Rondane & Dovrefjell Nationalparks [Norwegen]

Kurz nach 6 Uhr schaue ich aus dem Dachfenster des Bus und sehe die Sonne aufgehen. Die Wintergoldhähnchen piepsen in den Ästen. Kleine runde Federbälle, süß wie sie dort hüpfen. Ich bleibe noch kurz liegen, klettre dann in den unteren Bereich meines Vans und starte in den kalten Morgen. Wir essen draußen auf einer Picknickbank, in der Morgensonne und mit wunderschöner Aussicht. Die Schafglocken bimmeln im Hintergrund und dann tauchen die kleinen Wolltiere zwischen den Kiefern auf.

Heute wollen wir bei unseren Freunden ankommen. Aber vorher gibt es noch einen Zwischenstopp im Dovrefjell Nationalpark. Eigentlich wollten wir da eine ca. 8 km Wanderung machen, aber der Parkplatz an dem wir halten wollten, war mit einem Kuhgatter verriegelt und daher für uns nicht ersichtlich. Auf der anderen Straßenseite parkten bereits viele, also gliederten wir uns einfach an. Statt der 8 km Wanderung, fand ich dann aber noch eine 13 km Wanderung „Moschusochsenpfad“. Ich war neugierig geworden.

Bis auf Schafe und ein paar Bergpieper haben wir aber die gesamte Wanderung über kein einziges Tier gesehen. Immer wieder wurden wir von den anderen Wanderern gefragt, ob wir Moschusochsen gesehen hätten. Nirgends waren die zu sehen. Die Landschaft war trotzdem sehr schön anzusehen.

Wir waren morgens im Nebel losgelaufen und nach ca. 30 Minuten knallte die Sonne unerbittlich auf unsere Köpfe. Ich wanderte trotzdem im Pulli weiter, weil ich keine Lust hatte mich einzucremen. Alles hier erinnerte mich an die USA. Diese Landschaft und Vegetation.

Mittags schafften wir es ans Auto zurück, aßen unser Brot. Während ich so den Hügel hinauf schaute, sah ich plötzlich drei dunkle Flecken. Schafe konnten es nicht sein, dafür waren sie zu groß. Schnell das Fernglas gezückt und was erspähte ich da? Die Moschusochsen! 13 Kilometer auf dem Pfad gewandert und dann liegen sie quasi am Straßenrand…