas, dass ich die schöne Allee nicht in diesem herrlichen Licht fotografiert habe.

Auf der Reichenau angekommen, ging es dann erst einmal zum Wasser. Wer hätte es gedacht. Leider hatte das Restaurant hier geschlossen. Alle bereiteten sich auf den Winter vor und es waren nur noch wenige Touristen unterwegs. Es fühlte sich allerdings weder nach Winter noch nach Herbst an. Jetzt wo die Sonne draußen war, kamen Frühlingsgefühle auf.

Wir setzten unsere Fahrt weiter fort, immer mit der Suche nach einem Restaurant oder Cafe. Einmal komplett um die Insel ging es herum, aber die Reichenauer hatten entweder Saisonende oder Montag Ruhetag.

Fündig wurden wir dann beim Bienenhof. Endlich gab es ein kühles Getränk, leckeres Essen und im Anschluss den Genuss guten Kaffees. Neben mir schlief eine Katze und die Bienen surrten geschäftig um ihren Bienenstock herum. Besser hätte dieser Tag, und somit auch der Urlaub, nicht ausklingen können.

5 replies to “Kreuzlingen & Reichenau [Bodensee]

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das:
close-alt close collapse comment ellipsis expand gallery heart lock menu next pinned previous reply search share star