Göttinger Wald

Vormittags und in der Woche, liegt der Wald ruhig und still da. Lediglich meine Mutter und mein Bruder sind leise hinter mir zu hören. Das Laubrascheln übertönt ihr Gespräch. Was der Wald so alles kann, wenn man durch die Bäume streift. Frische Luft produzieren und entspannte Geräusche erklingen lassen. Es knackt in der Baumkrone. Kleine Tannenmeisen und ein Eichhörnchen wurden aufgeschreckt.

Es gab mal eine Zeit, in der habe ich viel mit meinem Bruder unternommen. Häufig sind wir am Wochenende mit meinen Eltern wandern gewesen. Leider ist die Corona-Zeit keine Familienzeit. Es tut gut, jetzt in meinem Urlaub Zuhause, meine Mutter und meinen Bruder dabei zu haben. Draußen ist das alles möglich. Abstand und frische Luft sind Balsam für Körper und Geist.

Mein Bruder und ich haben uns Tagesausflüge ausgesucht. Hauptsache viel raus, wandern oder spazieren gehen. Meine Mama hatte sich kurzerhand ebenfalls frei genommen und schloss sich an. Also ging es nach Göttingen und in dieser Studentenstadt in den Wald hinein. Der Herbst ist fast vorüber. Mittlerweile liegen überall auf dem Boden die Blätter verstreut. Die Bäume sind kahl und der Wind geht kalt und gemein.

Im Göttinger Wald gibt es ein Wildtiergehege. Dort trafen wir auf diese hübschen und sehr flauschigen Freunde. Stolz standen die Hirsche in ihrem Waldstück, sie rangelten mit ihren großen Geweihen und schlabberten uns dann das Wildtierfutter aus der Hand.

Es ist häufig so, dass ich im Wald, am See, am Meer, in den Bergen, auf dem Fußweg mitten in der Stadt stehe und staune. Ich staune über Hirsche, Wildschweine, Vögel oder Insekten. Das ist das Kind in mir. Es will lernen, ist neugierig und findet vor allem die Tierchen besonders bestaunenswert.

Vielleicht freu ich mich deswegen immer sehr besonders über gelungene Fotos. Fotos von wunderschönen Landschaften, Fotos von Menschen, die ich gerne habe oder Fotos von Tieren, die ich vor die Linse bekomme. Wenn ich schnell genug bin, kann ich sie in meine immer währende Erinnerung schießen.