Der Bus rollt durch Österreich. Auf der Tauernautobahn ist es voll. Selbst die Rastplätze sind so überlaufen, dass man sich zweimal überlegt, ob man wirklich und jetzt sofort anhalten muss oder ob man es nicht noch eins, zwei Stündchen aushält. Immerhin scheint die Sonne und es wird auf unseren Plätzen immer wärmer. Salzburg lassen wir hinter uns, Österreich ist schon bald durchquert. Nun kommen wir unserem Zielland Slowenien an und haben erst einmal etwas großes vor: Einen Pass überqueren. Wieder einmal. Wir kennen das ja schon mit dem Bulli. Manchmal klappt es gut, manchmal bleiben wir liegen.
Kranjska Gora

Doch bevor wir überhaupt richtig Anlauf nehmen können, werden wir schon wieder ausgebremst. Alle Autos werden angehalten, den Pass kann man erst in zwei Stunden wieder befahren, da aktuell ein Radsportevent stattfindet. Dann also eine Autofahrpause und ab auf den Parkplatz. Zunächst wird erst einmal was gegessen und ein bisschen gespielt, aber dann juckt es doch in den Beinen. Wir wollen diesen Ort hier noch etwas erkunden.
Das Erste, was wir also von Slowenien mitbekommen ist ein riesiger Parkplatz an einem See, der wegen der Wartezeit restlos überfüllt ist. Was ich sonst noch so wahrnehme: Slowenien erscheint mir wie Kanada. Kristallklares Wasser in den Seen und den Flüssen, Berge, viele Wälder. Und ich fühle mich direkt wohl. Ich hatte Slowenien seltsamerweise nie so richtig auf dem Schirm als Reiseziel – absolut zu Unrecht, denn wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, ist es ein wunderschönes Land.
Unsere Pause endete mit einer kurzen Überquerung der Hängebrücke, Blick auf Fluss und Berge und dem Zurückeilen zum Auto. 18% Steigung musste der gute Ernie dieses Mal aushalten. Es fühlte sich teilweise so an, als würden wir nach hinten umkippen. Er meisterte die Fahrt jedoch hervorragend. Vor uns kämpfte ein Wohnmobil mit den engen Kurven, hinter uns folgte ein etwas neuerer VW-Bus. Was mir tierisch auf den Zeiger ging, waren die Motorradfahrer:innen. Die nahmen leider überhaupt keine Rücksicht, überholten in den dümmsten Situationen, bremsten direkt vor dem Bus und sie kamen in Massen.
Soca-Tal
Dann mussten wir uns nur noch rollen lassen und ab hier entspannte sich nicht nur unser Bus wieder. Wir fuhren, zum Glück recht früh, den ersten Campingplatz an. Dieser lag direkt an der Soca. Wir durften uns dann noch einen Platz aussuchen. Direkt am Fluss gab es aber leider keine freien Plätze mehr. Nach einer kurzen Erholungspause machten wir uns dann doch noch einmal auf den Weg für eine kurze Erkundungstour.
Auf dem Soca Pot kann man dem Flusslauf in beide Richtungen folgen. Der Weg führt durch schattige Wälder. Genau das Richtige für diesen sonnigen Nachmittag. Die Luft war erstaunlich frisch. Spätestens jetzt war ich im Urlaub angekommen. Das laute Tosen des Flusses im Ohr und dann die Erreichung des Aussichtspunkts. Eigentlich sollte man von hier aus den Triglav sehen können. Der hohe Berg versteckte sich jedoch hinter dicken Wolken.
Ich machte mich wieder auf den Rückweg und machte noch schnell einen Abstecher zur Hängebrücke. Anscheinend sind diese Brücken hier sehr beliebt. Es zeigte sich eine Aussicht auf den wunderschönen Fluss, mit seinem wunderbar klaren Wasser. Es kribbelte mich schon ein bisschen – hätte ich Schwimmsachen mit gehabt, wäre ich sicher einmal kurz versucht gewesen. Dem Jauchzen und Rufen der Badenden nach zu urteilen, war das Wasser allerdings auch ziemlich kalt.

Für den Rückweg ließ ich mir besonders viel Zeit. Es ging recht steil bergauf und war weiter als gedacht. Außerdem wollte ich gerne noch ein bisschen die Ruhe des Waldes genießen, bevor es wieder auf den trubeligen Campingplatz zurück ging. Auch wenn die Dusche und der gemütliche Schlafplatz im Dach schon riefen.
Herrlich!
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Boah, ist das schön. Tolle Fotos, Slowenien hätte ich jetzt auch nicht so auf dem Schirm.
Freue mich auf die nächsten Berichte!!! 🙂
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Da kommen sicher noch ein paar 🙂
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Dem kann ich mich nur anschließen 🙂
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🙂
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Die Soca kenne ich seit knapp 50 Jahren. Damals zählten wir zu den wenigen, die dieses herrliche Tal zum Wildwasserfahren aufsuchten. Heute ist Bovec ein Mekka des Outdoorsports und leider ein Hotspot des Tourismus.
Liebe Grüße
Horst
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Absolut, das wurde ziemlich schnell deutlich. Alles was nah der Österreichischen Grenze liegt, ist touristisch sehr überlaufen. Die Landschaft ist aber immer noch sehr schön!
Liebe Grüße
Ines
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