Vom Watt ins Moor. Die Küste ließen wir hinter uns. Bei noch immer grauen, kühlen Wetter landeten wir dann in Sievern. Eine kleine Ortschaft, in der wir durch Landvergnügen eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatten. Bevor wir dort aufliefen, lockte uns jedoch noch ein Spaziergang im Moor.

Der kleine Ort hat einen riesigen Badesee. Das war unser Start für den Weg ins Moor. Hier oben im Norden finden sich viele Moore und viel Natur. Zuerst begegneten wir kaum jemanden. Als dann die Sonne ab und zu durch die Wolkendecke brach, zeigten sich auch mehr Menschen, die diesen tollen Ort nutzen wollten, um ein bisschen zu entschleunigen.

Weicher Boden unten den Schuhen, wieder dieser federnden Schritte. Ein Farbenspiel aus Braun, Rot und Weiß. Die Birken perfekt ins Bild gesetzt. Rehe, die über Wiesen springen. Vögel, die hoch oben im Himmel kreisen. Am Boden das dunkle Moor und dazwischen Heide.
Was für ein Kontrast zwischen dem Küstenbesuch am Vormittag und dem Moorbesuch am Nachmittag. Immer wieder staune ich über mein Bundesland. Hier bin ich zuhause, in all dieser Vielfältigkeit. In dieser Schönheit, in der Natur.
Landvergnügen
Auch der schönste Spaziergang hat irgendwann ein Ende. Außerdem waren wir nach unseren beiden Kleinwanderungen nun schon ziemlich erledigt und wollten auf dem Hof ankommen. Wir hatten mit Landvergnügen bisher immer gute Erfahrung gemacht: Kleine, nette Höfe mit wenig Stellplätzen in idyllischer und ruhiger Lage. Hier auf diesem Hof war es etwas anders.
Als wir dort ankamen, standen bereits drei weitere Vans auf dem Hof. Nach uns kamen ebenfalls noch einmal zwei. Der Stellplatz war hinter dem Kuhstall. Eigentlich ganz nett. Allerdings hatte der Nachbarhof eine ziemlich anstrengende Lüftungsanlage für seinen Stall. Und die lief die ganze Nacht. Dafür punktete der Hof mit sauberen Sanitäranlagen. Auch der Hofladen konnte sich zeigen. Wir starteten erst einmal eine Entdeckungstour durch den Kuh- und Schweinestall.
Ich trinke schon seit längerer Zeit keine Milch mehr. Käse esse ich nur sehr wenig und auch sonst versuche ich auf alles mögliche an tierischen Produkten zu verzichten. Denn wenn ich mir anschaue, woher unsere Produkte so kommen und wie leichtfertig wir dafür das Wohl der Tiere vergessen, graut es mir. Hier auf diesem Hof wachsen die Kühe auch nicht bei ihren Müttern, dafür aber bei Ammen, auf. Immerhin in Gesellschaft anderer Artgenossen. Außerdem dürfen sie auf die Weide und haben viel Platz.

Seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich mir keinen Bauernhof mehr von innen angeschaut. Oder überhaupt angeschaut. Eigentlich war ich seit meiner Kindheit wenig in der Nähe von Höfen. Umso erfreuter war ich über die glücklichen Schweinchen und Kühe. Auch wenn die Tiere es hier gut haben, würde ich jederzeit weiter auf tierische Produkte verzichten. So ein süßes Schweinchen vor meiner Nase bestätigt mir nur umso mehr, dass die Leben der kleinen Steckdosennasen wertvoll sind.
Jetzt habe ich mir das erstmal gesucht… 🙂 Scheint schön dort zu sein.
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Das war wirklich sehr nett 🙂
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