Die Leiden der Erbse

Mein Urlaub hat eine „kleine Pause“ eingelegt. Nicht, weil Erbse den Geist aufgegeben hat (noch nicht), sondern weil das Wetter in Luxembourg und Frankreichs Osten nichts taugt. Es wird stürmisch und regnerisch in den nächsten Tagen und ich habe letzte Nacht schon mit wenig Schlaf hinter mich gebracht. Wie laut Regen und Wind im Auto sein kann, wenn man versucht zu schlafen hatte ich ganz vergessen. Einen kleinen Urlaubsbericht wird es die Tage noch geben, doch heute erstmal zu meinem treuen Begleiter: Erbse. Ich bin schon sehr verbunden zu diesem Auto. Aber ich frage mich, wie lange unsere Partnerschaft noch funktioniert. Wenn er leidet, leide ich auch.

1. Werkstattbesuch: Vor drei Wochen bin ich auf dem Parkplatz beim Ausparken an einem anderen Auto angedotzt. Ich habe natürlich Papa angerufen und ihm gleichzeitig vom „Motorfehler: Fahrzeug instand setzen lassen“ erzählt. Mein Vater schimpfte etwas mit mir, dass ich doch nicht mit der Motorkontrollleuchte immer weiterfahren könnte. Also ab in die Werkstatt damit, Fehler ausgelesen, Fehler gelöscht. Keiner weiß, was es genau ist.

2. Werkstattbesuch: Weil sich der Blechschaden an meinem Heck offenbar über Nacht verzogen hatte, konnte ich den Kofferraum nicht mehr schließen. Also musste die Delle in der Werkstatt wieder ausgebeult werden. Als ich ca. 50 Meter vom Hof der Werkstatt runter war, blinkte der Fehler wieder auf.

3. Werkstattbesuch: Am Mittwoch letzte Woche startete ich mit aufleuchtender Motorkontrollleuchte auf den Weg in die Heimat. Nach ca. 100 km kam noch ein weiterer Fehler und eine weitere Kontrollleuchte hinzu. „Fehler: Abgasreinigung. Starten des Motors in 1100 km unmöglich.“ Ja, super. Wieder Papa anrufen. Ab zur Tankstelle. Ad Blue tanken. Von der Tanke runter, alles blinkt weiter. Motorkontroll-, Urea-Leuchte und das Warndreieck. Das Auto beginnt runter zu zählen. Ich ignoriere alles, weil das habe ich so gelernt. 150 km vor meinem Heimatort rufe ich nochmal meinen Vater an und bitte ihn in der Werkstatt Bescheid zu geben. Als ich weiter fahre, ist zumindest die Urea-Leuchte + Warndreieck aus. In der Werkstatt lesen sie wieder den Fehler aus und wieder wird der Fehler gelöscht. Ich fahre weiter.

4. Werkstattbesuch: Am Freitag sollte es weiter gehen zu meinem besten Freund. Da selbst mein Vater als KFZ-Meister den Ölstand nicht ablesen konnte, musste die Werkstatt ran. Es war definitiv zu viel drin. Also abgesaugt. Wenn das wieder mehr wird, ist was ganz gewaltig nicht in Ordnung und im schlimmsten Fall fängt der Motor an zu brennen. Jooo, ich fühle mich sicher.

5. Werkstattbesuch ADAC-Anruf: Montagmorgen. Da will ich gemütlich nach meiner ersten Nacht auf einem Wanderparkplatz los fahren und Erbse springt nicht an. Es passiert genau genommen nichts. Der ADAC Mann braucht 1,5 Std. bis er mich auf meinem Parkplatz im Wald gefunden hat. Ich bin froh, dass ich überhaupt Netz hatte. Mein Handyakku ist bei 10%, aber ich sollte erreichbar bleiben. Der Typ ist guter Laune, wie die Hessen meistens so sind. Starthilfe brauche ich nicht. Es ist eher ein „fahren sie mal runter und starten sie den PC neu“. Er klemmt die Batterie ab, hängt sie wieder dran und alles läuft. Sauber.

Ich bin tatsächlich heute ohne Werkstatt Zuhause angekommen. So 400 km vor Konstanz kam dann die Motorkontrollleuchte wieder. Außerdem ist der Ölstand schon wieder zu hoch. Meine Aufgabe für morgen: Versicherung anrufen und Werkstatttermin für ALLES machen lassen. Weil Erbse will ich eigentlich nicht gerne wieder gehen lassen. Ich frage mich nur, welche Werkstatt darauf Bock hat.

2 replies to “Die Leiden der Erbse

Hinterlasse eine Antwort zu kormoranflug Antwort abbrechen

close-alt close collapse comment ellipsis expand gallery heart lock menu next pinned previous reply search share star