Nightjet ÖBB
Es ist ein bisschen wie damals auf Klassenfahrt. Sachen zusammengestopft und nachts auf Reisen gegangen. In ein winzig kleines Abteil des Nachtzugs der ÖBB. Die Deutsche Bahn hat ihre Nachtzüge ja schon vor einiger Zeit abgeschafft. Die ÖBB ist aber auch eine starke Konkurrenz. Es ist schon etwas komisch, sich auf die unbequemen Liegen zu legen und zu hoffen, dass man nicht von oben nach unten im Schlaf hinunterfällt. Allerdings ist die Sorge wirklich unbegründet, denn eigentlich kann man wegen der ganzen Geräusche und des andauernden Gewackels eh nicht schlafen. Also höchstens ein paar Stunden. Morgens früh bringt der Schaffner dann jedoch noch ein kleines Frühstück „ans Bett“. Wer früh genug bucht, bekommt ein 4er Liegeabteil schon für ca. 80€. Einmal im Leben muss man das gemacht haben.
Wien
Diese außerordentlich schöne Stadt Wien. Herrlich ist es wieder hier zu sein. Bezaubernd und das obwohl alles Grau ist und irgendwie auch ganz schön kalt. (Vielleicht ist das auch nur der Schlafmangel.) Im Hotel können wir so früh noch nicht einchecken und somit gebe ich den Reiseleiter und lege unsere Tagesroute fest. Ein bisschen umherwandern und genießen steht an erster Stelle.
Das Museum hat ebenfalls noch geschlossen. Also schauen wir uns im 9. Bezirk etwas näher um. Auch hier komme ich aus dem Staunen nur langsam wieder raus. Die Häuserfassaden, die kleinen Gassen und selbst die breiten Straßen, alles ist einfach nur wunderschön. Wien ist wieder rausgeputzt bis zum geht nicht mehr.

Der Donaukanal liegt direkt um die Ecke. Selbstverständlich schlendern wir auch hier ein bisschen entlang und werfen dann noch einen Blick auf einen der vielen Flaktürme, die noch immer in Wien stehen und irgendwie nicht so recht hineinpassen wollen in diese Stadt. Plump und unverschnörkelt, ohne Zierde und ganz braun. Aber auch das hat irgendwie was. Es gehört schließlich auch zur Geschichte dazu.

Sigmund Freud Museum
Wir alle haben in irgendeiner Weise mit Sigmund Freud zu tun. Der bekannteste Grundsteinleger für die Psychoanalyse. Da haben wir nicht lange gezögert und uns in die Berggasse 19 aufgemacht. Schon nach dem Drücken des Klingelknopfes hätte es mich nicht gewundert, wenn mir Prof. Dr. Freud höchstpersönlich aufgemacht hätte. Der Eintritt ist etwas hoch, im Vergleich zu anderen Museen, dennoch kann man sich das ganze gut und gerne einmal ansehen.
Zum Beispiel ist es ja auch ziemlich cool im Warte- und Arbeitszimmer herumzulaufen. Die alten Möbel zu betrachten. Noch einmal ganz vieles neues über ihn zu lernen. Nicht nur über ihn, sondern auch über seine Tochter, die ja direkt in seine Fußstapfen getreten ist. Es war sicher keine einfache Zeit damals, gerade für Freud als Jude. Vor allem dann, als sie aus Wien fliehen mussten. Eine spannende Zeitreise kann man hier auf jeden Fall erleben.
Prater
Lieber guter Himmelsvater
einmal möcht ich noch im Prater
fahren mit der Grottenbahn
und möchte am Ringelspiel mich drehen
die Wiener Madln sehen-Wanda: Ein letztes Wienerlied
Der Prater. Man kann einiges über ihn sagen. Letztes Jahr war ich am 1. Mai dort und wurde von Menschen überrannt, denn der 1. Mai ist auch in Österreich Feiertag und das zeigen die Wiener gerne. Besonders schön blieb er mir da nicht in Erinnerung. Doch dieses Jahr, fast ein Jahr später, war alles anders. Der Prater war ausgestorben. Es war fast ein bisschen gruselig. Die Fahrgeschäfte dudelten vor sich hin und es war fast kein Mensch zu sehen. Treibt man sich nicht unbedingt direkt am Praterstern herum, wo sich der Rummel befindet, ist der folgende Park eigentlich ganz tauglich für einen erfrischenden Spaziergang. Laufen kann man zumindest bis unendlich.

