Aufbruch am Morgen. Das Wetter noch immer grau und kühl, so dass es mich nicht noch einmal an die Küste zog. Delfine gab es leider auch heute nicht zu sehen – M hatte das bereits gecheckt. Also ging es direkt weiter. Eigentlich mit dem Ziel möglichst weit hoch in den Norden zu fahren. Allerdings gab es dann doch noch einen unverhofften Zwischenstopp am Dunrobin Castle.
Eintreten durfte man hier aber erst eine Stunde später. Der frühe Vogel hatte hier den kürzeren gezogen. Außerdem kostete das Schloss ordentlich Eintritt und selbst wenn man nur in den Gift Shop oder den Tea Room wollte, hätte man den Eintritt zahlen müssen. Nicht mit uns.
Castle Of Old Wick & Stack O’Brough
Wir ließen uns treiben und hatten für heute kein genaues Ziel. Also eierten wir eine ganze Zeit lang an der wunderschönen Küste entlang, bis wir uns entschieden beim nächsten Touri Schild anzuhalten, um eine Mittagspause zu machen. Vielleicht hätten wir öfter anhalten sollen, denn hier fanden wir einen herrlichen Ort.

Ernie wurde auf dem Parkplatz direkt an der Küste geparkt und vollgegessen starteten wir unseren Spaziergang zum Castle Of Old Wick. Die Mauern hatten wir schon weiter weggesehen. Kein Mensch war hier unterwegs. Wir hörten den tosenden Wind, das Meer und die Kiebitze.

Reingehen konnte man in die Burg nicht mehr. Aber dann musste man auch wenigstens kein überteuerten Eintritt bezahlen. Wie mystisch und cool die Ruine dort wirkte. Alles passte perfekt ins Bild. Da hatten sich die Burgenbauer aber mal wieder einen herrlich schönen Platz ausgesucht. Die Begeisterung hielt auch noch einige Zeit an, sodass wir den kleinen Trampelpfad an der Küste noch weiter verfolgten. Ein Glück, dass wir das gemacht haben.
Schroffe Felsen und abenteuerliche Felsformationen fanden wir hier vor. Ich konnte mich an der Küste kaum satt sehen. Außerdem regnete es nicht. Was sollte ich mir in dem Moment also mehr wünschen?

So schön es auch war, irgendwann hieß es auch hier wieder Abschied nehmen und den Rückweg zum Bus antreten. Dem tosenden Meer Adieu sagen und noch einmal einen Blick aufs Wasser werfen. Mit dem schön warmen Bus ging es dann weiter, immer an der Küste entlang, weiter Richtung Norden.
Duncansby Stacks & Duncansby Head
Im Norden kamen wir an. Genauer gesagt in John O’Groats. Ein unglaublich touristischer Ort, der gefühlt nur aus einem riesigen Parkplatz bestand, um diesen sich etliche Geschäfte aufgereiht hatten. Sie umschlossen ihn wie eine Mauer. Dran vorbei gehen war nicht drin – wohin hätte man auch gesollt. In einem der Book Stores fand ich allerdings ein Vogelbestimmungsbuch. Ich stellte es dann aber doch wieder ins Regal zurück.
Schnell wieder raus aus dem Ort, nur um zum nächsten Touristen-Hotspot zu fahren. Beim Aussteigen flog mir die Tür aus den Händen. Der Wind hatte ordentlich an Fahrt aufgenommen. Zum Glück noch immer kein Regen. Also schnell zu den Spitzen, ein Foto und wieder zurück. Tourimäßiger gehts kaum.




Auf dem Rückweg warfen wir dann doch noch einmal einen Blick in die Bucht und auf die Steilküste. Und tatsächlich: Nicht nur Eissturmvögel hatten sich hier niedergelassen, auch ein Puffin schaute wieder ganz verloren durch die Gegend. Ach je. Die waren aber auch immer drollig.
Dieser Tag war ganz eindeutig der Tag der Leuchttürme. Den zweiten, nach dem am Morgen, fotografierte ich am Parkplatz noch schnell. Hier oben tummelten sich nach meinem Geschmack aber schon wieder zu viele Leute. Also von daher: Weiter geht die Reise!
RSPB Dunnet Head
Bei unserem letzten Stop an diesem Tag, waren wir uns erst gar nicht so sicher, ob man hier überhaupt hinfahren konnte. Wir wagten es dann doch. Es zeigte sich, dass die Single Track Road ohne Probleme befahrbar war und am Ende der Straße sogar ein großer (kostenpflichtiger!) Parkplatz auf uns wartete. Wir parkten einfach vor dem Tor, kostenlos.
Ein schneller Abstecher zum Leuchtturm, denn alle guten Dinge sind drei. Am Aussichtspunkt des RSPB hatten sich bereits schon einige Vogelbeobachter eingefunden. Es zeigte sich aber schnell, dass die Vögel ziemlich weit weg waren, wir kein Fernglas dabei hatten und vorher schon an deutlich schöneren Spots Vögel beobachten konnten. Aber ein Highlight gab es dann ja doch noch hier: Wir standen schließlich am nördlichsten Punkt des britischen Festlands.
An wie vielen nördlichsten, südlichsten oder westlichsten Punkte ich nun gestanden hatte. Das gab mir zu denken: Anscheinend war ich selten irgendwo weit im Osten gewesen. Vielleicht wurden Ostpunkte aber auch einfach selten ausgeschrieben. Es müssen ja schließlich auch irgendwie schöne Punkte sein, so wie hier an der Küste zum Beispiel. Wenn der östlichste Punkt Deutschlands z.B. irgendwo in Sachsen auf einem Feld sein würde, würde mich ehrlich gesagt auch wenig reizen um dahin zu fahren.
Du hast aber nichts gegen Sachsen? 😉
LikeLike
Absolut nicht 🙂
LikeGefällt 1 Person