Zone

Graue Wolken türmen sich auf. Die Mauersegler kreischen. Es sind so viele, dass sie selbst kleine Wolken bilden. Neben mir summt es geschäftig an den Tomatenblüten. 7 Uhr morgens. Ich spüre die Schönheit des heraufziehenden Tages. Nippe an meinem Tee, halte das Gesicht in die Sonne. Weil ich nur sechs Stunden Schlaf intus habe, legt sich eine Unzufriedenheit über mich. Sie wiegt Tonnen.

Wenn es darum geht meinen Hobbys nachzugehen, bin ich aktuell eine Vollkatastrophe. In der Zone heute wird’s nichts, aber morgen klappt’s bestimmt stehe ich zappelnd und wartend herum. Jeden Tag auf’s neue. Es ist langweilig hier und warten strengt mich an. Warum ich hier nicht abgeholt werde, frage ich mich. Wie ich hier reingekommen bin, ebenfalls.

Hier ein bisschen länger arbeiten, dann war da ja noch der Einkauf zu machen und ach, ups, das soziale Event nicht vergessen, denn jetzt darf man ja fast wieder. Ich mag keine Arbeit, ich mag keinen Einkauf und ich mag keine Treffen (zumindest wenn sie bis spät in den Abend gehen). Sie strengen mich an und kollidieren mit meinen Plänen zu meinen Hobbys.

Spätes ins Bettgehen passt nicht zu dem Plan morgens gegen 5:30 Uhr irgendwo in der Natur zu sein und endlich, endlich mal wieder Fotos zu machen. Ein paar Stunden Schlaf passt nicht zu dem Plan am nächsten Tag Sport zu machen. Eigentlich passt zu wenig Schlaf und zu spät ins Bett zu keiner meiner Hobbys.

So finde ich mich in der verhassten Zone wieder. Jeden Tag kommt ein bisschen mehr Unzufriedenheit hinzu. Ich habe mich lang genug damit begnügt hier herum zu stehen und den anderen beim Spielen zu zu schauen. Fotos auf dem Balkon zu machen ist nett, aber nie das Gleiche wie irgendwo draußen zu sein, unterwegs zu sein. Morgen. Vielleicht.