Säntis [Schweiz]

Die Schweiz war schon immer eins meiner favorisierten Länder im Süden. Alles ist ganz aufgeräumt, es gibt urige Häuser und viele glückliche Kühe auf den Wiesen. Nur leider ist die Schweiz verhältnismäßig teuer. Zürich ist zwar immer ein Abstecher wert, jedoch einfach nicht bezahlbar. Dafür gibt es jedoch andere Orte, die immer wieder eine Reise wert sind. Mit dem Säntis zum Beispiel hatte ich noch eine Rechnung offen. Letztes Mal (vor zwei Jahren im Spätsommer) hat er sich nicht unbedingt von der schönsten Seite präsentiert: Wolkenverhangen. Man konnte einfach überhaupt nichts sehen.

Dieses Mal war aber alles anders. Alleine die Fahrt zum Säntis ist jedes Mal wunderschön. Hier ist die Welt einfach noch in Ordnung. Es gibt nichts, was auch nur annähernd stört. Da sind die Berge im Hintergrund, die Wiesen im satten Grün und die Kühe grasen vor sich hin. Schon vom Bodensee aus kann man die Berge sehen. Eigentlich ist das ja mein heimliches Ziel gewesen. Sobald ich Berge sehe, blüht mein Herz auf.

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Nach einer ca. 2 Stündigen Fahrt (ohne Vignettenstraße) ist man dann auch am Säntis angekommen. Mit der Seilbahn geht es für 25€ (Ermäßigte) oder 38€ (Erwachsene ab 16 Jahren) den Berg hinauf und später wieder hinunter. Ich konnte leider niemanden dazu gewinnen wieder hinunter zu laufen. Die Fahrt hinauf ist immer schon ein kleines Highlight. Es schwankt und ruckelt und plötzlich ist da diese atemberaubende Aussicht auf der einen Seite und auf der anderen Seite fürchtet man stets gegen die Bergwand zu fahren. Das scheint aber normal zu sein. Direkt am Fuß des Berges lag noch ein bisschen Schnee. Oben verschlimmerte sich der Winter noch etwas, hielt sich aber in Grenzen.

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Dann tritt man also aus der Glastür heraus, direkt auf die Terrasse. Was sieht man? Strahlend blauer Himmel, Bergketten die aussehen wie gemalt, Schnee und 6 Länder. Ja wirklich: Schweiz, Österreich, Deutschland, Lichtenstein, Frankreich, Italien. Man kann bei guten Wetter bis in den Schwarzwald hineinschauen. Der Bodensee erstreckt sich ebenfalls in voller Größe in der Ferne, genau wie der Züri See und der Seealpsee. Selbst eine Richtung hätte mir schon als Ausblick gereicht, aber jede Richtung hat eine kleine Besonderheit. So verbrachten wir sehr viel Zeit mit stehen und gucken.

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Aus dem Staunen kam ich gar nicht mehr hinaus. Diese Ruhe hier oben (ausgenommen der heulende Wind) und dieses Panorama. Wie sehr ich Berge mag, wurde mir hier noch einmal verdeutlicht. Ich liebte es hier. An der Aussicht veränderte sich eigentlich überhaupt nichts und trotzdem wurde es einfach nicht langweilig.

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Unten wieder zurück packten wir unsere Käsebrote aus und machten ein Picknick. Dann ging es noch auf einem kleinen Rundweg (25 Min.) spazieren, um sich die Beine zu vertreten und den Berg noch ein bisschen anzustarren. Hier wurde es allerdings ein bisschen heimtückisch. Wir liefen und liefen auf der teilweise dicken Schneeschicht, bis plötzlich meine Mutter im Schnee versank. Erst da wurde uns bewusst, dass hier an manchen Stellen noch bis zu einem Meter Schnee lag und auch im Frühling noch Winter ist.

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2 replies to “Säntis [Schweiz]

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