Ankommen. Nach langem Sitzen ist das Aufstehen in der ersten Minute immer komisch. Als wäre der Körper zur sitzenden Statur gefroren und ließe sich nur schwer wieder daraus lösen. Umso besser tat es, als wir am Karfreitag aus dem Auto stiegen und direkt Richtung Meer liefen. Wasser in Sicht. Sand unter den Füßen. Der Leuchtturm als Orientierungspunkt.


Ganze drei Tage waren wir hier oben im Norden. Pelzerhaken war für uns bisher ein unbekannter Ort, der für viele doch so bekannt scheint. Wir ließen es uns richtig gut gehen. Schlenderten viel an der Promenade – zum Beispiel bis nach Rettin – und am Strand wieder zurück. Auch auf der Seebrücke lässt es sich aushalten. Die Sonne verbrannte uns die Gesichter. Das Meer glitzerte wie ein Teppich aus Diamanten. Endlich wieder barfuß laufen.

Sobald ich am Meer bin, denke ich allerdings auch zunehmend an die Meeresbewohner. Nicht nur, weil ich ständig auf spitze Muscheln trete, sondern auch, weil sich so viel Müll am Strand findet. Besonders tückisch sind die Angelschnüre, Fischernetze und Drachenband. Alles was ging habe ich versucht an die Seite zu räumen. Während ich dann mit einem Gläschen Aperol neben dem noch nicht brennenden Osterfeuer saß und wieder einmal auf die ruhige See blickte, nahm ich mir eins vor: Mehr über das Meer lernen. Und vor allem über Wale.

Drei Tage also entschleunigen, Zeit mit den Eltern verbringen, die Natur wieder noch einmal ein bisschen mehr lieben lernen, die Zeit draußen verbringen und vor allem mal nichts tun. Das Glück liegt zwischen Sandkörnern und Wellen oder vielleicht auch irgendwo am Horizont.