Eine Barrikade bauen/errichten oder auf die Barrikaden gehen/steigen (umgangssprachlich: empört gegen etwas angehen); durch Protestaktionen etwas durchzusetzen versuchen oder Sperre zur Verteidigung. (Vgl. Duden)
Gegen wen baue ich diese Sperrung? Die Antwort ist ganz einfach: Gegen alle. Eine Wand aus Wut. Ich mache dicht, kapsle mich ein, verschanze mich. Ob Freunde oder Feinde, dann kommt meist niemand mehr an mich ran. Dies ist mein ganz eigener Straßenkampf, meine ganz individuelle Protestaktion. Manchmal brauche ich das, um wieder klar denken zu können.
Auf duden.de steht auch, dass die Häufigkeit des Wortes nur 2 von 5 Balken hat. Dabei baue ich so häufig Barrikaden. Immer dann, wenn es mir schlecht geht. Ich stelle mir dann die dicke Linie vor, die mich von dem Rest der Menschheit trennt. Ganz bildlich. Mindestens 1 cm dicke Linienwand zwischen uns. Und in meinem Kopf sieht das aus wie eine Bruchrechnung, nur war ich nie gut in Mathe.
Diese fette, dicke Linie. Da habe ich sie also einfach zwischen mich und irgendwen anderes gezogen. Wie eine Schranke, die sich nur von meiner Seite öffnen lässt. Nicht einmal aus böser Absicht oder weil ich die Personen/die Menschen da draußen nicht leiden kann. Sondern einfach, weil ich mal ein bisschen Platz brauche. Ich protestiere gegen Einengung, gegen Freiheitsraub und Ungerechtigkeit. Vor allem gegen Stress.
Alle geteilt durch mich. Teilung heißt Linienwände ziehen und Zentimeter für Zentimeter wieder an Raum zu gewinnen. Ein bisschen Menschheit geteilt durch mich.
Trotzdem einen besonders lieben Gruß von einem vom Rest der Menschheit an Dich. Wenn Du ihn irgendwann wieder zu Dir lassen kannst bzw. willst, soll er Dir mindestens eine kleine moralische Stärkung sein!
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Vielen Dank! Und einen lieben Gruß auf die andere Seite der Rechnung. 😉
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Um Dich herum ist Niemandsland? Manchmal tut Abstand Not, um Dinge besser zu erkennen.
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Sehr schön ausgedrückt!
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