Schon am vorherigen Tag waren wir an dem botanischen Garten vorbei gefahren. Er wirkte so klein auf mich und ich wusste nicht so recht, was uns erwarten würde. Überteuerte Eintritts- und Parkpreise für zwei Sträucher? Allerdings fällt es mir schwer, einen botanischen Garten nicht zu besuchen, wenn er schon direkt vor meiner Nase liegt.
Es war eine hervorragende Entscheidung. Da die Gebäude mit den Ausstellungen sowie das Cafe aktuell geschlossen hatte, kostete weder Parkplatz noch der Eintritt etwas. Wir waren, wie immer, auch pünktlich auf die Minute und hatten den Park so zu Beginn für uns ganz alleine.
Der Park ist ziemlich groß. Er beherbergt viele tropische Pflanzen, was erst einmal komisch vorkommt. Allerdings scheint das Klima hier oben durch den Golfstrom doch wie gemacht für die Blumen und Pflanzen. Es gedeiht und blüht sehr prächtig.
Die Berge im Blick der Geruch von Pinien in der Nase. Das ist ein zauberhafter Ort. Überall tanzten, zwitscherten und erkundeten die Vögel den Garten. Sie waren ähnlich aufgeregt wie ich. Auch hier wurden fleißig Nester gebaut und die kleinen mit Insekten und co versorgt.
Wir bummelten ziemlich lange entlang der Wege und betrachteten die Blumen, Bäume und Pflanzen. Besonders tat es mir natürlich wieder einmal der Mammutbaum an. Die schottischen Kiefern konnten aber auch gut mithalten. Neben imposanten, alten Bäumen gab es noch ein weiteres Highlight.
Ein ganzer Bereich, riesig groß, mit Rhododendron. Die Büsche blühten in allen mögliche Farben. Ja, der Garten war es defintiv wert. Einen Besuch kann ich nur weiterempfehlen. Wäre ich nicht im Urlaub hier gewesen, hätte ich sicher auch den halben Gartenshop leer kaufen können.
Beinn Eighe Nature Reserve
Der Tag lag noch vor uns, das Wetter zeigte sich von der schönsten Seite und so hielten wir spontan noch im Nature Reserve. Ich hatte das Naturreservat zuvor auf der Karte gefunden und fand es spannend, wie viele kleine Insel in dem See verteilt waren. Sicher eine tolle Ecke um Kajak zu fahren.
Ganz durch Zufall landeten wir hier an einem wunderschönen Parkplatz mit Zuweg zur Bucht. Weil das Wetter so warm war, dachte ich doch wirklich, ich könnte mal den See antesten. Das war keine gute Idee. So sehr ich auch gerne schwimmen wollte, es ging nicht. Meine Achillessehne fand das eisig kalte Nass überhaupt nicht witzig und beschloss zu schmerzen. Kein Schmerz, den man ignorieren konnte. Es fühlte sich an, als würde mir jemand ein Messer hineinbohren.
Tja, trotzdem war es herrlich hier. Wir spazierten noch ein bisschen am Ufer entlang, wurden beinahe vom Hund angefallen und schlugen ein bisschen die Zeit tot. Auch das darf im Urlaub sein. Auch mal nichts tun, einfach rumhängen und die Landschaft genießen.
Torridon
Warum wir eigentlich so viel Zeit hatten und nicht einfach weiterfuhren? M wollte gerne am nächsten Tag eine Wanderung machen und wir wollten daher schon direkt auf dem dazugehörigen Wanderweg parken. Da der aber äußert unspektakulär war und wir mittlerweile durch die vorangegangenen Stellplätze verwöhnt waren, wollten wir hier so spät wie möglich ankommen. Das klappte dann auch. Aus der Wanderung wurde allerdings nichts. Es regnete und windete am nächsten Tag so sehr, dass eine Gipfelbesteigung ziemlich lebensmüde gewesen wäre.
Um dann aber nicht ganz umsonst hier her gefahren zu sein, liefen wir den Wanderweg zumindest noch ein kleines Stück auf der leichten Strecke. Immer gerade aus, keine Steigung. Viel Regen und Wind. Am Ende kamen wir wieder klitschnass am Bus an. Hirsche, auf die wir insgeheim gehofft hatten, hatten wir natürlich auch keine gesehen.
Fräulein Klitzeklein 