Es hatte aufgehört zu regnen. Die Sonne strahlte vom Himmel, als würde sie uns beweisen wollen, dass Italien eben ein Sonnenland ist. Wir hatten an diesem Tag auf klare Wetterverhältnisse gehofft und waren überglücklich als wir sahen, dass alle Wolken sich verzogen hatten. Weil Urlaub war, hatte ich mir direkt auch eine kurze Hose angezogen. Vielleicht unüberlegt, denn wir wollten hoch hinaus.
Um 10 Uhr (eigentlich für meine Urlaubsverhältnisse zu spät) standen wir an der Seilbahn des Monte Baldos. Bis zum Ticketschalter brauchten wir durch die lange Warteschlange ca. eine halbe Stunde. Als ich hätte dran sein sollen, schloss die Dame den Ticketschalter für eine weitere halbe Stunde, da der Andrang zu groß sei. Also eine Stunde auf Tickets warten. Plus eine Stunde warten, bis man dann in die Gondeln gequetscht wurde. Ich sah genau nichts, außer viele Rücken der Menschen um mich herum. Wer hier die Chance hat hoch zu laufen, dem empfehle ich eine Wanderung nach oben. Ich denke, das ist wesentlich angenehmer.

Aber mal das Nörgeln beiseite. Wir standen plötzlich hoch oben auf dem Bergrücken des Monte Baldo und schauten auf den See, der uns nun zu Füßen lag. Gar nicht so groß war er. Bis in den Süden konnten wir allerdings nicht gucken, da dort Nebel über dem See lag.

Mich interessierten sowieso viel mehr die Alpen rundherum. Ich bin durch und durch ein Bergkind. Stellt mich einfach irgendwo auf den Gipfel eines Berges und lasst mich gucken, denn da bin ich glücklich. Es lohnt sich immer auf Berge zu gehen (oder in diesem Fall zu fahren). Sobald der Ausblick auf die Bergspitzen und -ketten fällt, bin ich beruhigt. Ich kann durchatmen.

Was haben wir also auf dem Monte Baldo gemacht? Außer rumstehen und gucken, versteht sich. Es bieten sich mehrere kurze oder längere Wanderungen an – hierzu steht direkt an der Seilbahnstation eine Infotafel. Wir liefen ganz entspannt ein bisschen auf dem Bergrücken herum, schauten immer wieder ins Tal und auf den See. Ganz an der Spitze gefiel es mir beinahe am Besten. Auf dem Weg dorthin beobachtete ich immer wieder die Paraglider. Mich würde es ja sehr reizen, dort mal mitzugleiten. Sieht auf jeden Fall immer ziemlich spannend aus, wenn die starten oder landen. Und der Ausblick muss fantastisch sein.

Wenig später entdeckte ich dann mein kleines persönliches Highligh -obwohl man das auf dem Berg eigentlich nicht sagen kann. Da ist jede Aussicht, jeder Blick ein kleines Highlight. Meine Augen blieben an flauschigen, sehr lustig aussehenden Wesen hängen: Alpakas. Diese grasten hier gemütlich vor sich hin. In einer der kleinen Berghütten war es dann möglich alle Wollartikel in sämtlichen Formen zu kaufen. Mit viel Mühe konnte ich daran vorbeigehen.

