Um ehrlich zu sein, sind wir an unserem letzten ganz vollständigen Banff-Tag noch einmal sehr früh nach Lake Louise gefahren, um unsere Chance auf eine Wanderung am Lake Moraine zu nutzen. Aber egal wie früh wir da waren, egal wie lange wir warteten und wie die Geier kreisten: Es gab keinen Parkplatz mehr. Wir stellten uns etwas unterhalb des Lake Louise und waren schon drauf und dran zum See zu laufen, da fingen uns die Parkplatzwächter ab und erklärten uns, dass der Weg ca. 11km lang sei. Ein Weg. Wir verzichteten dankend. So hatten wir immerhin noch einen Grund wieder zu kommen.
Banff Canoe Club
Ich werde oft gefragt, was mir am besten gefallen hat. Spontan antworte ich mit „die Landschaft, die National Parks, die Natur“. Mit etwas längerem darüber nachdenken kommt mir aber immer häufiger unser Alternativplan in den Sinn. Zurück in Banff fuhren wir nämlich direkt zum Kanuverleih. Das wollten wir sowieso machen. Das stand ganz oben auf unserer Bucket List.

Wir liehen uns ein Kanu. Abgerechnet wird bei Abgabe. Schwimmweste an und ab auf den Fluss. Zuerst konnten wir uns nicht entscheiden, da hier direkt zwei Möglichkeiten vor uns lagen. Entweder zu de Vermillion Lakes oder auf dem Bow River entlang. Wir entschieden uns vorerst für die Lakes und folgten den anderen zwei Booten auf dem schmalen Fluss. Dieser wurde immer schmaler und vor allem ruhiger. Irgendwann waren die anderen Boote verschwunden.

Es wurde idyllisch und wir konnten sogar Bieber beobachten. Wir verfuhren uns kurzerhand in einer Sackgasse und blieben dann im Bieberbau stecken. Allerdings fanden wir die Vermillion Lakes dann doch noch. Hier blieb uns der Atmen stehen. Wie so oft in diesem Urlaub. Paddeln vergaßen wir sofort. Wir lehnten uns zurück und schauten auf die Berge, die Landschaft und genossen in vollen Zügen.

Weil alles so unwirklich wirkte und gleichzeitig so unglaublich faszinierend, konnten wir uns eigentlich gar nicht satt sehen. Aber wir mussten ja irgendwann auch wieder zurück. Ich muss sagen, ich fotografiere ja ungern mit Filter, bzw. bearbeite meine Bilder eigentlich nie nach. Das ist alles echt. #nofilter oder wie sagt man in der Insta-Szene?

Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, um die zwei Stunden „voll“ zu bekommen, die wir uns eingeplant hatten, nahmen wir den Weg zurück. Wir kamen schnell voran, da von nun an die Strömung auf unserer Seite war. Vor dem Kanuverleih bogen wir dann doch noch auf einen kurzen Abstecher auf den Bow River ab. Man will sich ja auch nichts entgehen lassen.

Banff
Das Wetter lockte uns, nach einem kurzen Abstecher im Hostel und parken des Autos, wieder nach draußen. Banff galt es noch genauer zu erkunden. Dieser kleiner Ort hat wirklich Charme. Süße Häuschen, gemütliche Gärten, eine nette Shoppingmeile.

Nachdem alle Läden durchstöbert waren, ging es noch auf einen kleinen Spaziergang am Bow River entlang. Der Spaziergang endete für uns an den Wasserfällen (die nach den anderen ganzen Wasserfällen gar nicht mehr so spektakulär waren). Wir wendeten, liefen zurück am Fluss in die Stadt hinein.

Zu guter letzt mussten wir auf jeden Fall noch das Begrüßungsschild, an dem wir jeden Morgen vorbei gefahren waren, fotografieren. Allerdings muss ich hierbei dazu sagen, dass das eigentlich nur morgens auch wirklich sinnvoll ist. Zumindest dann, wenn man keine 300 andere Menschen mit auf dem Bild haben möchte.
