An diesem Wochenende sollte es Bodenfrost geben. Am Samstagabend haben wir die Wohnung startklar für den Winter gemacht. Die frostanfälligen Pflänzchen stehen nun im Schlafzimmer. Mein Wochenende startete allerdings ausnahmsweise mal wieder am Freitag. Nach zwei Wochenenden, mit Workshops vollgeladen, war ich ein freies gar nicht mehr gewohnt. Trotz angekündigten niedrigen Temperaturen packten wir Freitagnachmittag den Bus und starteten Richtung Hessen.
Beberbeck hieß unser Ziel. Direkt um die Ecke des Tierparks Sababurg. Hier unternahmen wir einen netten Spaziergang zu den Naturdenkmalen. Mit den ersten Schritten in Richtung der uralten Eichen wurde ich endlich entspannter. Ich hatte frei. Ein ganzes freies Wochenende!
Der Herbst zeigte sich bereits von seiner schönsten Seite. Entlang der Kastanienallee lagen die braunen Kugeln schon überall auf dem Boden verstreut. Die Ahornbäume färbten sich bunt, konnten sich noch nicht richtig für eine Farbe entscheiden. Die frische Luft wurde bald schon kühler.
Viele staunen immer wieder in der Natur über besondere Pflanzen oder Tiere – das kann ich auch gut. Was mich aber immer am allermeisten und sofort packt, ist die Begeisterung für Bäume. Uralte, knorrige Bäume lieb ich am meisten. Und hier gab’s gleich mehrere davon. Diese Eichen bewegen sich keinen Zentimeter und ich könnte sie dennoch Stunden anschauen.
Wir schauten uns zurück im Ort noch kurz um. Es erschien, als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Alte Gebäude und neue mischten sich. Dann ging es schnell zurück zum Bus, denn es wurde schon immer dunkler. Ab auf den Stellplatz, Abendbrot essen, gemütlich im Bus lesen und dann beim Zähne putzen entdecken, dass die Wolkendecke sich verzogen hat und die Sterne über unseren Köpfen hingen. Davon bekomme ich erst recht nicht genug. Schon so lange war es her, seit ich so einen klaren Sternenhimmel gesehen hatte – ganz ohne Lichtverschmutzung.
Fräulein Klitzeklein 