Nach der Arbeit loszugurken ist eine fantastische Idee. Meine Kollegen haben die Visite vorgezogen und ich konnte gegen Mittag schon nach Hause fahren. (Nach dem ich verspätet in den April geschickt wurde und es erst auf der Fahrt in den Norden bemerkt habe. Vielen Dank, lieber Doktor.) Etliche Tage und Wochen habe ich nur gearbeitet und bin von A nach B gehetzt. Als ich dann im Auto saß, für Stunden nur an einem Fleck, wusste ich erst gar nichts mit mir anzufangen. Ja, ich hatte wirklich das Bedürfnis irgendwas machen zu müssen. Alles, nur nicht sitze
Wie bestellt, war das Wetter am Karfreitag. Und was gibt es besseres als dieses Wetter am Meer zu genießen? Genau! Nichts. Mal einfach loslaufen, an der Promenade entlang. Da wo Trave und Ostsee sich küssen, schon eine ewig anhaltende Liebesgeschichte. Da wo vereinzelt ein paar Schiffchen im Wasser schwankten und die Menschen sich tummelten. Dick eingepackt in Winterjacken und mit Wollmützen auf dem Kopf. Frecher Wind hier oben an der See. An der Steilküste konnte ich die Menschen dann aber doch recht gut ausblenden. Laufen. Stehen bleiben. Auf’s glitzernde Meer gucken. Laufen. Stehen bleiben. Die weiten grünen Wiesen betrachten. Laufen.
Wenn mich jemand fragen würde, wer der beste Entspannungstherapeut weltweit ist, dann würde ich ganz überzeugt und laut mit „die Natur“ antworten. Der Kopf ist voller Gedanken, man ist in einem Sog des ständigen Stresses gefangen und kaum läuft man 5 Minuten am Meer entlang, ist alles vergessen. (Man hat ja vorher nicht schon etliche Sachen ausprobiert…)
Steilküsten sind fabelhaft. Wenn man an der Kante entlangläuft, fühlt es sich wie ein Wettrennen mit den Wolken an. Aber jedes Wettrennen endet irgendwann am Ziel. In diesem Fall: Hermannshöhe. Wo es fabelhaft, leckere Amerikaner und teuren Latte Macchiato gibt. Aufgeplustert wie ein Spatz, saß ich also in der Sonne, wärmte mich am Kaffee und schaute auf dieses blaue Wunder vor mir.
Auf dem Rückweg wechselte ich den Pfad und lief ein Stück am Strand entlang. Dort, wo Hunde und Kinder tobten und man in ganz kurzen Momenten auch mal alleine war. Mein Kind streikte allerdings plötzlich. Mein Herz blieb mindestens zwei Wellenbrüche lang stehen, bis ich meine Kamera überlistet hatte und sie davon überzeugen konnte, von diesem Glücksmoment doch endlich ein Foto zu schießen. So ist das mit Kindern: Nie hören sie.
Viel mehr passierte an diesem Tag auch nicht mehr. Mein Gesicht war rot vom Wind und von der Sonne und mein Magen leer. Nach dem am Vorabend der Grieche getestet wurde, musste am Karfreitag der Inder herhalten. Beides köstlich. Beides so satt machend, dass man glaubte, nie wieder etwas essen zu können. Die Rechnung wurde aber ohne des Magens gemacht.
Ich freue mich, das Brodtener Steilufer zu sehen.
Da bin ich oft spazieren gegangen im Sommer. :yes:
Einmal am Strand hin bis Niendorf und dann oben
zurück über Herrmannshöhe. Oder umgekehrt… 🙂
Der Blick auf die Lübecker Bucht ist fabelhaft!
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Eine wirklich wunderschöne Gegend, dort. 🙂
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Erst dachte ich, dass ich auch schon mal in Travemünde war. Dann hab ichs nochmal gegooglet, anscheinend war ich aber mal, das so ähnlich klingt ^^ Aber gut, ich war damals 7/8 (also quasi über meinen Geburtstag) da oben an der Ostsee unterwegs, da kann man schon mal leicht etwas vergessen und verwechseln ^^
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Warnemünde vielleicht? Das ist auch ein ganz herrlich schöner Ort. (:
Na, mit 7/8 und dann auch noch über den Geburtstag, da hat man wahrlich was besseres zu tun, als sich den Namen zu merken. 😛
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„entspannungstherapeut natur“ – ja! 🙂
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Bessere Entspannung gibt es kaum. (:
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