Im Endeffekt verbrachten wir fast vier Stunden auf dem Berg. Denn wie es mir zur Gewohnheit geworden ist, musste ich hier oben erst einmal einen schwarzen Tee trinken. Schmeckt auf dem Berg immer besonders gut. Außerdem lockten uns die Sonnenliegen. Achtung, man ist doch weiter oben und näher an der Sonne, als man vermutet. Sonnencreme ist das A und O hier oben.
Monte Baldo Fakten
Höhe
Der Bergrücken des Monte Baldo ist an der niedrigsten Stelle 1475m und an der höchsten Spitze 2.218m.
Wie komm ich hin?
Ich würde empfehlen zu Fuß aus der Innenstadt von Malcesine zu laufen. Mit dem Auto geht es zwar auch bis zur Seilbahnstation, aber wer mit dem Auto kommt, hat immer das Problem der Parkplatzsuche. Parkplätze sind rund um die Seilbahnstation zu finden. Ab Malcesine kann auch auf den Monte Baldo gewandert werden.
Preise der Seilbahn
Eine Hin- und Rückfahrt von der Station in Malcesine kostet für Normalsterbliche 22€. Ermäßigung gibt es wohl für Menschen über 65 Jahre und für Menschen zwischen 14 Jahren und 18 Jahren. Studenten, Auszubildende, etc. bekommen keine Ermäßigung. Es ist auch möglich nur eine Fahrt zu machen, das kostet von Malcesine aus dann für den Normalpreis 15€.
Wer nur die halbe Strecke fahren will, kann ab der Zwischenstation San Michele zusteigen oder aussteigen und zahlt demnach weniger.
Öffnungszeiten der Seilbahn
31. März 2019 bis 10. November 2019.
Um 8:00 Uhr beginnen die Bergfahrten ab Malcesine, um 08:15 Uhr ab San Michele. Die Talfahrten starten ebenfalls um 08:15 Uhr. Die letzte Talfahrt geht um 18:45 Uhr, ab Oktober schon eine Stunde früher.
Website
Fahrpläne und Tarife
Wartezeiten
Wer früh kommt, hat in der Nebensaison auf jeden Fall Glück. Wer gegen 10 Uhr kommt, hat es da schon schwieriger. Am Nachmittag entspannt sich die Situation wieder etwas. Zwischen 10 Uhr und 15 Uhr kann es zu Wartezeiten ab 2 Stunden bis open end geben.
Superschön, der Bericht und die Fotos.
„Stellt mich auf einen Berg“…. – da fiel mirgerade ein Kollege ein, den Air Zermatt während seiner Reportage über die irgendwo auf einem Berg „geparkt“ hatten, weil ein akuter Einsatz sie forderte. Der stand da im kurzen Hemd auf der Größe eines Tennisfeldes bis die wiederkamen und ihn dann abholten.
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Oh, na gut, also das ist dann vielleicht auch nicht ganz so angenehm. Aber wahrscheinlich hatte er wenigstens einen schönen Ausblick? 😉
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An den Monte Baldo erinnere ich mich noch sehr gut 😀 Wir hatten eigentlich so ein Kombiticket für hoch und runter gekauft und anschließend noch ein Besuch der Burg in Malcesine. Wir waren schon kurz nach 8 Uhr da..da musste man tatsächlich nicht lange warten um hochzufahren. Optimistisch wie ich war, hatte ich zwar eine Ziphose an, aber die abgezippten Beine zu Hause gelassen und dazu auch nur ein Top an..unten waren es ja um halb zehn immer schon über 30 Grad. Zum Glück hatte ich aber eine Regenjacke dabei, die ich auf dem Gipfel anziehen konnte und habanfangs trotzdem relativ geschnattert. 😀 Sind dann auch eine Wanderrunde über den Kamm gelaufen. Hatte im Internet so pdf-Karten gefunden, wonach wir dann gegangen sind. Hat bei der ersten Runde auch gut geklappt, aber natürlich reichte mir das nicht und ich wollte unbedingt noch eine andere Runde gehen, die angeblich etwas unterhalb verläuft…dabei haben wir uns auf jeden Fall total verlaufen und mussten bis zur Zwischenstation runterlaufen. Auf die Burg wollte ich dann natürlich auch noch. In den nächsten Tagen hatten wir dann den schlimmsten Beinmuskelkater unseres Lebens. 😀
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Ah, das klingt ja verzwickt. :p Und ganz schön mies mit dem Beinmuskelkater. 😀
Ich kenn das: Laufen könnt ich auch immer ewig und dann fällt es mir meistens schwer, herauszufinden, ob noch ein bisschen verlängert werden kann, oder ob meine Grenze schon erreicht ist. Beim Verlaufen kann man ja allerdings so gar nichts machen..
Ich hatte eine kurze Hose an und hab die erste Stunde ziemlich gefroren, war dann aber auch ziemlich glücklich, dass ich sie angezogen hatte 😀
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Wunderschöne Bilder! Letztes Jahr war ich auch auf dem Monte Baldo und war Vormittags schon vor Ort. Demnach kann ich auch bestätigen, dass sogar ausserhalb der deutschen Ferien und in der Vorsaison, die Wartezeiten bei 2 Stunden aufwärts liegen. Das ist schon der Wahnsinn. Aber der Ausblick lohnt sich 🙂
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Danke schön 🙂
Oh je, da musstest du also auch ganz schön lange anstehen? Aber ich stimme zu: es lohnt sich auf jeden Fall hinauf auf den Berg. Was man alles sehen kann und es wird lange nicht langweilig!
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Ja ich musst auch sehr lange stehen. 😅 Es hat schon bei den Karten angefangen 🙈 ich glaube ich habe fast 3 Stunden gebraucht bis ich oben war.
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Oh je, das ist ja sogar noch länger, als bei uns
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Ja ich war schon leicht angesäuert, dass es gleich soooo lange gedauert hat 😅
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Da hast du aber einen Traumtag erwischt. Diese kleinen Schäfchenwolken mag ich nämlich noch lieber als einen wolkelosen Himmel.
Die Wartezeit hätte ich allerdings nicht auf mich genommen. Eine Frechtheit. Scheinbar hat es sich aber gelohnt.
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Mich hat es sehr gejuckt einfach wieder umzudrehen und hoch zu laufen. Aber die Freundin, mit der ich unterwegs war, ist kein großer Wanderfan und so musste ich die Wartezeit auf mich nehmen. Hat sich dann im Endeffekt auch gelohnt – war trotzdem verschwendete Urlaubszeit beim Warten.
Ich stimme da absolut zu! Ein Himmel mit kleinen Wölkchen ist immer schöner, als ganz wolkenlos 🙂
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