Nach einer sehr wenig erholsamen Nacht starteten wir schon früh in den Morgen. Während wir so da saßen und Tee in der Sonne schlürften, kam noch kein richtiges Campingflair auf. Zu unserem nächsten Abenteuer konnten wir aber auch noch nicht aufbrechen, da wir vorher noch im Hofladen vorbeischauen wollten. Also saßen wir und tranken Tee, wärmten uns nach der kalten Nacht auf und entdeckten plötzlich einen Storch. Entdecken ist vielleicht auch nicht das richtige Wort. Er landete direkt vor unserem Bus. Man konnte ihn also gar nicht übersehen. Während wir den Trubel der Mitcamper eher anstrengend fanden, schien das dem großen Vogel gar nichts auszumachen.
Cuxhavener Küstenheide
Wir ließen den Hof dann doch schnell hinter uns und starteten in Richtung Norden in die Heide. Eine ziemlich große noch dazu. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und lockte immer mehr Menschen nach draußen. Für uns war klar, wir wollten ein ganz besonderes Highlight der Heide sehen.
Eine weite Wiese, darauf ein kleines Waldstück. Mit uns genießen die Wisente die Sonne und machen eine kleine nach-dem-Frühstück-Pause. Diese Ruhe, die diese mächtigen Tiere ausstrahlen haut mich jedes Mal um. Ich könnte sie Stunden beobachten. Meistens stelle ich mir vor, wie sie in kalten Wintertagen durch ihre Nasen Atemwolken auspusten – ich glaube ich habe zu viele Naturdokus geschaut. Heute zeigte sich wegen des warmen Frühlingstags keine einzige Wolke. Weder am Himmel noch um die Wisente.
Das sie überhaupt zu sehen waren, scheint schon ein kleines Wunder gewesen zu sein. Wie cool muss es sein, wenn man die Möglichkeit hat, diese Tiere in der Wildnis zu beobachten? Ich habe schon öfter gehört, dass Wisente & Bisons Fluchttiere sind und sehr schreckhaft sein sollen. Das ein so großes Tier vor lauten Geräuschen Angst hat oder gar vor Menschen und viel kleineren Tieren, scheint irgendwie merkwürdig.
Wernerwald
Von den Küstenheiden ging es dann zum Wernerwald. Ohne das ich eine große Vorstellung davon hatte, was uns hier erwartete, liefen wir los. Jegliche Erwartungen (ich hatte ja auch keine) wurden übertroffen. Um uns herum ein wunderschöner Kiefernwald. Ein sandiger Weg führte uns bis unten an das Naturschutzgebiet.
Die Sonne strahlte ins Gesicht. Der Geruch von nassem Sand, salziger Luft und der typische Meeresgeruch umhüllten mich. Wir saßen zunächst einen Moment auf eine kleinen Mauer und schauten auf das Watt, welches immer weniger wurde. Die Flut kam zurück. Weil wir vom Ausruhen noch nicht genug hatten, gab es eine kurze Mittagspause auf einer Bank vor dem Kiefernwald. Immer das Meer im Blick.

Es fühlte sich wie ein Sommertag an. Diese Wärme, dieses Urlaubsgefühl. Ein strahlend blauer Himmel. Das Zusammenkneifen der Augen, damit man bei der Helligkeit gut sehen konnte. Nach der Pause liefen wir noch einen schmalen Weg durch den Wald. Wir irrten ein bisschen umher. Der Geruch von Kiefern und diese Ruhe ließen mich in vollen Zügen genießen. Irgendwann wechselte der Kiefernwald zu einem Buchenwald. An einem See bogen wir dann ab und schlenderten zurück zum Bus.
Oppeln (Landvergnügen Stellplatz)
Nachdem unsere letzte Nacht ja eher ungemütlich und laut war, hatte ich mir einen Hof rausgesucht, der etwas weiter ab vom Schuss zu liegen schien. Mit der Hoffnung auf Ruhe. Wahrscheinlich wäre ich nie nach Oppeln gekommen, wenn es das Landvergnügen nicht gäbe.
Der Ort besteht aus einer 4,3 km langen Straße. An dieser reihten sich alte Höfe und wunderschöne Häuser, alle mit riesigen Grundstücken. Wir waren wieder einmal in einem Moor gelandet, nur das dieses bewohnt war. Offiziell darf sich das ganze auch Marsch nennen. Seit dem Buch „Der Gesang der Flusskrebse“ finde ich solch eine Gegend sehr spannend. Wir kamen auf dem Hof Natur im Moor an und wurden herzlich begrüßt. Unser Stellplatz für diese Nacht versprach die bestmöglichste Idylle und Ruhe.


Die beiden Hofinhaber betreiben hier eine Nutztierarche und ich war direkt in meinem Element. Schafe, Laufenten, Galloway Rinder, Hühner, Hunde, Puten.. Zunächst parkten wir unseren Bus unter einem Kastanienbaum, schauten kurz den Rehen auf den Wiesen zu und besuchten dann die Schafe auf ihrer Weide. Uns wurde dann am Abend auch noch eine kleine Hoftour angeboten, die wir dankend annahmen.


Wir hatten also das Vergnügen die Tiere ins Bett, bzw. in den Stall bringen zu dürfen. Auf dem Hof leben so süße Schafe, wunderschöne Rinder und ein ganz toller, liebenswerter Hund. Die kleinen Laufenten tuns mir ja immer am meisten an. Die sind einfach zu goldig. Ganz besonders schnell verliebte ich mich aber auch in die kleinen, gerade mal zwei Tage alten Lämmer.

Wir erfuhren auch einiges über das Leben hier im Moor. Denn ganz so einfach, wie es scheint, ist es nicht. Gemüseanbau und Weideflächen sind schnell überschwemmt und viel nasser als auf „normalen“ Land. Alleine durch die Stille punktete dieser Ort aber ordentlich.

Hach, man bekommt sogleich Sehnsucht.
Ein feiner Bericht mit tollen Bildern.
Herrlich
LikeGefällt 2 Personen
Vielen lieben Dank 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ich fühle mich geurlaubt 🙂
LikeGefällt 1 Person
Das freut mich sehr 🙂
LikeGefällt 1 Person
Boah, schön! Und wie toll die Tiere posiert haben für Dich!!!
LikeLike
Absolut! Hätte nicht glücklicher sein können, mit diesen süßen Tieren 🙂
LikeGefällt 1 Person
Und die mit Dir.
Ich denke, die wissen, wer es gut mit ihnen meint.
LikeGefällt 1 Person