Der Regen kam. Nach Tagen voller Sonne rückte er mit einem Gewitter als Begleitung an. Wir brachen von unserem wunderschönen Campingplatz auf und machten uns auf den Weg Richtung Südosten. Wir hatten uns bei diesem Wetter gegen die Küste entschieden. Überall in Slowenien sollte es heute und morgen regnen. Wir versuchten einen Plan zu stricken, in dem man wenig nass werden würde.
Im Südosten, direkt an der Grenze zu Kroatien, gab es nicht viele Campingplätze. Wir waren froh, dass wir einen kleinen gefunden hatten und quartierten uns für die Nacht hier ein. Der Nachmittag wurde erst einmal sehr regnerisch, doch wir hatten Glück und konnten während einer kurzen Regenpause den winzigen Ort erkunden.
Wir fühlten uns wie am Ende der Welt. Irgendwo in einem winzigen Dorf, dass so verschlafen war, dass ma sich wie die einzigen Menschen fühlte. Wir begegneten niemanden, zogen durch die kurze Straße zum Fluss Kolpa herunter und staunten nicht schlecht. Dieser Fluss grenzte an der kroatischen Grenze. Das andere Ufer war bereits ein anderes Land. Ich verschickte meinen Standort und selbst Google war ratlos, wo wir uns hier gerade genau befanden.
Da der Fluss nicht wirklich viel Wasser führte, kraxelten wir über ein paar Steine hinweg in die Mitte. Wir standen mitten im Fluss und das mit trockenen Füßen. Es war unglaublich still, kein einziges Geräusch war zu hören. Der abgezogenen Regen schaffte eine mystische Stimmung.
Während ich mir das andere Ufer so anschaute, wurde mir klar, wie wild dieses Gebiet noch schien. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ein Bär aus den Büschen brechen würde, um am Fluss ein paar Fische zu fangen. Oder ein Wolfsrudel. Wir bekamen lediglich den Eisvogel zu Gesicht sowie diesen kleinen, hübschen Frosch.
Wir blieben einige Zeit hier unten am Fluss, nutzten die Regenpause und ließen den Blick schweifen. Auf das Wasser, auf die Bäume ringsherum und auf Kroatien. Wir hatten dann sogar noch richtig Glück.


Plötzlich ließ sich die Sonne wieder blicken. Im Gegensatz zur Nacht: Ein mächtiges Gewitter ließ das Tal erzittern. Selbst die Hirsche, dir wir am Abend so fleißig zur Brunft röhren hören hatten, legten eine Schreckenspause ein.
Tolle Beschreibung und herrliche Bilder. Danke dafür
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Danke für diesen lieben Kommentar!
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