Kalte Luft strömt ins warme Wohnzimmer. Die Nachbarn haben ihren Kamin an. Menschen machen es sich gemütlich. Ich muss mich jedes Mal zwingend aufraffen, um irgendwas neues auszuprobieren. So schwer war mein Körper noch nie. Das Gewicht der Antriebslosigkeit wiegt Tonnen. Es ist zu einfach vor dem Fernseher zu versauern. Es macht zu viel Spaß Serien zu schauen, statt durch den eiskalten Regen zu laufen. Das Bett ist morgens nie gemütlicher und wärmer gewesen als es sich in diesem Februar präsentiert.
Ich habe mich immer für aktiv und aufgeweckt gehalten. Im Moment freue ich mich schon darüber, wenn ich irgendetwas mache – z.B. Aquarell ausprobieren. Dafür muss ich nur an den Tisch. Und Wasser holen. Und Ideen haben. Wenigstens ein Blogeintrag schreiben. Es ist als hätten die letzten Wochen jegliche Kreativität und Aktivität aus mir raus gesogen. Wie die Dementoren bei Harry Potter. (Danach braucht man immer erstmal Schokolade.)
Gerade schaffe ich es kaum noch meinen Schweinenhund zu überlisten. Er ist aber auch schön pflegeleicht: Möchte sich nicht bewegen, hat es gerne gemütlich, braucht keine Spaziergänge und wenig Phantasie. Also liegen wir noch einen Moment länger auf dem Sofa. Aber nur noch bis morgen. Versprochen.
Solche Phasen von Antriebslosigkeit finde ich in der sogenannten dunklen Jahreszeit vollkommen normal, meine Liebe. Mach dir keinen Kopf, das geht wieder vorbei. Zumal ich finde, dass es ein durchaus gutes Zeichen ist, dass es dich stört, lust- und antriebslos zu sein.
Apropos: Mein innerer Schweinehund heißt Gerhard. Und deiner? Ich finde es oft einfacher, wenn man den Dingen einen Namen gibt. So lässt es sich – für mich – deutlich besser mit Gerhard schimpfen, wenn er mal wieder gegen mich gewonnen hat.
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Ach, das baut direkt wieder auf 🙂 Danke für das Mutmachen! Gerhard finde ich im übrigen einen sehr passenden Namen für einen Schweinehund. Ich habe meinen direkt Hugo getauft.
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Dazu, einen Blogeintrag zu schreiben, sich mit Aquarellen auszuprobieren, gehört nach meinem Empfinden schon Kreativität. Auch etwas zu kochen oder etwas zu lesen, sind Tätigkeiten, die den Geist beschäftigen. – Es muss doch nicht immer so was ganz Großes sein. Alles hat seine Zeit.
Und Du scheinst mir nun grundsätzlich überhaupt kein antriebsloses Menschenkind zu sein, ganz im Gegenteil – manchmal wird mir angesichts Deiner Aktivitäten, Deines unterwegs seins, sogar ein bisschen schwindelig. Ich weiß jetzt schon, dass, wenn es wieder wärmer und freundlicher ist, Du wieder so viele Dinge tun und unternehmen wirst …
Viele freundliche und sehr liebe Grüße an Dich! 💚✨
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Damit triffst Du es mal wieder auf den Punkt, lieber sternflüsterer.
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Was für liebe Worte. Danke dir, lieber sternflüsterer. Mich kribbelt es tatsächlich schon und die Vorfreude auf den Frühling ist groß. Auch wenn ich ihn dieses Mal wahrscheinlich gar nicht so sehr zelebrieren kann – die Prüfungsphase wird mich sehr viel Zeit kosten.
Ganz liebe Grüße zurück an dich! ❤
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Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Diesen Winter hat es mich diesbezüglich auch etwas heftiger erwischt als sonst. Zu wenig Licht, zu viel Regen. Antriebslosigkeit wurde mein dritter Vorname! Doch bald kommt der Frühling. Und ich bin mir sicher, dass sowohl in dich als auch in mich wieder neue Energie fließen wird.
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Da sagst du was: Ich finde diesen Winter auch besonders anstrengend. Ich glaube so stark habe ich das noch nie gemerkt. Es ist aber auch jeden Tag grau und nass, kein Schnee, keine richtige Kälte – eigentlich kein richtiger Winter, sondern ein langer Herbst.
Ich drücke uns die Daumen, dass der Frühling bald um die Ecke kommt 🙂
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Ich habe derweil die Flucht ergriffen und regeneriere mich für eine Woche auf Teneriffa 😎. Ich sende dir ein paar virtuelle Sonnenstrahlen!
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Wie schön! Genieß es 🙂
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So geht es mir momentan auch. Sport ist auf ein Minimum reduziert, raus ging es in der letzten Zeit auch eher selten (außer es war dienstlich). Aber das Wetter ist die meiste Zeit ja wirklich nicht einladend.. (Diese Matache nervt mich so sehr!)
Manchmal glaube ich aber auch, dass man manches was man am Tag noch so macht (aufräumen, Wäsche, putzen, sich um Finanzen kümmern und anderer Papierkram, in deinem Fall noch das Lernen, etc), gar nicht so richtig registriert und honoriert, vielleicht weil es einfach zu sehr zum Alltag dazu gehört. Aber dann ist es auf jeden Fall auch mal erlaubt auf der Couch zu versacken!
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Oh je! Aber heute scheint die Sonne! (Ich hoffe bei euch auch.) Und hoffentlich kannst du heute genau das machen, wonach dir ist. Ob es nun rausgehen, Sport machen oder einfach auf dem Sofa liegen ist 🙂
Denn du hast absolut recht: Man darf das mal. Viel zu wenig schauen wir danach, was wir eigentlich ständig leisten.
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