Normalerweise brauche ich immer ein bisschen, um wieder ins Camperleben einzusteigen. Doch vielleicht war ich hier so kaputt von der Anreise und den ersten Eindrücken, sodass ich am Abend einfach ins Bettchen gefallen war und bis zum Morgen durchgeschlafen hatte. Dank der Zeitverschiebung war ich sogar schon richtig früh wach. Die Nähe zum Strand machte es dann möglich, dass ich meinen Geburtstagsmorgen direkt am Meer verbringen konnte.



Was für ein Morgen. Die Luft war so frisch, wie selten. Das Meer hatte sich zurückgezogen und offenbarte einen weiten Strand und viel Watt. Erst einmal wurde ein bisschen spaziert, Austernfischer beobachtet und Muscheln gesammelt.
Wenn der erste Morgen schon so herrlich wurde, wie sollte dann der Rest der Reise werden? Und wie kamen wir überhaupt voran, denn losreißen fiel mir schwer. Eigentlich schaffte es nur der Hunger mich wieder zurück zum Bus zu treiben. Also noch ein letzter Blick auf diese Schönheit und dann zurückstapfen, bevor es zur nächsten Erkundung gehen sollte.
Edinburgh
Eigentlich hatten wir uns gescheut mit dem langen Bus und dem Linksverkehr in eine größere Stadt zu fahren. Dann kam aber alles anders. Wir ließen die Park & Ride Möglichkeiten links liegen und fuhren weiter nach Edinburgh hinein. Da hatten wir sogar ein riesiges Glück, denn wir fanden am Straßenrand noch einen Parkplatz, der kostenfrei zu sein schien. Mir kommt ja immer ein komisches Gefühl auf, Ernie irgendwo in einem fremden Land an der Straße stehen zu lassen. Aber die Stadterkundung überzeugte mich dann doch.

Ich konnte unser Wetterglück kaum glauben. Es war warm und es war sonnig. Erst einmal entschieden wir uns hinauf auf den Hügel zu steigen, um die Stadt von oben zu begutachten. Da wir an einem Samstag in der Stadt waren, war es wahrscheinlich ein bisschen voller als sonst. Die Schotten waren auf jeden Fall Frühaufsteher*innen und motivierte Rausgeh-Menschen.
M war vor einigen Jahren schon einmal in Edinburgh gewesen, konnte sich aber an die Stadt nicht mehr erinnern. Ich hatte keine großen Vorstellungen davon, was uns erwarten würde. Auf Fotos und in Filmen hatte ich lediglich eine Stadt mit alten, grauen Häusern gesehen. Jetzt wurde mir erstmals klar, wie viel Grün um diese Stadt herum zu finden war.


Unser kleiner Spaziergang in der Sonne, vorbei an Ginstersträuchern und etlichen anderen Menschen, gefiel uns aber schon einmal ganz gut. Nun war ich aber gespannt auf die alte Stadt und die Burg. Daher ging es für uns hinein ins Getümmel und erst einmal für einen morgendlichen Snack zu einer Cafe-Kette.

Besser konnte es eigentlich nicht werden. Mit einem Kaffee in der Hand durch Edinburgh zu schlendern, das Treiben zu beobachten (wie viele Stadtführungen fanden denn hier bitte gleichzeitig statt?!), dem Dudelsackspieler zuzuhören (er spielte sogar happy birthday, wie passend) und in die Scheiben witziger Andenkenläden zu spähen.
Den größten Ansturm trafen wir dann bei der Burg. Auch diese, wie bisher jede Burg, Festung, Schloss, schauten wir uns nur von außen an. Wir versuchten dem Trubel etwas zu entkommen, was weniger gut gelang. Auch in den Shopping-Passagen oder an der National Gallery fanden sich unendlich viele Menschen.


Obwohl gefühlt gerade erst unser zweites Frühstück hinter uns hatten, entschieden wir noch ein Restaurant aufzusuchen und einen Geburtstagsmittagessen zu zelebrieren. Wir landeten bei Holy Cow. Einem veganen Restaurant mit unglaublich leckeren Burgern. Der Eingang versteckte sich im unteren eines Hauses. Im kleinen Hinterhof genoßen wir dann in vollen Zügen unser Mittagessen, bevor wir uns dann wieder in den Strom der Menschen einreihten, der uns zurück zum Bus brachte. Der stand sogar noch artig, ohne Strafzettel dort, wo wir ihn abgestellt hatten.
Alt und grau ist doch ganz interessant, scheint es. 🙂
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Das stimmt. Hat seinen besonderen Charme 🙂
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Oh, so möchte ich auch mal in einen Geburtstag starten 😉 Die Fotos transportieren so viel schöne Stimmung. Aber deinen fotografischen Blick auf Edinburgh mag ich auch: Große Details und schöne Motivauswahl!
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Vielen lieben Dank für die netten Worte 🙂 Freut mich sehr, dass die Fotos dir gefallen. Ich hatte wirklich das Gefühl, das fast jeder Tag dort wie ein Geburtstag war 😉
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Ja, die Schotten sind mitlerweile etwas genervt, wie viele Touristen ihre Hauptstadt überrennen und als wir das letzte Mal da waren, war es auch überfüllt, voller Nepp Touri Läden und der Charme, den wir von älteren Besuchen her kannten und den wir unseren Kindern zeigen wollten, war kaum aufzufinden. Und so teuer…
Aber wir haben trotzdem ein paar Highlights entdeckt statt den Hotspots
Ein wenig, wie Ihr es ja auch gemacht habt
Liebe Grüße
Nina
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Das kann ich total nachvollziehen. Als Einheimischer wäre ich das wohl auch. Generell finde ich die großen Touri-Anstürme, egal wo, ziemlich anstrengend.
Liebe Grüße
Ines
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