Roadtrip Part V: Monterey – Santa Cruz – Yosemite National Park
Santa Cruz
Wie oft hatte ich schon davon gesprochen, mich in Orte, in kleine Städte verliebt zu haben. Bei einer trifft es ganz besonders zu: Santa Cruz. Ich weiß nicht einmal warum. Wer kann auch schon erklären, wieso er sich in etwas verliebt? Auf Santa Cruz hatte ich mich eigentlich nur gefreut, weil mein Bruder hier unbedingt einmal hinwollte. Wieder einmal ein Surfer Hot Spot der ersten Klasse.
Diese sahen wir auch als erstes. Während wir nämlich durch den Ort irrten, mussten wir zwangsweise abbiegen, weil hier ein Marathon stattfand. Wir hielten stattdessen an einer der Buchten und schauten von oben hinab auf das glatte Meer. Die Wellenreiter tummelten sich im seichten Wasser und trieben gelangweilt auf ihren Brettern. Keine einzige, noch so kleine Welle, brach.
Wir fuhren selbstverständlich auch an der Promenade entlang. Diese, die so bunt ist und wo sich wieder einmal Achterbahnen und Fahrgeschäfte tummelten. Parken konnten wir nicht, aber gesehen haben musste man das trotzdem mal-und wenn es auch nur durchs Autofenster hinaus ist.

Weiter in der Innenstadt, fanden wir nach langem umherirren einen Parkplatz im Parkhaus. Wir zahlten für 2 Stunden und schlenderten los. Die 2 Stunden reichten lange nicht, aber ein netter junger Mann schenkte uns sein Parkticket-theoretisch hätten wir also den ganzen Tag hier sein dürfen. In Santa Cruz kann man wunderbar shoppen. Die Innenstadt ist klein, wunderschön sauber, grün und mit zahlreichen kleinen Läden übersehen. Egal, was das Herz begehrt, man bekommt es! Und mein Herz begehrt schöne Surfer-Pullis, denn die sind so wunderbar winddicht. Außerdem mag es auch Postkarten und hübsche Lebensmittelläden. Es blühte also komplett auf.
Doch irgendwann mussten wir weiter, denn eine lange Fahrt lag vor uns. Insgesamt waren wir dann 5 Stunden im Auto gefangen. Und ehrlich gesagt klingt das nicht lange, aber wenn man nur durchweg 90 km/h auf einer endlos geraden Straße fährt, ist das schon nach 10 Minuten langweilig. Mal kamen wir durch Weinorte (hätten wir hier jede Weinprobe mitgemacht, hätten wir es nicht einmal zu Fuß einmal durchs Dorf geschafft) und an Bauernhöfen und Ständen vorbei, an denen es für 1$ 10 Avocados gab (wir hatten kurz überlegt, fragten uns dann aber, wie wir jemals 10 Avocados essen sollten). Ansonsten war da nichts. Wirklich nichts.
Yosemite National Park
Bis wir in die Nähe des Yosemite National Parks kamen. Hier wurde es grüner und waldiger. Und plötzlich wurde die Straße eng und schlängelte sich kilometerweit am Fluss entlang. Es begann zu nieseln, aber das konnte meine Vorfreude auch nicht bändigen. Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind. Womit? Mit Recht! Denn als das kleine Eintrittshäuschen des Parks vor uns auftauchte, war es wieder da: Das Verliebtheitsgefühl. Ich wusste, hier würde ich mich wohlfühlen.

Artig bezahlten wir die 30$ Eintritt für 7 Tage, obwohl wir nur 2 Nächte blieben. Dann rollten wir im Schneckentempo weiter am Fluss entlang. Dieser führte uns durch’s Yosemite Valley. Zur Begrüßung durften wir erst einmal unter einer Steinformation hindurch fahren. Danach wurde alles nur noch grüner und noch schöner und noch weiter. Mein Herz schlug am lautesten, als der mächtige El Capitan (2.307m) vor uns auftauchte. Für einen Kletterfreak wie mich, die wahre Wonne. Rechts der Bridalveil Wasserfall (189m), links die Yosemite Falls (1348m). Und überall Nebel.
Curry Village Camp
Wir schlängelten uns weiter auf der Straße entlang durch das Tal, bis wir endlich beim Camp ankamen: Curry Village. Hier war es vorbei mit der Ruhe. Einchecken hieß erst einmal 15 Minuten Wartezeit. Das Schild bezüglich Hanta Virus hing dick und fett an jeder Tür. Für mich als Hypochonder natürlich seeeehr beruhigend. Dafür hatten wir allerdings eines der guten, abgelegenen Zelte bekommen, direkt neben der Guest Lodge. Wir schleppten also unsere Koffer und Schlafsäcke den Weg hinauf und in das Zelt hinein. Unser Essen und unser Kulturbeutel wurden ordentlich in den bärenfesten Boxen verschlossen.

