Nach einer Woche Österreich und jeden Tag wandern, war heute schon unser letzter Tag angebrochen. M war bereits um 3 Uhr nachts losgelaufen und demnach schon seit Stunden unterwegs. L und ich hingegen ließen den Morgen ziemlich gemütlich beginnen. Um 07:30 Uhr waren wir startklar und auf dem Weg zur Rofan-Seilbahn. Dicke Wolken hingen im Tal und über dem See. Kurz befürchtete ich, dass wir ausnahmsweise mal Pech mit dem Wetter haben würden, aber andererseits hatte ich es auch schon häufig erlebt, das im Tal die schweren Wolken hingen und auf dem Berg die Sonne schien.
Es kam, wie es kommen sollte. Wir fuhren mit der ersten Bahn, dicht an dicht gedrängt auf den Berg hinauf. Die Österreicher haben definitiv schon einiges mehr gelockert, was die Corona-Maßnahmen angeht – nicht unbedingt das, was ich mir wünsche. Aber auch diese Fahrt war nach ca. 12 Minuten vorbei und immerhin war Maskenpflicht. Oben angekommen ging es dann auch direkt mit der Wanderung los.
Eine wunderschöne, zauberhafte Landschaft lag vor uns. Soweit das Auge reicht. Bergwiesen, Felsen, Gipfel. Und es war wirklich ausnahmsweise mal ganz angenehm keine etlichen Höhenmeter machen zu müssen. Ca. 1,5 Stunden liefen wir Richtung Rofanspitze. M wartete dort bereits auf uns. Bergseen mussten bestaunt werden und Wolken zogen vorbei. Unterhalb der Rofanspitze hatten wir eigentlich schon gedacht, dass wir in wenigen Minuten am Gipfel ankommen würden. Allerdings verlief sich der Weg und wir uns irgendwie gleich mit.
Nach viel Fluchen, nach doch noch einigen steilen Höhenmetern und nach Kopfschütteln waren dann auch wir oben angekommen. Keiner der anderen Menschen nahm übrigens diesen Weg. Nur wir Schlauis. Umso besser, denn so hatten wir einen tollen Platz ganz knapp unter dem Gipfelkreuz ganz für uns. Und eine wunderschöne Wanderung, plus eine nahe zu perfekte Aussicht für den letzten Tag in diesem Land.
Die Aussicht war auch hier atemberaubend schön. In einige Richtungen konnten wir nicht so viel sehen, da die Wolken uns dauerhaft die Sicht versperrten. Aber auf die hübschen Bergwiesen, die Grate und anderen Gipfel konnten wir immer wieder Blicke werfen. Es ist als würde das Herz schneller schlagen vor lauter Freude. Dieses wunderschöne Land, diese wunderschönen Berge. Sattsehen war eigentlich keine Option.
Irgendwann mussten aber auch wir uns wieder losreißen und den Rückweg antreten. Dieser war noch einmal recht steil und rutschig, aber alles in allem ist der Weg zur und von der Rofanspitze sehr entspannt zu laufen. Auf dem Rückweg trafen wir dann noch ein Murmeltier, einige Kühe (die kannten wir vom Hinweg schon und redeten auch jetzt wieder beruhigend auf sie ein) und Pferde (die anscheinend für alle anderen Menschen ziemlich angsteinflößend sind). Bisschen wie im wilden Westen. Outfit stimmte auch.
Generell bin ich jemand, der sich in den Bergen immer sehr vorsichtig verhält. Sowohl um mir nicht zu schaden (abzurutschen, zu stolpern, umzuknicken, etc.), als auch die Natur in den Bergen zu schützen (keine Pflanzen pflücken, Tiere nicht füttern, Müll wieder mitnehmen, Wege nicht verlassen, usw.). Sehe ich andere Menschen in den Bergen, kann ich mich da häufig nur an den Kopf fassen. Hunde laufen ohne Leine herum und verjagen die Murmeltiere, Menschen kraxeln über Wiesen oder Steine, wo eigentlich klar ist, dass man dort nicht hin sollte. Nichts neues, leider.
Schöne Bilder einer beeindruckenden Bergwelt! Was beweist, dass man oft gar nicht so weit in die Ferne schweifen muss…
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Wir haben wirklich viel Schönheit, für die man nicht weit reisen muss 🙂
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Was braucht der Mensch mehr?
Danke für den wunderschönen Beitrag
Lg Meggie
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Vielen Dank für deinen lieben Kommentar 🙂
LG Ines
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Tolle Tour und in der Gegend war ich auch schon ! Erfurter Hütte, Bayreuther Hütte übernachtet,
Vorderes Sonnwendjoch und der Sagzahn !
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Au super, dann weißt du ja selbst, wie schön es dort ist 🙂 An der Erfurter Hütte waren wir auch, aber nur, um kurz ein bisschen Stärkung zu erhalten.
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ja ist eine super schöne Gegend und nach unserer Tour waren wir noch schwimmen im Achensee. Der ist aber sehr kalt und was ich nie vergesse, hat mich da doch glatt eine Biene in den Zeh gestochen !
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Ich fand den Achensee unterschiedlich. Den einen Tag war er ganz angenehm erfrischend, aber nicht zu kalt. Am nächsten Tag musste ich mich wirklich sehr überwinden.
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Hier der Link dazu
https://mannisfotobude.wordpress.com/2019/11/19/bergtour-im-rofangebirge-sagzahn-vord-sonnwendjoch-bayreuther-huette/
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Schöne Fotoreise – gern mehr, gern wieder! 🙂
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Danke 🙂 Ja, ein paar Stops kommen noch.
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