Es ist gerade mal 6:00 Uhr morgens als ich aus dem Schlafsack krabble und M schon seit einer Stunde unterwegs ist. Das Gefühl etwas verpasst zu haben, macht sich sofort in meinem Kopf breit. Ja, das ist ein Gefühl im Kopf und weniger ein Gedanke. Aber ich hätte es nicht eher geschafft aus diesem herrlich warmen Bett, meinen unglaublich schweren und müden Körper rauszubefördern. Ich entschließe mich gegen ein frühes Frühstück und für einen kleinen Morgenspaziergang.
Auf der Straße ist nichts los. Überhaupt ist kein Mensch unterwegs. Zu hören sind nur meine Schritte auf dem Asphalt und die Vögel in den Bäumen, auf den Wiesen, in der Luft. Es ist ein voller Moment der Achtsamkeit.
An der Fähre schlagen wir heute den kleinen Pfad nach rechts ein und landen mit ziemlich nassen Schuhen an der Elbe. Der Tau hängt genau so schwer an den Grashalmen, wie die Müdigkeit an meinem Körper. Allerdings lässt mich der Blick auf’s Wasser und die noch tiefstehende Sonne schlagartig wacher werden. Morgenstund hat Gold im Mund.
Für mich sind Urlaub oder eine kleine Erholungspause nicht mit einem Aufenthalt in einem Hotel und liegen am Pool verbunden. Für mich ist Erholung mit wildem Herzen durch die hohen Gräser zu streifen, das Lichtspiel der Sonne genießen, die Stille und die sich damit einstellende Zufriedenheit & Freiheit.
Mit dem Bus unterwegs zu sein, bedeutet auch immer, näher an der Natur zu sein und noch mehr Rücksicht auf unseren Planeten zu nehmen. Keine Pfade einzuschlagen, die es noch nicht gibt, nicht durch’s Unterholz wandern, immer die Schutzzonen der Tiere einhalten und gebührenden Abstand nehmen, um sie nicht zu stören. Es bedeutet auch Zahnputztabs und Shampoopulver zu nutzen, bei denen man sich sicher sein kann, dass sie der Umwelt nicht schaden. Keinen Müll zu hinterlassen und so viel mehr.
Wenn man die Natur zu schätzen weiß, dann schätzt sie dich auch zurück. Und in solchen Augenblick können dann die tollsten und wunderbarsten Dinge passieren. Ein Biber taucht auf, grast gemütlich am Ufer, lässt sich nicht stören. Hier wäre ein schöner Platz zum Bleiben. Wie das aber bei jedem Morgen so ist, bricht der Tag an und nimmt seinen Lauf. Irgendwann vergeht die Zeit und es ist später als gedacht.
Gartower See
Wir verlassen die Elbtalaue. Unser Van braucht uns dieses Mal jedoch nicht lange zu tragen. Gartow ist gleich ums Eck. Hier stellen wir uns auf den Parkplatz der Segler, wo auch schon einige andere Camper stehen und wahrscheinlich die Nacht verbracht haben. Ich frage mich ganz oft, wie die das machen, so lange schlafen und in den Tag hineinleben. Meine Entdeckerlust ist dafür viel zu groß. Ich will gar nichts verpassen, nicht mal eine Kleinigkeit.

Wir halten uns ein bisschen am See auf, lassen uns von der Sonne wärmen und schauen auf’s Wasser und den kleinen Ort. Der hat übrigens eine ganz nette und niedlich alte Fackwerkhausstraße. Die ist nicht besonders lang, der Ort nicht besonders groß, aber ich kann mir dennoch vorstellen, dass hier zu Urlaubszeiten der Bär steppt.
Die restaurierten Höfe haben es mir hier in der Elblandschaft ganz besonders angetan. Da so ein Hof ja auch ein Traum für meine (nahe) Zukunft ist, konnte ich mich daran gar nicht sattsehen. Zum Schluss ging es übrigens noch auf den Steg, um ein letztes Mal den Blick schweifen zu lassen, bevor wir dann schon wieder Richtung Heimat aufbrechen mussten.
Da habt ihr in schönes Plätzchen gefunden. Wir waren mal auf der Durchreise in Wittenberge an der Elbe (auf dem Stellplatz am Jachthafen). Hat uns sehr gut gefallen und seitdem wollen wir immer mal wieder mit unserem Dachzelt dort in die Gegend. Danke für die Inspiration und liebe Grüße! Andrea
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Das klingt auch sehr schön! 🙂
Freut mich, dass es euch da auch so gefallen hat. Ich finde wirklich, dass ist eine Ecke, die kann man gut empfehlen.
Liebe Grüße!
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‚Ne schöne Ecke habt Ihr da entdeckt. Habe gerade mal gegoogelt. 🙂
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Super schön 🙂
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„Wenn man die Natur zu schätzen weiß, dann schätzt sie dich auch zurück.“ Was für ein toller Satz! Genau so ist es. Absolut auf den Punkt gebracht.
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Das freut mich, dass du das auch so siehst 🙂
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Natürlich. Der Natur sollte man immer mit Respekt begegnen. Schließlich haben wir nur diese eine.
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Viel mehr Leuten, sollten das so zu schätzen wissen, wie du 🙂
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Danke, aber dieses Wissen auch immer umzusetzen wird einem ja auch nicht immer leicht gemacht. Das sollte man sicher dabei nicht vergessen.
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