Einfach ohne

Nachdenken. Hierüber und darüber. Den einen Gedanken mit dem anderen mischen. Ihn von rechts nach links schieben und ihn von jeder Seite noch einmal neu beleuchten. Dann plötzlich ist die Nacht rum. Und ich bin müde. So müde von meiner Überforderung. So müde von mir selbst. Denkpausen gibt es nicht. Nicht nachts.

Warum sind wir so?, frage ich dich und eigentlich hätte ich gerne dein Gesicht dabei gesehen. Aber du liegst 2 km weiter weg, in deinem eigenen Bett. Und meine einzige Möglichkeit dir zurzeit näher zu kommen ist nun mal die Kommunikation aus der Ferne.
Wie sind wir denn?, fragst du zurück.
Irgendwo verkorkst, bindungsphobisch und warum denken wir eigentlich so viel nach?
Ich weiß es nicht, antwortest du mir. Und ich glaube dir das sofort. Denn ich weiß es ja selbst nicht.

Eigentlich weiß ich nämlich gar nichts. Vor allem nicht, warum wir immer wieder Rückschritte, statt Fortschritte machen. Müssten wir nicht längst wieder am Anfang angekommen sein? Deswegen drehen sich meine Gedanken auch im Kreis. Sie wirbeln umher, sie toben, sie schreien, sie wollen einfach nicht zur Ruhe kommen. Nachts nicht. Tags nicht.

Wäre es nicht einfacher, wir würden uns nicht mehr schreiben? Uns in Ruhe lassen, damit die Gedanken mich in Ruhe lassen. Vielleicht wäre es einfacher.
Einfach einsamer.
Einfach trauriger.
Einfach schwieriger.
Einfach ohne dich.

9 replies to “Einfach ohne

  1. Ich weiß die Antwort nicht, liebe Ines.

    Aber ich habe nach dem Lesen Deines Textes das unbedingte Bedürfnis, Dich zu umarmen und Dir eine ruhige, gute Nacht mit schönen Träumen zu wünschen.

    Viele, viele liebe Grüße!

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  2. Das „Gedankenkarussell“ kann man leider nicht abstellen 😦
    Ich hoffe aber sehr, dass Du endlich einen befreienden Gedanken dabei findest – auch wenn es wirklich der „einfache“sein sollte !

    Liebe Grüße,
    Bärlinerin

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  3. Ablenkung ist wirklich schwer zu finden 😦
    Ich kann dann z.B. nicht lesen … Aber mir hilft immer die „Bilderwelt“ 🙂 Sei es meine eigene, oder andere von Malern oder Fotografen.
    Einen schönen Tag mit viel Ablenkung
    wünscht Dir Bärlinerin

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  4. Irgendwie ist es so ziemlich merkwürdig, aber vor ein paar Monaten hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin und sie hatte so ungefähr die gleichen Gedanken, wie du sie hier niedergeschrieben hast. Der Moment, als ich hier gelesen habe, war wie ein Flashback. Nur meine Kollegin ist schon ein paar Schritte weiter und nachdem es gewirkt hat, als würden sie sich immer weiter voneinander entfernen, sind sie sich mittlerweile ziemlich nah, so nah, wie sie und niemand anderes je geglaubt hätte.

    Auch ich hoffe, dass du in all dem Gedankenchaos zur Ruhe kommst, wenn auch nur für einen Moment durch deine gewisse Ablenkung. Lieber nur für einen Moment als gar nicht. Ich wünsche dir, dass das alles irgendwann Sinn ergibt und du auch berichten kannst, wie es meine Kollegin kürzlich gemacht hat. – Fühl dich fest umarmt!

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    1. Das ist ja doch sehr aufmunternd. Deine Kollegin hatte da ja ein wirklich Glück-vielleicht ein kleines Wunder. Es ist zwar manchmal wirklich so, dass man das Gefühl hat, sich von jemanden zu entfremden, nur um ihm dann doch wieder näher zu kommen, aber ich sehe bei dieser Geschichte einfach keinen klaren Weg mehr.
      Danke vielmals! (:

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