Es war Sommer in Lissabon. Die Vorhersage beschrieb für den nächsten Tag 28 Grad und da Hitze in den Städten zumeist nicht sonderlich angenehm ist, beschlossen wir einfach nach außerhalb zu flüchten. Nach Sintra wollten wir so der so, ob nun am ersten kompletten Tag oder am letzten Tag unserer Lissabon-Reise.
Diese Idee hatten nicht nur wir. Früh machten wir uns auf den Weg vom Bahnhof Rossio aus nach Sintra. Eine Fahrt dorthin kostet ebenfalls nur 1,50€. Zurück ist die Fahrt etwas teurer (knappe 3€). Die Zugfahrt dauerte 40 Minuten. Eng an eng standen wir im vollen Zug. Spektakuläre Aussichten boten sich nicht. Das änderte sich allerdings, sobald wir aus dem Zug stolperten und in Sintra standen. Der Ort ist recht klein, hat aber jede Menge sehenswertes zu bieten.

Wie jetzt am Besten diese Stadt erkunden? Ganz simpel. Entweder man nimmt den Bus 434, dieser bringt euch direkt zu allen möglichen Must-Seen-Punkten und kostet im Kombiticket nur 15€. Andere Möglichkeiten der Fortbewegung sind unter anderem Ubers oder die Tuk Tuks. Oder man macht es wie wir schlauen Köpfe und läuft einfach los. Sieht ja alles nicht so weit aus. Ist es aber. Vom Bahnhof machten wir uns auf den Weg zum Castelo dos Mouros. Ich verfluchte die Idee des Laufens ziemlich schnell. Durch enge Gassen, auf Einbahnstraßen und über viele, viele Treppen ging es hinauf zur Burg.

Castelo dos Mouros (Maurenburg)
Oben angekommen war der kräftezehrende Weg allerdings sofort vergessen. Eintritt kostet der Spaß natürlich auch. Als die 8€ bezahlt waren, ging es weitere Stufen hinauf, bis auf die Mauer der Festung. Hier wurde erst einmal Luft geschnappt. Die kurze Atempause war nicht der Luftnot geschuldet, sondern eher dem Ausblick.

Ein bisschen kam es mir so vor, als stünde man vielleicht auf der chinesischen Mauer. An jedem kleinem Türmchen musste erneut ein Stopp gemacht werden. Kamera über die Steinmauern halten und auf Jagd für das beste Bild gehen. Vor allem allerdings die Aussicht genießen – auf den Fluss und auf die umliegenden Orte. Es war einfach wunderschön hier oben in dieser luftigen Höhe.
Palacio Nacional da Pena
Vom Castelo aus ging es dann über einen kleinen Fußweg (ca. 700m) direkt bis zum Nachbarschloss. Zum Glück war der Weg dorthin durch den Wald sehr schattig, denn mittlerweile brutzelte die Sonne auch hier ganz ordentlich. Wir stolperten aus dem Waldstück heraus und standen inmitten von Menschenmassen. Willkommen am Palacio Nacional da Pena!

Die Anstehschlangen verhießen nichts Gutes, also sparten wir uns den Eintritt. Dieser war hier auch gleich viel teurer als bei der Maurenburg. Für den Park musste noch einmal extra bezahlt werden. Sicher gab es hier auch mehr zu sehen, aber dennoch brachten wir es nicht über’s Herz unsere Urlaubszeit für’s Anstehen zu verschenken. Wir begnügten uns viel mehr mit dem Blick auf den Palast von der Maurenburg aus. Gab ja schließlich noch einiges mehr zu entdecken.
Boah, voll schön – und wahrscheinlich hält man jede Aussicht gerade für die beste, bevor man eine noch bessere vermutet 🙂
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So ist es wirklich gewesen 😀
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