Der kleine Ort ist an für sich gemütlich und gleichzeitig voller Aktion. Es gibt coole Läden, ein Café und ein Restaurant. Dazwischen sind überall die kleinen weißen Zelte verteilt. Ebenso wie die Guest Lodge, wo wir uns dann den restlichen Abend aufhielten und auf der Veranda in den Schaukelstühlen saßen, Menschen beobachteten, mit den Amis neben uns schwatzten (wie nett die immer alle sind!) und den Tag morgen planten. Als es frisch wurde, verkrochen wir uns dann doch lieber in die Schlafsäcke.
Dieser El Captain mit seinen ganz steilen Felswänden wirkt selbst auf dem Foto unglaublich beeindruckend.
Die Zeile sehehn ja cool aus. Ich vermute mal, ihr musstet da nicht auf dem blanken Boden drin schlafen, richtig?
Sas die Boxen draußen bärenfest waren, ist ja beruhigend. Ich glaube, mir wär’s liebe gewesen, wenn die zelte diese Eigenschaft auch hätten? Gibst da in der Gegend Bären (ich vermute das stark) und waren die schon mal in diesem Camp?
Noch einen schönen Rest vom Sonntag und liebe Grüße an Dich, Ines!
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Ist er tatsächlich. Unglaublich imposant!
Genau, wir hatten da Feldbetten drin stehen. Auf dem Boden wäre auch nicht gegangen, weil die da ja tatsächlich öfter Hanta Virus Fälle haben und da hätten die Mäuse leichtes Spiel. 😦
Ja, Karlifornien ist ein Bärenland und im Yosemite sollen die sich angeblich tummeln. Im Park sind schön öfter welche gewesen, deswegen die bärenfesten Boxen und im Auto durfte man auch kein Essen lassen, sonst hätte man die Bärchen angelockt. Wir hätten sehr gerne welche in der freien Wildbahn gesehen. Haben sich aber leider alle vor uns versteckt. Vor den Berglöwen hatte ich allerdings riesigen Respekt, die hätte ich nicht gern getroffen.
Liebste Grüße und einen ebenso schönen Abend!
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Das ist schon beeindruckende Natur ! 8|
Ich glaube eine Begegnung mit Bär oder Puma wünscht sich niemand in der freien Natur 😉
Liebe Grüße
Bärlinerin
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Wirklich wahr!
Eine Begegnung mit dem Bären hätte ich gerne gehabt. Ich hätte bestimmt riesige Angst gehabt, aber so lange man sich einigermaßen fernhalten kann und aus sicherem Abstand beobachtet, ist das bestimmt ein fantastisches Erlebnis. (:
Liebste Grüße!
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Mit einer Super-Zoom-Kamera würde ich das auch toll finden,
aber in Natura möchte ich weder einem Bären noch einem Tiger begegnen – noch dazu Tieren in Panik:
http://baerlinerin.blog.de/2015/06/16/tiere-stadt-20552157/
Schöner Reisebericht !
Danke und liebe Grüße
Bärlinerin
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was ist dieses hanta virus denn überhaupt? und in den zelten, war es da komfortabel drin? gab’s viechzeug, spinnen und so? ist ja echt spannend, was ihr so gemacht habt! 🙂
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Hanta Virus ist in Nordamerika eine ziemlich schreckliche Krankheit. Das Virus wird über Mäuse übertragen. Man bekommt wohl erst grippeähnliche Symptome und kann dann daran sterben, da es eigentlich kein Gegenmittel gibt. Im Yosemite gab es wohl 2012 schon mal Todesfälle. ):
Die Zelte waren erstaunlich sauber, Spinnen oder sowas habe ich gar nicht gesehen. (: Im Gegensatz zu den Blockhütten sind die Zelte natürlich nichts. 😀
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