Wir entschieden uns dafür und dann wieder dagegen. Und das seit gestern Abend immer wieder im Wechsel. Aber letztendlich blieben wir bei unserem Entschluss: Wir fuhren nicht mehr zur Bergbesteigung des Sneznik. Erstens weil der Berg dann doch noch eine ganz schön weite Anfahrt gehabt hätte, zweitens weil wir uns mit der Wanderungen und dem Parken nicht sicher waren und drittens rief uns nun ein Naturreservat.
Intermittierender See Cerknica
So richtig sicher waren wir uns nicht, was uns hier erwarten wird. Denn diesen See, den gibt es nicht immer. Er ist vor allem in den Herbst- und Wintermonaten da, weil das Wasser das Gelände überschwemmt. Der See nimmt sich also den Platz, den er braucht. Im Sommer, auch jetzt im Spätsommer, brauchte er nicht sehr viel. Aber umschauen wollten wir uns trotzdem mal.
Es gab einige ausgeschilderte Wege durch die Seenlandschaft. Da das Wasser jedoch weit und breit nicht zu sehen war, schlugen wir einen schmalen Pfad ein und stromerten ein bisschen umher. Schwer vorzustellen, dass das im Winter hier alles überschwemmt ist. Jetzt im Sommer war die Landschaft nicht minder schön.



Hier in diesem Naturreservat finden sich angeblich unzählige Vogelarten, die verschiedensten Fische und Pflanzen. In dem Restwasser, was verblieben war, sahen wir tatsächlich immer wieder Fische aus dem Wasser springen. Vögel kriegten wir einige zu hören, aber sie waren viel zu schnell und scheu, als das wir sie wirklich sehen oder gar fotografieren konnten. Die Pflanzen hingegen zogen mich sehr in den Bann. Von lila blühenden Blumen, zu rostrotem Kraut.
Ljubljana
Nach dem kurzen Spaziergang und dem nun etwas beruhigten Entdeckerdrang, ging es dann in die Hauptstadt. Ich hatte sie schon von einigen Leuten empfohlen bekommen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Städtetrips. Gerade, wenn wir vorher viel in der Natur unterwegs waren, sind mir die Städte meist zu voll und trubelig. Trotzdem bin ich danach meist froh und zufrieden, wenn ich eine kurze Stippvisite abgehalten habe.
Ljubljana erschien wesentlich grüner und weniger überlaufen als andere Hauptstädte. Nichtsdestotrotz war die Innenstadt, gerade in Nähe der Sehenswürdigkeiten, voll von Menschen. Wir parkten etwas außerhalb, liefen ca. 10 Minuten in die Stadt und standen überraschend am Fluss. Die ersten Sehenswürdigkeiten konnten wir daher direkt abhaken: Der Fluss zog sich durch die Innenstadt und Blick auf die drei Brücken hatten wir auch.


Alte, bunte Gebäude. Ein riesiger Marktplatz mit Leckereien und kreativen Handwerksstücken. Die Drachenbrücke. Mittagessen in einem super leckeren veganen Restaurant. All das erlebten und erkundeten wir in den nächsten Stunden. Ich war sehr begeistert von der Stadt. Kleine Gassen und steile Wege brachten uns dann noch hinauf zur Burg.

Wann immer es geht versuche ich einen Blick auf die Stadt von einem höher gelegenen Ort aus einzufangen. Es verrät viel über die Stadt: Die Größe, die Naturnähe, den Aufbau, die Besonderheiten. Ljubljana erinnerte mich sehr an Würzburg. Der Fluss, die Brücken, die Burg, die Nähe zu der Natur. Nur Fachwerk fand man hier nicht.


Die Stadt kam mir lebendig und jung vor. Sie bot so viele schöne Orte, tolle kleine Geschäfte, gute Restaurants und Sehenswürdigkeiten. An manchen Ecken fand man sogar ein bisschen Streetart – der kleine Drachen aus der Drachenstadt hatte sich auch desöfteren mal auf Gebäuden verirrt.



Wieder waren es nur ein paar Stündchen, um diese Stadt kurz kennen zu lernen. Um mal einen kleinen Eindruck zu sammeln. Nur ein paar Stündchen, damit sie sich vorstellen und von ihrer besten Seite zeigen konnte. Auch dieses Mal war ich danach von all den Menschen angestrengt und froh, als wir wieder auf dem Weg Richtung ruhigeren Gefilden waren. Aber trotzdem hatte ich die Zeit in der Hauptstadt genossen. Ohne Einschränkungen.
Ljubljana habe ich auch als eine sehr entzückende Stad mit netter Atmosphäret in Erinnerung. Für eine Hauptsstadt habe ich die Stadt als relativ ruhig und übersichtlich empfunden.
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Ja, so ging es mir auch. Wirklich nicht so hektisch und total überlaufen, wie leider so oft. Mir hat es sehr gut gefallen. 🙂
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Lovely captures of the rural scenery
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