Ein witziger Name für einen Ort. Einen Ort, den man mit diesem Namen vielleicht nicht unbedingt auf Mallorca erwarten würde. Doch hier gibt es diesen tatsächlich. Und wir waren direkt auf dem Parkplatz am Ortsausgang gelandet. Von hieraus starteten wir mit einer Handvoll Deutschen ins Abenteuer. (Das war nicht verabredet, die waren nur zur gleichen Zeit am gleichen Punkt.)
Der Straße folgten wir ein paar Kurven den Berg hinauf, bis wir durch ein altes, rostiges Metalltor abbogen, direkt auf einen Feldweg. Dieser führte durch eine Kirschplantage hindurch, über eine der berühmten Leitern hinweg, bis zu einer uralten Steineiche. Von hier aus verlor sich der Weg etwas, schlängelte sich aber immer weiter den Berg hinauf, bis zu einer Felswand. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Blick auf die verschneiten Berge ja verschneit. Fast wie in den Alpen. Unten im Tal lag der Orient.
Weiter ging es, durch die Felsspalte hindurch, am Teichlein vorbei und auf einem Waldweg bergab. Es wurde immer dunkler, nicht nur wegen der vielen Bäumchen, sondern auch, weil am Himmel dunkle Wolken aufzogen. Als wir dann eine Abzweigung zur Schlucht nahmen, pfiff der Wind uns um die Ohren. Ich war bereits durchgefroren. Natürlich begann es dann auch noch zu regnen, inklusive vereistem Schnee. Schnell war klar, den Aussichtspunkt würden wir nicht mehr erreichen, auch wenn wir gerne 70m in die Schlucht hinein geschaut hätten. Auch wenn der Weg wirklich wunderschön gewesen wäre, hätte es nicht so ein ekliges Wetter gegeben. Ironischerweise trafen wir auf einen mallorquinischen Wanderführer, der lachend meinte: „Regen? Auf Mallorca gibt es keinen Regen jeden Tag nur Sonne!“ Dann sah die Sonne hier aber sehr seltsam aus.
Wir drehten also wieder um, steil bergan. Zwischenzeitlich machten wir ein Picknick auf den Steinen. Auf dem bekannten Weg zurück, liefen wir dann weiter Richtung Wasserfall. Und der wartete tatsächlich fast direkt um die Ecke auf uns. Inklusive vieler anderer Menschen. Dem Flusslauf folgend ging es hinunter, vorbei an einer Mühlenruine, bis zum Becken des Wasserfalls. Es rauschte und toste, obwohl er gar nicht allzu groß war. Aber dennoch gab es einiges zu sehen. Steinformationen, Höhlen, viel Moos, was irgendwie das Gefühl vermittelte, direkt im Elfenland zu stehen.
Diesen Wasserfall gibt es nur im Winter, so hatten wir also Glück, dass er da war. Ein paar junge Spanier entschieden sich daran abzuseilen. (Lange haben sie es im kalten Wasser, trotz Neopren, nicht ausgehalten, sie holten uns schnell wieder ein.) Für uns war die Begutachtung erst einmal zu Ende und so ging es auf dem abenteuerlichen Weg weiter. Die perfekten Boulderfelsen lagen vor uns. Wir im Kletterschlaraffenland wenn nicht diese 5 Grad gewesen wären, die uns schon die Finger abfroren, sobald wir die Handschuhe auszogen. Mit traurigen Gesichtern zogen wir weiter.
Schon bald gab es aber wieder ein Lachen im Gesicht und im Bauch. Denn es galt den Fluss auf winzig kleinen Steinchen zu überqueren. Trotz Wanderschuhen wollte ich darin auf keinen Fall landen. Mit ein bisschen Geschick und einer Portion Mut konnte man fast über das Wasser schweben.
Der restliche Weg zeigte sich von der schönsten Seite: Alte Ruinen, Olivenbaumwiesen und Alleen. Einfach herrlich! Irgendwann, als wir gerade eine Zeitlang am Ziegengehege entlang gelaufen waren und mit großen Augen diese winzig kleinen Babyzicklein angeschaut hatten, landeten wir plötzlich direkt auf der Straße. Von hier aus war der Weg eher weniger schön. 25 Minuten asphaltierte Straßen lagen vor uns.
Zurück im Ort fiel uns erst auf, wie winzig er war. Gerade mal eine kleine, kurze Straße und eine Handvoll Häuschen lagen hier. Absolut idyllisch. Ruhe gab es hier genug.
Dass es auf diesem Ausflug so kalt gewesen ist, hat mich erstaunt. Bei Deinem Bericht vom Vortag, aus Palma, hatte ich das Empfinden habe ich irgendwie „warmes Wetter“ gespürt. Lag es an der Höhe in der Ihr Euch aufgehalten habt? Oder schwanken die temperaturen auf Mallorca im Winter so stark? – Ich kann das nicht beurteilen, weil ich noch nie dort war.
Die Fotos, nicht nur die für diesen Eintrag hier, sind übrigens alle sehr schön. Sie vermitteln viel von der Atmosphäre die Du beschreibst und in manche wünsche ich mich mitten hinein …
Liebste Grüße, Ines!
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Die Temperaturschwankungen waren an den Tagen schon extrem. Aber wir konnten uns dann doch noch recht gut „warmlaufen“. (:
Die Höhen kamen natürlich zusätzlich noch dazu.
Herzlichen Dank!
Die besten Grüße, lieber Schweitzer.
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Da wart Ihr aber auf abenteuerlichen Wegen unterwegs 8|
Merkwürdige Ortsnamen gibt es ja auch in Deutschland; bei Berlin gibt es z.B. ein Philadelphia, und Berlin gibt es weltweit auch hundert Mal 😉
Danke für Deinen schönen Bericht und die Bilder !
Liebe Grüße und Dir ein schönes Wochenende,
Bärlinerin
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Davon gibt es auf Mallorca ja genug. (:
Und Abentuer kann nie schaden!
Da hast du absolut Recht. Brasilien und Kalifornien an der Ostsee gehören auch dazu. 😛
Auch an dich liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende!
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„Lluvia? No hay lluvia en Mallorca. Cada día sólo sol“ 🙂
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Nein, nein, er hat das schon in Deutsch gesagt. Mit bezauberndem Spanischen Akzent. Sonst hätte ich doch eh nur die Hälfte verstanden. 😀
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ihr habt euch mallorca wirklich von seiner ursprünglichsten seite angeschaut. das können nich viele von sich behaupten. 🙂
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Das sollten viel mehr Menschen so machen. Denn ich finde gerade diese Seite ist einer der wunderschönsten von Mallorca. (:
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