Sea-to-sky Highway
Roadtrip Part II: Von Vancouver nach Whistler (121 km)
Nachdem wir endlich das Auto abgeholt hatten und wir vollkommen fertig drinnen saßen, wurde uns noch einmal klar, dass es mittlerweile 18 Uhr war und wir keinerlei Energie hatten, um irgendwas besonders intensiv von einer der schönsten Strecken unseres Roadtrips wahrzunehmen. Eigentlich hatten wir etliche Stopps am Sea-to-sky Highway geplant, inklusive Hängebrücken und Baumpfade. Wir hatten für diese knappe zwei Stunden Fahrt sogar ursprünglich einen ganzen Tag eingeplant. Daraus wurde nichts, denn jetzt hatten wir genau diese zwei Stunden, um nach Whistler zu kommen. Das Bedürfnis nach einem Bett war einfach zu groß.

So fuhren wir also durch, ohne irgendwo am Wegesrand eine längere Pause einzulegen. Ich erinnere mich wage an das Meer und die Hügelinseln auf der linken Straßenseite. Schöne Aussicht, muss ich gedacht haben. Genießen konnte ich es kaum.

In Whistler angekommen, fand das Navi das Hostel nicht. So irrten wir erst einmal umher und fragten dann in einem anderen Hostel nach. Diese waren super nett, ließen uns kurz ins Wlan, um die Strecke rauszusuchen. Schnell ging’s weiter und ab ins Hostel International. Dass das Zimmer nur sporadisch eingerichtet war, war uns in den Moment egal. Nach einer warmen Dusche ging es sofort ins Bett.
Highway 99/Trans Canada Hwy1
Roadtrip Part II: Von Whistler nach Kamloops (299 km)
Am nächsten Morgen waren wir schon ziemlich früh wach. Was ein Glück, denn so hatten wir mehr vom Tag. Uns hielt nichts mehr im Hostel und so packten wir unsere Sachen, checkten aus und starteten zum Supermarkt. Nachdem wir die kleinen Streifenhörnchen vor dem Haus bestaunt hatten, versteht sich. Außerdem mussten wir uns in Whistler auch so noch ein bisschen umschauen. Schließlich ist Whistler der Wintersportort schlechthin.

Lost Lake [Whistler]
Wir kauften uns Frühstück und parkten im Village am Straßenrand. Fehler unsererseits, wie sich im Nachhinein herausstellte. Dort war Parkverbot, was jedoch niemanden davon abhielt hier zu parken. So bekamen wir direkt am ersten Tag auch unseren Strafzettel für’s Falschparken. Willkommen in Whistler! Während uns also das Ordnungsamt scannte, saßen wir fröhlich und zufrieden am Fluss und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Luft war so einzigartig frisch hier (ein Satz, den ich noch viele Male innerhalb der zwei Wochen denken würde). Für einen kleinen Spaziergang hatten wir, so dachten wir, ja auch noch Zeit. Also liefen wir zum Lost Lake hinunter.

Das hatte sich gelohnt. Unser erster richtiger See in Kanada, mit richtig echten Bergen im Hintergrund. Wir kamen aus dem Aufgeregt-sein gar nicht mehr heraus. Wir standen eine gefühlte Ewigkeit am Wasser und schauten den Leuten beim Baden zu. Das Wasser war sicher unglaublich kalt.


Zurück am Auto sammelten wir den Strafzettel von der Windschutzscheibe. Dann ging es, nach einer kurzen Aufregung wegen unserer Dämlichkeit, weiter. Adieu, Whistler. Ab auf die Straße.
Joffre Lakes Provincal Park
Nachdem wir erst einmal ein bisschen durch die Gegend tingeln, immer weiter auf dem Highway 99 Richtung Pemberton, halten wir an einigen Rastplätzen und blicken immer wieder auf verschiedene Panoramen. Seen oder Berge erstrecken sich vor uns und wir sind hin und weg von dieser Route.

Als wir dann auf einem weiteren, schon etwas überfüllten Parkplatz anhalten, laufen wir einfach drauf los. Der Joffre Lake ist ausgeschildert und Lakes hören sich immer gut an. Zum Glück haben wir das gemacht, denn der kurze Weg zum ersten See ist schnell hinter uns gebracht. Es tut gut die Beine wieder etwas zu bewegen. Wir kommen am See an und kriegen den Mund nicht mehr zu. Ein atemberaubender See liegt vor uns. Die hohen Berge im Hintergrund, das Wasser so klar und blau. Erst als die Mücken uns piesacken, gehen wir weiter. Zum nächsten See schaffen wir es dann aber nicht mehr, da wir keine Zeit für eine Wanderung eingeplant haben.

Highway 99
Kurze Zeit später müssen wir wieder anhalten. Ja, müssen. Denn diesen See kann man nicht einfach unbeachtet lassen. Direkt an der Straße breitet er sich aus. Fast ins unendliche, könnte man meinen. Im vorderen Teil des Sees, direkt am Parkplatz, schaut es aus, als hätte ein gigantischer Bieber einen Staudamm gebaut. Überall schwimmen Baumstämme herum. Klar, das Kinderherz schlägt höher und schon turnen wir über die Stämme.

Anschließend geht es weiter Richtung Lillooet. Von Cache Creek aus wechseln wir auf den Highway 1. Hier ist es nun nicht mehr weit bis nach Kamloops. Allerdings halten wir dann trotzdem noch am Fluss. Der Thompson River wird für die nächste Zeit unser Begleiter sein.

Zum Abschluss, kurz vor Kamloops gibt es noch einen kleinen Stopp am Kamloops Lake. Dieser erstreckt sich auch wieder so weit, dass das Ende nicht sichtbar ist. Von Wasser und Bergen kriegen wir allerdings nicht genug.

In Kamloops hat sich die Landschaft dann von grün in wüstenartig geändert. Wir streben direkt zum Hotel am Fluss. Die Essensuche gestaltet sich bei Hunger wirklich schwierig und so gibt es nur Burger und Pommes, während wir gemütlich auf dem Balkon sitzen und auf das Wasser starren.
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