Bärenkopf [Österreich]

In der warmen gemütlichen Schlafdecke im Bus eingemummelt, will ich gar nicht aufstehen. Das wird mir noch oft in diesem Urlaub so gehen. Unser Ernie ist einfach zu gemütlich. Heute ist ab Mittag mal wieder Regen angesagt und daher müssen wir uns aus dem Bett hieven, um nicht allzu nass zu werden. Unser Ziel heute ist der Bärenkopf im Karwendel Gebirge.

Die ersten paar Kilometer geht es im Regen los. Danach nur noch strahlender Sonnenschein. Ich schüttle mal wieder den Kopf – wieder kein Sonnenhut dabei. Dafür aber Punktimdunkeln und L, die auf dem breiten Weg nach oben die Aussicht auf den Achensee genießen. Der Weg ändert sich irgendwann. Er wird schmal und führt durch einen schattigen Waldabschnitt. Plötzlich sind hier Menschen unterwegs, wo wir vorher keinem einzigen begegnet sind. Hinter der Alm tummeln sie sich dann alle. Ab hier wird der Weg wieder sonniger und steiler, aber auch wunderschön.

Dann sind wir plötzlich oben. Na gut, so plötzlich kommt der Gipfel ja nie. Die schöne Aussicht hingegen schon. Berge, wohin das Auge reicht. Der Achensee mit seinem herrlichen Blau. Erst mal gibt es einen Snack. Auf den Abstieg freue ich mich ganz und gar nicht, denn von der Wanderung gestern schmerzt jeder Muskel. Ich fürchte um meine Knie.

Bevor es dann aber wieder bergab geht, wird noch ein Selfie gemacht. Man ist ja nicht jeden Tag auf dem Gipfel mit solchen zwei Herzmenschen. Der Abstieg führt uns auf anderem Wege wieder hinunter nach Maurach. Die Knie machen sich tatsächlich bemerkbar, der Muskelkater schreit, doch eine ganze Ecke ist der Weg erst einmal viel zu schön, um sich zu beschweren.

Auch hier wieder schmale Pfade und die Weite der Berge. Die Sonne knallt ordentlich auf den Kopf. Zwischendrin begegnen wir einigen Kühen. Seit letztem Jahr bin ich diesen Artgenossen gegenüber vorsichtig. Diese hier scheinen aber äußerst entspannt zu sein und kein Interesse an uns zu haben.

Der Weg wird breiter. Mein Körper ist bereits fix und fertig. Wir kommen an einer kleinen Alm vorbei, an der wir uns erst einmal kalte Getränke gönnen. Außer uns ist niemand da. Der Besitzer der Alm kommt an unseren Tisch und sieht uns unsere Erschöpfung an. Was hilft dagegen? Selbstgebrannter Schnaps. Der ist köstlich und verleiht tatsächlich für die nächsten paar Meter ein bisschen neuen Schwung. Der Rest des Weges ist unglaublich lang und unglaublich unspektakulär. Breite Schotterstraße, die in weiten Kehren bergab führt. Spätestens nach der zweiten Kehre will ich einfach nur noch unten ankommen. Allerdings folgen noch einige Kilometer hinunter ins Tal. Meine armen Beine.

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