Bei klassischem Küstenwetter rollte unser Bus auf den Parkplatz am Naturschutzgebiet Langwarder Groden. Wir waren früh gestartet, um nicht in den Osterverkehr zu geraten. Die Wolken verdeckten den Himmel, als sei er nie blau gewesen. Der Wind ließ die Temperatur gleich noch einmal fünf Grad kälter wirken. Es ist schon eine Weile her, dass ich am Meer war. Vor allem die Nordsee hatte ich lange nicht gesehen. Nun lief ich die ersten Meter über den Deich. Vor allem, um das weite Wasser zu bestaunen. Erst einmal ließ das aber auf sich warten. Die Nordsee hatte sich weit zurückgezogen.
Der Nationalpark Wattenmeer beginnt direkt hinter dem Deich. Ans Wasser oder ins Watt kommt man von hier aus jedoch nicht. Die Küstenwiesen, die zwischen Deich und Watt liegen, dürfen nicht betreten werden. Kleine und große Wasservögel brühten im Moment hier am Wasser, suchen nach Nahrung oder landen auf der Zwischenreise für eine Pause.
Der Naturschutz nimmt hier einen großen Stellenwert ein. Die meisten Leute hielten sich sogar daran: Wege nicht verlassen, Hunde anleinen, etc. So konnten wir dann auch einige Vogelarten beobachten. Der Austernfischer, Rotschenkel, Kiebitze, Säbelschnäbler und viele Möwen. Der Langwarder Groden ist ein bekannter Spot für Vögelbeobachter. Heute waren jedoch hauptsächlich Familien, Jogger und Hundehalter unterwegs.
Während wir den Natur Erleben Pfad entlangliefen füllten sich auch die Wasserläufe wieder mehr und mehr mit Meer. Die Vögel rückten näher an die Küste. Ich rückte meine Mütze zurecht. Trotz der kalten Temperaturen war ich froh hier zu sein. Den Wind zu spüren, das Meer zu riechen, draußen zu sein.

Ob Sand oder Salzwiesen unter den Füßen, die Schritte federten hier von ganz alleine. Es kann auch am Gefühl von Freiheit gelegen haben. Alles war wunderbar leicht, ein paar Tage frei lagen vor mir und wir waren am Meer. Der Himmel noch immer grau und trotzdem unendlich weit. Das Rauschen des Sandgras und das Geschrei der Möwen mischten sich zu einem herrlichen Song.
Nachdem wir unseren Besuch in diesem schönen Naturschutzgebiet beendet hatten, machten wir uns auf dem Weg zum kleinen Preußen. Mittlerweile waren hier allerdings sehr viele Menschen aus ihrem trägen Vormittag erwacht und spazierten durch die Landschaft. Für uns gab es an dem kleinen Leuchtturm nichts zu sehen, weswegen wir uns nach einem warmen Tee auf den Weg in den Ort Sievern machten. So langsam wurde es auch Zeit unser Nachtquartier anzusteuern.
Der Langwarder Groden ist wirklich ein ganz besonderer Fleck an der Küste.
Bei Hochwasser lassen sich dort sogar gelegentlich Seehunde blicken, nur wenige Meter neben dem Weg.
LikeLike
Ach wie schön, dann kennst du dich dort aus. Auf die Seehunde haben wir auch gehofft, aber da hat sich wegen der Ebbe wohl keiner blicken lassen..
LikeLike