Nicht nur Lärm kann die Ruhe stören, auch Gerüche. Und davon gab es in dieser Nacht zu viele. Im Dachzelt unseres Busses konnten wir es nicht aushalten, da die weit entfernten Nachbarn des Stellplatzes Osterfeuer veranstalteten. Sie verbrannten nicht nur Gehölz, zumindest roch es, als hätten sie ihre ganzes Mobiliar verbrannt. Am nächsten Morgen war der Spuk zum Glück zu Ende, die Sonne schien und die Ruhe hielt an.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne ging es dann weiter zum Balksee. Uns wurde gesagt, dass hier ein Seeadler seine Kreise ziehe. Zu Gesicht bekamen wir nur den See, viel Grün und Sonne. Wir machten uns dann auch ziemlich schnell wieder auf den Weg, denn bevor wir unseren letzten Stop anfahren wollten, wollten wir uns noch die Beine im hohen Moor vertreten.
Ohne große Erwartungen rollten wir auf den Wanderparkplatz. Moore hatten wir auf diesem Kurztrip ja schon einige gesehen. Hier versteckte sich aber eine echte Perle. Die Wasservögel liebten es, die Mücken liebten es, die Frösche liebten es und ich irgendwie auch.



Geschichten über Moorleichen, Irrlichter und co kamen mir selbst bei hellem Tageslicht und strahlender Sonne in den Sinn. Alles sah aus wie aus einem Bilderbuch und trotzdem kam doch immer wieder dieses Gefühl auf. Moore sind einfach etwas faszinierendes und gleichzeitig ranken sich so viele Geschichten um diese Orte. Mit voranschreitender Tageszeit lockte es dann auch immer mehr Leute an diesen wunderschönen Ort.
Ganz unverhofft trafen wir dann sogar noch auf einen Fischadler. Der ruhte sich in weiter Ferne, weit ab vom Trubel der Spazierwege, auf einem Ast aus und starrte ins Wasser. Überhaupt war dieses Moor hier ein wahres Vogel- und Insektenparadies.
Unser letzter Stopp stand an: Wir wollten noch eine Nacht bei meinem besten Freund auf dem Hof stehen. Gesagt, getan. Die Freude war groß ihn endlich mal wiederzusehen. Nachdem wir eine ausgiebige Hofführung bekommen und Schweine, Esel, Kühe, Hühner begrüßt hatten gab es noch an ein paar Information zum Gemüseanbau.
Obwohl es noch gar nicht so spät im Jahr war, sprossen hier schon viele Gemüsesorten. Entweder als kleine Setzlinge oder sogar schon als größere Pflanzen. Fenchel, Kohlrabi, Baby Leaf Salat, Ingwer, und vieles mehr. Ich sog das Wissen von T förmlich auf, stellte Fragen über Fragen und habe doch wieder alles vergessen. Es kitzelt mich aber zunehmend endlich einen Garten zu haben, um selbst anzubauen.
Nachdem wir frisch geduscht und satt waren, ging es noch auf einen kleinen Abendspaziergang an den nahegelegenen Fluss. M ist sich bis heute sicher, er habe dort den Eisvogel gesehen – ohne Beweise glaubt das aber keiner. Uns trauten sich nur die Schafe mit den kleinen Lämmern und die Gänse mit ihren Küken über den Weg.