Nach einer weiteren Nacht im Hostel waren von den 48 Stunden nicht mehr so viele Stunden verblieben. Vielleicht 6 Stunden, bevor wir zum Flughafen mussten. Also hatten wir uns ein Ziel gesetzt: Möglichst viel nutzen aus der verbleibenden Zeit schöpfen.
Harbour Center
Ein letztes Mal Frühstücken bei Tim Horton’s. Da konnte auch die Cinnamon Roll, die mir zwischenzeitlich schon aus den Ohren rauskam, noch einmal gegessen werden. Mit Zuckerflash ging es dann pünktlich zur Öffnungszeit zum Habour Center. Einmal ein Ticket für den Fahrstuhl kaufen (20$) und schon ging es hinauf in die hohen Stockwerke. Da wir so früh dran waren, waren nur zwei andere Leute mit uns hier oben.

Vom Harbour Center aus hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt und erahnt zum ersten Mal die wirkliche Größe. Jede einzelne Infotafel las ich mir durch und dadurch lernte ich viel über die einzelnen Stadtteile und die Umgebung. Als ich das Stadion erblickte, freute ich mich als Fußballfan natürlich – bis mir klar wurde, dass hier ja überwiegend Eishockey gespielt wird. Dennoch cool!

Wir konnten uns kaum satt sehen. Vor allem von der bergigen Landschaft im Hintergrund konnte ich meine Augen kaum abwenden. Mich stach es ein bisschen in der Brust, wenn ich daran dachte heute Abend wieder im Flieger nach Hause zu sitzen. Wie faszinierend es doch hier war. Wir liefen gleich zwei Mal um die Stadt, damit wir auch ja nichts verpassten. Eigentlich schaute es aus, wie ein riesiges Wimmelbild. Nur halt in ganz echt.
Canada Place
Dieser Ort am Wasser war unser Anlaufpunkt seit dem ersten Tag in Kanada gewesen. Hier hätten wir unseren Mietwagen abholen sollen (was total nach hinten los gegangen ist, aber darüber will ich mich nicht weiter aufregen). Hier half uns ein netter Mann am Infodesk mit unserem Mietwagenproblem weiter. Er hieß uns herzlich Willkommen in Kanada. Und nun standen wir auch am letzten Tag hier. Der Frust des ersten Tages konnte uns allerdings nichts mehr anhaben. Viel mehr glühten wir vor Liebe zu diesem Land. Um das noch ein bisschen zu vertiefen, verweilten wir am Canada Place einen Moment länger in der Sonne und schauten auf das Wasser. Quasi um innerlich Abschied zu nehmen.

Gastown
Am Tag zuvor waren wir schon einmal mit den Rädern kurz zur Steam Clock gefahren. Jedoch war es am frühen Abend so voll gewesen, dass wir schnell wieder die Flucht ergriffen hatten. An diesem Morgen war fast noch niemand unterwegs. Die Läden hatten größtenteils noch geschlossen. Dennoch schlenderten wir durch Gastown und ließen uns vor allem in die Touri-Shops treiben.
Steam Clock
An der einzigen Wasserdampf-Uhr weltweit hielten wir dann erneut an. Denn was wir gestern beobachtete hatten, wollte ich heute gerne noch einmal zur vollen Stunde sehen. Wir wurden nicht enttäuscht. Um 12 Uhr pustete die Uhr unter hupen den Wasserdampf aus ihren kleinen Türmchen. Dieses Spektakel hätte ich mir wohl zu jeder weiteren Stunde auch noch einmal ansehen können. Davon konnte ich nicht genug bekommen.

Und somit endete unser Urlaub auch schon. Wir aßen noch gemütlich zu Mittag, holten unsere Koffer aus dem Hostel und machten uns auf zum Flughafen. Nur, um da zu erfahren, dass der Flieger schon direkt zwei Stunden Verspätung hatte. Aber was soll’s. Wir konnten uns von Kanada offensichtlich nicht trennen…