Kunsthaus & Hundertwasserhaus
Auch hier war ich letztes Jahr schon einmal. Stand vor diesen wunderschönen Häusern in der Sonne und war begeistert von den Farben, der interessanten Gestaltung und der Kombination mit der Natur. Dieses Jahr wirkte es ganz anders. Auch sehr schön, aber ein bisschen weniger fröhlich. Die Sonne hat leider ein bisschen gefehlt. Hinzu kam der Schlafmangel. Dennoch: Hundertwasser ist einfach ein begnadeter Künstler gewesen. Das Fernwärmewerk in Wien wurde ebenfalls von ihm gestaltet. Welche Stadt kann sowas noch von sich behaupten?

Ach, schön wieder einmal in Wien zu sein! Danke, dass Du mich mitgenommen hast durch diesen Eintrag, der mir im Übrigen viel von der Stadt berichtete, was ich selbst anlässlich meiner beiden Kurzbesuche noch nicht gesehen hatte.
Ich ahne, dass nun noch der eine oder andere weitere Bericht folgt …
Zumal ich empfunden habe, bei Lesen, dass Du Dich gut und auch ein bisschen befreit gefühlt hast, während Deines Aufenthalts. Nur gut so!!!
Liebste Grüße!
LikeLike
Es freut mich, dass du mitreisen konntest. 🙂 Wien ist tatsächlich auch größer als man zuerst vermutet. So kommt es mir zumindest mittlerweile vor. Dennoch: Diese Stadt ist einfach an jeder Ecke wunderschön 🙂
Ein paar Berichte werden noch folgen. Aber so lang war ich dieses Mal leider nicht unterwegs. Am letzten Tag bin ich dann auch noch erkrankt, daher halten sich die Berichte wohl erst einmal in Grenzen.
Liebe Grüße an dich!
LikeGefällt 1 Person
O je. Geht es Dir denn inzwischen wieder besser? – Das ist ja nicht schön, wenn eine an sich schöne Reise dann auf solche Weise zu Ende geht.
Prophylaktisch gebe ich Deine Besserungswünsche von mir drüben dann hier mal gleich an Dich zurück, liebe Ines!
Alles Liebe Dir und schönste Grüße! ❤
LikeLike
Nur minimal. Ich kann weiterhin nicht wirklich was essen, ohne das mir schlecht wird und ich bin nach 3 Metern gehen wirklich komplett k.o.
Vielen lieben Dank! 🙂 ❤
LikeGefällt 1 Person
Dann erstmal GUte Besserung, geht es Dir wieder ein bißchen besser inzwischen?
Freue mich schon auf die anderen Teile der Wien- Reise. Die ÖBB – Erfahrung ist auch gut. Hatten das neulich mal überlegt, aber die Nacht „durchmachen“… och, weißnich….
LikeLike
Bisher leider noch nicht wirklich. Bin echt geschlaucht. Bin mir nicht sicher, ob es eine Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Virus ist. Liege also eigentlich nur rum und versuche ein bisschen zu Kräften zu kommen.
Da ist fliegen wirklich doch luxuriöser. Bahn fahren geht mit 7 Std. auch noch, wenn man die Zeit hat 🙂 Aber Nachtzug muss nicht unbedingt nochmal sein. Dafür bin ich wohl schon zu alt. 😀
LikeLike
Oweh, nimmst Du denn schon wieder Essen an, so ganz vorsichtig?
Ach, lange Bahnfahrten finde ich durchaus nett. So in Kassel in den ICE und dann nach Basel oder Salburg oder so…. Hat schon was. – Ja, für Nachtzüge fühle ich mich auch zu alt. Das wird’s sein… 🙂
LikeLike
Ja, ein bisschen was essen kann ich mittlerweile wieder. Aber es beschränkt sich auf Suppe und Zwieback. 😦
Das ist wohl wahr! Ich finde Zugfahren auch wirklich entspannt. Die Sitze sind bequem, man kann aufstehen und ein bisschen umhergehen, falls notwendig und manchmal tut sogar das Umsteigen gut 😉
LikeLike
Das klingt nicht besonders gut. Noch dazu so knapp vor Ostern. Hoffentlich hast Du nicht irgendwas verschleppt …
Aber ich will nicht orakeln, das bringt eh‘ nichts. Ich wünsche mir nur, dass es Dir ganz bald richtig viel besser geht!
Wenn ich Dir wenigstens einen Lieblingstee rüberbeamen könnte … 😉
Ganz liebe, heilen wollende Grüße! ❤
LikeLike
Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Lebensmittelvergiftung oder ein Magen-Darm-Virus ist (letzteres geht schon seit Wochen bei uns hier in der Gegend rum).
Liebsten Dank, lieber sternflüsterer, dass ist wirklich sehr lieb von dir! 🙂 Die genesenden Wünsche steck ich schnell ein und hoffe sie wirken ganz bald!
Auch dir noch einmal gute Besserung und weiterhin drücke ich die Daumen, dass bald der Frühling kommt 🙂
LikeGefällt 1 Person