Von der Süd da komm ich wech [Dortmund]

„Legen Sie am Wochenende mal den Fuß hoch und ruhen Sie sich aus.“ Als meine Ärztin in der Notaufnahme mir das sagte, hätte ich beinahe laut gelacht. So aber habe ich nur gedacht: Wenn die wüsste… 

Samstag hing ich vorerst in Hannover fest, weil mein Anschlusszug schneller weg war, als mir lieb war. Dann fuhr ich ein paar Stunden später aber doch in Dortmund ein und wie immer hier: Es fühlte sich an wie nach Hause kommen. Viel Zeit zum Pottluft einatmen blieb mir aber nicht, denn ich musste direkt rennen, um die S-Bahn zu bekommen. Meine Bänder dankten es mir. Doch anstatt sie in Ruhe zu lassen und zu schonen ging es nachmittags direkt weiter.

Ein bisschen Kakao mit Amaretto auf dem Weihnachtsmarkt schlürfen, sich über den riesigen Weihnachtsbaum lustig machen, im Fanshop stöbern und dann ging der Spaß erst los. Ich war nämlich nicht hier um Weihnachtsmärkte abzuklappern und mein Herz ein bisschen mit dem „nach Hause Gefühl“ zu überschwemmen. Nein. Ich war wegen des schönsten Stadions der Welt da.

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Der Signal Iduna Park oder besser das Westfalenstadion. Mittlerweile war es dunkel geworden und wir von innen schön warm. Dafür froren uns durch das Bier die Hände ab. Als ich aus der S-Bahn stieg, hätte ich vor Freude fast weinen können. Da stand es vor mir. Wunderschön und aufregend. 81.000 Menschen und ich bald mittendrin. Jegliche Agoraphobie oder Klaustrophobie wurde von mir an diesem Abend abgeschafft.

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Ich wurde gleich doppelt belohnt. Ein Flutlichtspiel und die Sonnenkinder. Das Bier wurde aufgefüllt und die Süd sang aus vollem Herzen mit dem Voll-Playback-Kinderchor. Man hatte mir verkaufen wollen, dass es rührend werden würde, bevor man mir dann 2 Minuten vorher jegliche Illusion nahm und im Nebensatz erzählte, dass der „Chor“ gar nicht wirklich singt. Aber die Süd sang. Mein Herz sprang mir vor Freude fast aus der Brust. Hier war der Spaß vorprogrammiert. Die Süd ist ja nicht umsonst die Süd.

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Ob wir da nun erstmal zurücklagen oder nicht, die Stimmung war fabelhaft. Es wurde einfach aus tiefster, echter Liebe mitgegrölt, gesprungen (auf einem Bein, wegen des Fußes und so…) und sehr viel gelacht. Am Ende zahlte sich das Lachen sogar aus, es wurde sogar noch breiter. Nach einem nicht so schönen Spiel gewann die Borussia dann doch noch. Nachdem wir mit der Mannschaft abschließend Jinglebells gesungen hatten, waren wir alle im Stöger Wonderland. Und am nächsten Tag heiser. Mir stellte sich nur eine Frage danach: Was kostet eine Dauerkarte auf der Süd?

3 replies to “Von der Süd da komm ich wech [Dortmund]

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