Kordhose und bunte Strickpullis. Dazwischen der ein oder andere Typ im alten Baumwollhemd. Die Schuhe wären sicher von Birkenstock, wenn es denn Sommer wäre. Mein Bruder und ich kommen zu spät zur Veranstaltung. Ich hasse es zu spät zu kommen, weil man sich dann immer erst einmal in einem fremden Raum zurecht finden muss, der voll von Leuten ist, die irgendwelche Plätze belegen. Als wir uns am Tisch niederlassen, schweift mein Blick über all die Gesichter und ich merke: Die Vorurteile haben immer etwas wahres in sich.
Diese ganzen Bio-Fritzen. Diese Ökos mit ihren Korktaschen, Jutebeuteln, Jesuslatschen und Kordmützen. Ein bisschen stimmt es ja auch. All diese Menschen, die hier vor uns sitzen, passen perfekt zu dieser Veranstaltung oder ins Reformhaus. Eine Freundin und ich haben uns in einen Gärtnerhof eingekauft, der bei uns in der Nähe ist und regionales, saisonales Obst und Gemüse liefert. Zu bestimmten Abholstellen, an denen man sich dann die Kisten voll Bio abholen kann. Ab nächster Woche wird es die ersten Kisten geben und ich freue mich sehr darauf etwas für die Umwelt zu tun und regionale Gärtner zu unterstützen.
Innerhalb des letzten Jahres bin ich immer mehr und mehr auf Bio- und regionale Produkte umgestiegen. Mittlerweile gehe ich selten in den Supermärkten einkaufen, sondern viel lieber auf dem Markt oder in die kleinen Bioläden. Ich bin selbst zum Öko-Bio-Fritzen geworden, nur ohne Kordhose und Batikshirts. Dafür aber auch mit dem (überwiegenden) Verzicht auf Plastik und Massenproduktionskonsum. Und die Umstellung auf ökologisches Waschmittel, Shampoo, etc., um auch direkt das Mikroplastik aus dem Wasser rauszuhalten – Der Deutschlandfunk hat mit seinem Podcast sein Ziel erreicht. Nun dürft ihr mich gerne in eine eurer beliebigen Schubladen einordnen. Das habe ich selbst auch schon getan.
Wer sich ebenfalls mit dem Thema Plastik beschäftigt (oder einfach nur mal sehen will, was das Resultat daraus ist), dem empfehle ich die Terra X Doku in der ZDF-Mediathek.
Mit der Kiste wird es sicher noch einmal spannend, denn ab dann kann ich nicht mehr aussuchen was ich kaufe, sondern muss das verwerten, was ich bekomme. Auch wenn es solche Dinge wie Rosenkohl sind, mit denen man mich üblicherweise jagen kann. Aber frisch und von nebenan schmeckt sowieso alles besser. Es ist ja fast wie aus Ommas Garten. Nur kochen muss man selbst.
Voll die gute Idee!
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Das Thema ist brandaktuell – siehe auch hier:
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-04/plastik-mikroplastik-biomuell-umwelt-kompost-umweltverschmutzung
Liebe Grüße!
(Den Rosenkohl würde ich Dir übrigens abnehmen … )
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Das habe ich neulich auch schon in der Süddeutschen gelesen. 😦 Theoretisch könnte man mit dem Haushaltsbiomüll nämlich wirklich gut Biogas herstellen, aber das geht anscheinend nicht, weil die Leute den Müll nicht richtig trennen.
Es ist unglaublich und wirklich schade.
Wirklich? 😀 Soll ich ihn dir hochschicken? 😉
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
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Ich finde es hervorragend, dass du Bio und regionales unterstützt!
– Ich von einem Biobauernhof muss das natürlich sagen und wenn du hier in der Nähe wohnen würdest, würde ich dir auch gleich noch untere Produkte aufquatschen 😀
Nein Quatsch, ich finde es tatäschlich super. Wir gehen zwar schon in normalen Supermärkten einkaufen, greifen aber doch oft zu Bioprodukten zurück (einfach auch weil sie mir besser bekommen), auch, wenn ich es immer noch fraglich finde, wieso Bioobst und Biogemüse in Plastik eingepackt ist. Gerne fahren wir aber auch ein Stückchen zu einem Biohof, der so einen richtig tollen Hofladen hat oder in die Biokäserei. Von so einem eigenen kleinen Hofladen träume ich ja auch insgeheim. Gerne holen wir aber auch die Milch beim Nachbarn, auch wenn er kein Biobauer ist, da kommt die Regionalität ins Spiel. Und bald ist es eh wieder soweit für Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten! 🙂
Woran wir aktuell noch arbeiten ist das Plastik bzw. die Verpackung zu reduzieren. Was bei einem 10-Personen-Haushalt nicht immer so ganz einfach ist, aber wie gesagt, wir arbeiten daran.
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Das ist schon richtig so, die Biosachen nehme ich gerne, ist das aber schon etwas weiter regional 😉 😀
Das Biosachen immer noch in Plastik eingepackt sind, verstehe ich allerdings auch nicht. Das könnten doch wirklich mal alle ändern. Auch für Nicht-Bio. 🙂
KLingt sehr gut, wie ihr euch versorgt. Ich finde solche Dinge schmecken dann auch einfach besser-da kommt nichts gegen an!
Bei 10 Personen entsteht ja sicherlich überhaupt viel Müll 😉 Da ist auch die Plaste kein großes Wunder. Aber ich find’s gut, dass ihr das im Blick habt und daran arbeitet. 🙂
Ganz liebe Grüße an dich!
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