Stenshuvuds Nationalpark [Schweden]

Roadtrip Part III: Ystad – Hultastenen – Stenshuvuds Nationalpark – Juleboda.

Die erste Nacht war gar nicht so erholsam, wie wir uns vielleicht erhofft hatten. Wir waren an das „einfach hinstellen und bleiben“ nicht gewohnt. Uns sprach aber weder ein Schwede noch ein Polizist auf unseren Stellplatz an. Wir verbrachten die Nacht also im unruhigen Schlaf und waren froh, als wir am Morgen wieder aufstehen konnten. Täschchen gepackt, ein paar Meter an die Küste gelaufen und erstmal ganz in Ruhe frühstücken.

Die Blaubeeren sollten uns den Urlaub über noch begleiten.

Bouldern

M hatte Ernies Stauraum darauf ausgelegt, dass zumindest ein kleines Crashpad mit auf Reisen gehen konnte. Wir folgten also der Wegbeschreibung der App und fuhren Miniwege durch Grundstücke hindurch. Sagte aber keiner was. Am Ende kamen wir dann am Fels an. Dieser war umzäunt. Mitten auf der Kuhweide. Ein kurzer Blick auf den Fels sagte mir, dass ich im Auto warten würde. Während M also Kletteraffe spielte, saß ich auf dem Beifahrersitz, beobachtete Kühe und las in Ruhe mein Buch.

Stenshuvuds Nationalpark

Unser Roadtrip an diesem Tag erwies sich als sehr unlogisch geplant. Während wir weiter Richtung Norden gefahren waren, wiesen Hinweisschilder auf den Nationalpark hin. Nach dem Bouldern wollte ich dann doch noch gerne schauen, was es da so gab. Also wieder Richtung Süden und ziemlich weit östlich. Denn Stenshuvuds liegt direkt am Meer. Ein Strand-Nationalpark quasi.

Spaziergänge im Wald.

Wir hielten uns aber erst einmal fern vom Strand und spazierten zu den beiden Aussichtspunkten. Diese lagen südlich und mittig im Nationalpark. Der Weg dorthin führte durch alte Eichenwälder. Es roch nach Herbst und frischer Luft. Abseits vom Parkplatz entkamen wir dann auch den ganzen Menschen, die alle zum Meer strömten.

Meerblick.

Meer konnten wir von hier oben auch sehen. Das Moor zu erkunden schafften wir dann aber nicht mehr. Während wir zum Auto zurück liefen, um unsere Kanelbullar zu essen, schlängelte sich doch tatsächlich eine Kreuzotter davon. Mir blieb fast das Herz stehen. Ich hatte mich im Vorfeld über die gefährlichen Tiere in Schweden informiert. Hauptsächlich wegen Bären und Camping, aber dabei war ich auch auf die Schlange gestoßen. Gehofft hatte ich allerdings, dass ich die nicht treffen würde. Von da an war meine Sorge vor der Kreuzotter geweckt.

Am Auto angekommen, fing es in Strömen an zu regnen. Die Leute flüchteten alle vom Strand. Es gewitterte. Wir warteten den Regensturm ab, naschten die Zimtschnecken und begaben uns dann zum Baden an den Strand.

Paradiesischer Sandstrand

Ich hatte ja nicht viel erwartet. Mir vorher eigentlich keine Gedanken darum gemacht, wie wohl ein Strand im Nationalpark aussehen würde. Der Strand hatte somit alle meine Erwartungen übertroffen. Weißer Sand so weit das Auge reichte. Blaues, klares Wasser. Und das Beste: Kein Mensch in Sicht. Danke, Regen!

Stellplatz

Nachdem wir frisch und gebadet aus dem Meer kamen, ging es direkt wieder zurück zu Ernie, um uns auf die Stellplatzsuche zu machen. Wir haben ziemlich schnell rausgefunden, dass Maps in der Satellitenfunktion eine große Hilfe ist. Die Küste konnte somit abgesucht werden nach kleinen Parkplätzen, die ggf. für eine Übernachtung in Frage kämen.

Wo Glück zu finden ist.

An unserem kleinen Stellplatz angekommen, ging es wieder ans Meer. Auch hier lagen zwischen Ernie und dem Strand ca. 20 Meter. Auf einer kleinen Wiese, neben dem Bus, grasten Schafe. Ich redete mir ein, wenn die Schweden ihre Schäfchen auf die Weide stellten, dann würde es in der Umgebung auch keine Bären geben. Am Meer wahrscheinlich sowieso nicht.

Postkartenmotiv.

Dann stand ich da am Wasser, schaute auf die ruhige See und alles stimmte. Das Licht, das schnuckelige Reetdachhäuschen, der Regenbogen und die wunderbar frische Luft. Da sich auf den Stellplatz noch drei andere deutsche Vans gesellten, hatten wir auch keinerlei Sorge mehr in der Nacht weggescheucht zu werden.

Hier kann ich bleiben. Das war der Gedanke, den ich in diesem Urlaub an unzählig wunderbaren Orten hatte. Und er war immer wahr.

9 replies to “Stenshuvuds Nationalpark [Schweden]

      1. Bloß einmal, ist fast 20 Jahr her. Malmö- Stockholm – Küste rauf – Rovaniemi – dann am finnischen Ufer entlang bis Helsinki und einen Abstecher nach Hapeenranta. Den Rückweg bin ich dann alleine dieselbe Strecke retour.

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      2. War es auch – und ich wäre auch beinahe noch in Calix hängen geblieben, da gab es damals ein Ferienradio… Hätte mich gereizt, aber eigentlich wartete schon wieder mein Job auf mich. 🙂

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