Heading to the north [Kalifornien]

Roadtrip: Yosemite National Park – San Jose – San Francisco

Auch diese Nacht wurde es trotz tausend Lagen Klamotten und dicken Schlafsack kalt. Aber wir checkten ja eh schon wieder aus. In der morgendlichen Stille ging es dann nur noch über die Tioga Road, hinaus zum Parkausgang. Die Tioga Road wurde als besonders schöner Weg beschrieben, als wir die 80 Kilometer mit dem Auto abklapperten, fanden wir diese nun nicht so spektakulär. Als Abschiedsfahrt aus dem Yosemite heraus, war das allerdings eine schöne Route.

San Jose

Über San Jose ging es dann wieder auf den Pacif Coast Highway. Nach 4 Stunden Fahrt durch’s träge Nichts, war das eine pure Erholung für die Augen. Auch wenn das Wetter eher zu wünschen übrig ließ. In den verschiedenen Grautönen fuhren wir dann an dem Abschnitt der Küste hinauf, immer Richtung Norden, bis zur nächstgrößten Stadt. Insgesamt brauchten wir bis San Franisco 7 1/2 Stunden.

USA9

San Francisco

San Francisco, eine Stadt von der ich schon so viel gehört hatte. Viele meiner Freunde waren bereits hier und kamen aus dem Schwärmen gar nicht wieder heraus. Ich wollte mir mein eigenes Bild machen. Der erste Eindruck war folgender: Wir standen unter Zeitdruck, denn eigentlich wollten wir noch einchecken und dann mit dem Auto über die Golden Gate Bridge fahren. Konnten wir uns aber abschminken, weil hier das pure Chaos an Verkehr herrschte. So tuckerten wir also mit passiver Aggression zum Hotel und hielten davor.

Nächster Eindruck: Die Sonne schien! Es war warm hier-endlich wieder. Dennoch, das Hotel war eine wahre Bruchbude. Als wir die Koffer ausluden, knallte uns eine Asiatin erst einmal die Tür direkt vor der Nase zu. Wir schleppten uns also mit allem möglichen Gepäck, was sich in den 2 Wochen im Auto angehäuft hatte, die Treppe hinauf. Als wir eingecheckt hatten und das Auto ausgeladen hatten, stürzten wir wieder aus dem Hotel und dachten, wir gucken nicht richtig. Da stand ein Abschleppwagen. VOR UNSEREM AUTO!!! Ein paar Zentimeter fehlten noch und das Ding hätte an unserem Auto angedockt! Ich hechtete los, belaberte den Polizisten, der das alles nicht hören wollte. Immerhin stoppte er das Aufladen, ging jedoch ohne ein weiteres Wort weg. Wir standen also mit unserem Strafzettel von 88$ da und bekamen den Mund vor Empörung nicht mehr zu. San Francisco, das war kein schöner erster Tag.

Das Bittere daran war, dass wir nun auf dem Weg zum Flughafen waren, um das Auto abzugeben. 14 Tage ohne Strafzettel und eine halbe Stunde vorher bekamen wir noch einen reingewürgt. Schönen Dank auch. Immerhin klappte das Abgegeben ohne Probleme. Allerdings war uns schon seit Tagen Wasser aus dem Kanister ausgelaufen und somit hatten ca. 7 Liter den Kofferraum komplett durchweicht. Wir sagten der Mietwagenfirma lieber nichts davon…

Als wir dann nach einer ewig langen Shuttlefahrt im Hotel ankamen, nahmen wir das Chaos erst richtig wahr. Überall schimmelte die Bude. Alles war dreckig. Da war das Hostel in L.A. angenehmer und das sollte schon was heißen. Frühstück würde es morgen auch nicht geben, außer man zählte Kaffee aus einer verdreckten Maschine als Mahlzeit. Das Beste daran: Das Hotel war angeblich ein bed&breakfast.

4 replies to “Heading to the north [Kalifornien]

  1. Oh je, das klingt ja nun, als würde es richtig spannend werden, die nächsten Tage. Ich wünsche, Euch ist dann weiterer Stress erspart geblieben – aber ich werde es ja erfahren …

    Mit den Strafzetteln scheinen sie in den USA ja richtig fix zu sein. Was war denn Euer Vergehen vor diesem tollen „Hotel“?

    Ne‘ schöne Wortschöpfung habe ich übrigens hier in Deinem Text gefunden:

    „Passive Aggression“ – irgendwie finde ich die cool – aber ich muss noch ein bisserl darüber nachdenken, wie man die so interpretiert, wie sie tatsächlich mutmaßlich gemeint ist … :-/ — 😉

    Liebste Grüße!

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    1. In den nächsten Tagen hatten wir eher weniger Stress. 🙂

      Gar nicht viel, man durfte ab 16 Uhr dort nicht mehr parken und wir standen aber etwas länger als 16 Uhr dort. Da waren die gleich zur Stelle.

      Wie hast du sie denn interpretiert? Ich meinte sie eher als unterschwellige, in einem brodelnde Aggression. 😀

      Liebe Grüße!

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  2. oh gott, wer hat euch denn dieses hotel aufgebrummt, das reisebüro etwa? haben die nicht auch inforamtionen darüber, dass das eine absteige war? vor sowas graut mir ja total, ich kann sehr sehr schlecht mit unschönen und dreckigen übernachtungsmöglichkeiten leben. manche leute können das, ich üerhaupt nicht.

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    1. Jawohl, die waren das. Aber wir haben immerhin letztendlich eine Entschädigung dafür bekommen. Scheinbar wussten die auch nicht, dass das Hotel so schlecht ist.
      Mir macht das bis zu einem gewissen Grad nichts aus, gerade wenn ich dafür nicht so viel bezahlt habe. Aber das war schon wirklich die Härte. Zumal man sich abends ins Bett gelegt hat und gar keine Luft bekam. :/

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