Die Luft ist raus für dieses Jahr. Man merkt es den Menschen an. Sie sind häufiger traurig, häufiger wütend, häufiger resigniert. Ich merke es auch bei mir. Da habe ich einen Nachmittag frei und statt all die schönen Dinge zu machen, die mir sonst viel Spaß machen, fällt mir nichts ein, was ich tun könnte. Dann sitze ich auf dem Sofa und starre. Die Gedanken nehmen irgendwie Fahrt auf und ganz plötzlich ist der Nachmittag rum.
Tausend Sachen stapeln sich auf meiner To-Do-Liste. Die nächsten zwei Wochen werden voll. Fallberichte müssen geschrieben werden, es kommen zwei Wochenende ohne Wochenende auf mich zu, weil Seminare anstehen. Mein Abschied in der Klinik beginnt immer näher zu rücken. Abschiedsgeschenke müssen besorgt werden. Geburtstage stehen an.
Weihnachtsbeleuchtung in den Fenstern. Der Geruch von Mandarinen bei unserer kleinen Teestunde. Basteln eines Adventskalenders und das Öffnen der Türen. Weihnachtshektik in der Innenstadt. Auf meinem Schreibtisch liegt der Kalender für 2021. Ein neuer, ein ganz frischer.
Alles ist eigentlich beim Alten. Und irgendwie ist alles ganz anders.
Fräulein Klitzeklein 
Bei solchen Texten stelle ich fest, dass ich in meinem gut ausgelasteten Homeoffice entschieden zu wenig Menschenkontakt habe – solche Beobachtungen mache ich schlicht nicht, außer beim Lebensmittel-Einkauf (wo aber sowieso meistens hektisch-genervte Grundstimmung ist, auch schon vor Corona).
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Das stimmt allerdings. Einkaufen war nie meine große Leidenschaft – hauptsächlich weil alles hektisch ist und die Leute genervt sind. Das hat sich vor Weihnachten ja auch schon immer zugespitzt.
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Einkaufen reduziere ich aufs nötigste, seit Corona warte ich gern draußen auf meine Frau, beobachte die Leute oder bleibe gleich zu Hause. Schüttle den Kopf darüber, daß ein Schnäppchen- Freitag die Massen halb durchdrehen läßt und die Innenstadt behördlich geräumt wird… Wahnsinn!
Und einen Kalender will ich auch noch besorgen, verschiebe das aber Tag für Tag.
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Ich war ja nie Fan von Einkaufen. Wenn es mir aber nicht möglich ist, mich davor zu drücken, bin ich danach immer ziemlich erschöpft 😀
Oh je, das klingt ja wirklich wie der reinste Horror.
Noch ist ja noch ein bisschen Zeit für einen neuen Kalender 🙂
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