Nach einem Tag am Meer kann man sich auch mal wieder ein bisschen an die Berge wagen. Wo es gestern noch schön geradeaus ging, lag heute ein Weg vor uns, der es in sich hatte. Eigentlich ist der Weg zum Castell de Alaro als Spaziergang gekennzeichnet. Würde man nicht in jeder Kurve stehen bleiben, um die Aussicht zu genießen oder Vögel zu bestaunen, würde man auch sicher um einiges schneller am Ziel ankommen. Aber man genießt ja schließlich auch.

Der Spaziergang beginnt erst einmal mit einer sehr abenteuerlichen Fahrt bis zum Restaurant. Die „Straße“ schlängelt sich eng den Berg hinauf. Wenn jemand entgegenkommen würde, wäre das kein Spaß, vor allem mit dem dicken Auto, das wir hatten. Trotzdem kamen wir nach gefühlten Stunden am Parkplatz an und stiefelten direkt los. Auf breiten Wegen ging es stetig bergauf. Zumindest nachdem wir die Schafsherde passiert hatten.
Doch der breite weg ging irgendwann über in einen Pilgerweg. Wie sie früher hier mit Pferdekarren hochgekommen sein sollen, frage ich mich bis jetzt noch. Tatsächlich kam uns ein etwas missmutiger Spanier mit seinen beiden Eseln entgegen. Das Restaurant beim Castell musste schließlich auch irgendwie beliefert werden.

Kurz vor dem Tor des Castell zog sich eine wunderbare Kletterwand, die mein Bruder direkt auch antesten musste. Definitiv zu heftig für uns. Was ebenfalls ziemlich überwältigend war: Als wir durch das Tor getreten waren, lag uns Mallorca zu Füßen. Die Spanier kennen keine gesicherten Ruinen oder Zäune vor Abgründen. Da kann man einfach mal ein Fußbreit an den Abgrund herantreten und schaut hunderte Meter in die Tiefe.

Nicht unbedingt zu erwähnen, dass wir die ganze Festung, bzw. das, was von ihr noch übrig war, in Augenschein nehmen mussten. Samt Abgründen, wackligen Kanten und weiter Aussicht über das wunderschöne Land.

Nach einem Picknick und schon fast wieder auf dem Rückweg, haben wir dann noch einmal in die andere Richtung geschaut. Hier war das Ganze noch atemberaubender. Kaum standen wir hinter den zerbröckelten Ruinen der Burg, schon war rechts und links nur noch Nichts. Wäre der Wind nicht so heftig gewesen, hätten wir sicher noch einmal bis zur Spitze vorgehen können. Aber so übermütig lebensmüde mussten wir dann doch nicht sein.
die fotos sind wahnsinnig schön. und das zweite hat es mir besonders angetan. 🙂
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🙂
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