Alles nur Müll

Ich habe es satt, dass Wasserschildkröten an meinem Plastikmüll sterben, dass sich Wale und Delfine in alten Fischernetzen verheddern und qualvolle Wunden davon tragen. Ich habe es auch satt, dass Fische voller Mikroplastik sind – nicht, dass ich sie essen würde, aber es gibt genug Menschen/Kinder, die das über eine fischige Mahlzeit zu sich nehmen.

Mein Projekt, zusammen mit acht anderen Haushalten, war diesen Monat auf Plastikmüll/Verpackungen zu verzichten. Der Start beim Einkauf am 02.01. lief holprig an. Wenig später hatte ich aber den unverpackt Laden bei uns in der Stadt entdeckt. Ich war ganz schön aufgeregt, denn neue Situationen sind eher selten mit Freude verbunden. Wie funktioniert das ganze hier eigentlich? Habe ich genug Behältnisse? Bekomme ich alle Grundprodukte, die ich brauche? Meine Angst war vollkommen unbegründet. Es gibt in unserem Unverpackt-Laden so gut wie alles was man benötigt, um zufrieden und satt durch’s Leben zu kommen.

Erst einmal die Behälter abwiegen, dann an die großen Gläser mit Schokolade. Denn die Schokolade habe ich lieben gelernt. Ebenfalls die Blueberry Cluster. Auch Trinkschokolade habe ich gefunden, super leckeren Schafskäse, Parmesan, Räuchertofu. Shampoo habe ich von einer Bekannten bekommen, die dieses selbst herstellt: Ganz ohne Verpackung und Mikroplastik.

Die häufigste Befürchtung, die bisher aufgetreten war, ist die des Geldes. Das muss doch alles super teuer sein! Nein. Ich zahle nur unwesentlich mehr, als für die Sache, die ich vorher im Bioladen mit Verpackung gekauft habe. Wer bisher bei Discountern einkaufen war, der wird sicherlich eine Veränderung merken. Aber sowohl für die Gesundheit, als auch für die Umwelt, kann man kleine höhere Ausgaben verkraften. Würde ich zumindest vermuten.

Wie bekommt der Unverpackt Laden denn sein Sortiment geliefert? Ein weiterer Kritikpunkt. Stimmt. Tofu und ähnliches ist auch in Verpackungen geliefert, allerdings in viel größeren Mengen, was auf’s Verhältnis glaub ich weniger Verpackungen insgesamt macht. Soweit ich das sehen und erfragen konnte, sind es auch „nur“ die Produkte aus der Frischetheke, die in Plastik geliefert werden.

Eins ist klar: Wir haben die Challenge alle unbeschadet überlebt und unser bestes gegeben. Auch im Februar wollen wir weiter machen. Schauen, dass wir dort Plastik weglassen, wo es möglich ist. Vielleicht schafft man das reduzieren von Verpackungen auch weiterhin noch mehr einzudämmen. Denn zu viel Altpapier und Glasmüll sollte ja auch nicht sein.

Für Februar habe ich mir allerdings noch eine weitere Projekte gesetzt. Ich freue mich schon riesig darauf und bin gespannt, wie viel Verantwortung ich übernehmen muss. Überhaupt macht mich das Projekt ganz schön kribbelig. Nächstes Wochenende geht es hoffentlich damit los. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

2 replies to “Alles nur Müll

  1. Dass man beim Lebensmittelkauf so viel Plastik nach Hause schleppt, stört mich schon seit Jahren. Insofern gute Sache, das – allerdings kann es wirklich nur funktionieren, wenn man die Discounter beim Einkauf konsequent außen vor lässt. Und dafür wiederum sollten tunlichst alle im Haushalt ein Einkommen haben, oder der Alleinernährer sollte Dax-Vorstand oder Bundesligafußballer sein … wenn ein einzelnes Einkommen unterhalb des Medians vier oder fünf Leute satt bekommen soll, ist das nahezu ausgeschlossen. Leider.

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    1. Da hast du absolut recht. Ich muss schon sagen: Erst habe ich gedacht, dass es gar keinen großen Unterschied macht, ob mit Verpackung oder ohne. Aber gerade wenn man sich mal was süßes gönnen will, dann wird es schnell teuer. Ich versuch aber weiterhin darauf zu achten nicht allzu viel Plastik zu kaufen. Und wenn es gar nicht anders geht, dann zumindest schauen, ob die Verpackung nicht wenigsens aus recycelten Plastik ist. Ob das einen Unterschied macht, weiß ich nicht, aber für’s Gewissen auf jeden Fall besser.

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