Bad Harzburg

Ödishausen hat zwei Häuser und eine Wohnung zu vermieten. Der „Ort“ liegt nah an der Straße und ist eigentlich nur schnell im Vorbeifahren gesehen wurden. Das Auto – unser Auto – rollt in Bad Harzburg auf den Burgbergparkplatz. Zwei weitere Autos stehen da. Das eine gehört unseren Freunden. Parkticket ziehen. Sich umschauen. Weder die Seilbahn fährt, noch haben Touristinfo, Baumwipfelpfad oder Sole-Bad auf. Viele Leute wird es nicht hierher ziehen. Nicht an einem Tag, an dem der Nebel tief hängt, Nikolaus ist uns alle fancy Sachen geschlossen haben.

Vor einem guten Jahr war ich das letzte Mal hier. Fast waren die Wetterbedingungen identisch. Nur eins war anders: Als wir mit der Burgbergbahn oben ankamen, klarte der Nebel auf und die Sonne schien. Heute waberte der dicke Nebel um uns herum. Er hüllte uns ein. Er umschloss uns und ließ uns erst einmal nicht los.

Auf dem Burgberg [121] gab es Kuchen. Die Gaststätte hatte einen kleinen Außenverkauf geöffnet und die Hoffnung, dass unsere Begleitung endlich ihre Stempelhefte kaufen konnten, wuchs. Fehlanzeige. Es gab nur Essen und Trinken. Wir zogen eingeschnappt weiter zum Kreuz des Deutschen Ostens [122]. Dort packten wir unsere eigene Brotzeit aus. Auf dem Weg hierher hatte ich sehnsüchtig dem leisen Schwappen aus der Thermoskanne gelauscht. Es gab Punsch. Mehr Nikolausstimmung konnten wir heute gar nicht haben.

Von den Rabenklippen [170] hatte ich schon einige hübsche Fotos gemacht. Nie im Sommer. Immer nur im Herbst. Dieses mal im Fast-Winter. Der Brocken versteckte sich im Dunst. Wann immer ich hier stehe und die Klippen, den Brockenblick und das Eckertal anschaue, bin ich begeistert. Auch hier ist viel Wald tot, aber die Aussicht ist und bleibt wunderschön. Gleich um die Ecke der Rabenklippen sind dann die Luchsgehege zu finden.

Normalerweise ist immer viel los am Gehege. Kinder, Hunde, laute Menschen. Heute war das anders. Da hatten wir die ersten Minuten ganz für uns und konnten alle vier Luchse beobachten. Zwei von ihnen saßen direkt am Zaun. Wie hübsch diese Tiere sind!

Pamina legte erst einmal eine kleine Show für uns ein. Die Luchsdame wetzte ihre Krallen. Ein leises Brummen, wenn alles still war. Die Pinsel immer aufgestellt. Sie wirkte aufmerksam, hörte sicherlich so viel mehr als wir. Weil wir uns nicht trennen konnten, gab es auf der Luchsplattform noch unseren Nachtisch und die zweite Tasse Punsch. Dann schwappte nichts mehr in der Thermoskanne und wir schulterten die Rucksäcke, um zum letzten Stop weiterzulaufen.

Das Molkenhaus [169]. Ebenfalls geschlossen. Ich kann mich an einen Ausflug hierher erinnern, es muss einige Jahre her sein, im Sommer. Überall waren Menschen. Sie strömten zum Häuschen, an den See, auf die Wiesen. Heute wiederum war kaum jemand zu sehen. Der See lag still und gefroren vor uns. Da kam noch ein kleines bisschen mehr vom Winterfeeling auf.

2 replies to “Bad Harzburg

    1. Ach, wie schade! Ich glaube meistens ist es auch wirklich Glück, kommt auch immer drauf an, wie viele Menschen da gerade umherstromern und wie laut sie sind.

      Oh, jetzt hängt ein Schild, dass es zu verpachten sei. Schade, eigentlich, denn die Umgebung und das Molkenhaus an sich sind schon sehr hübsch.

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