Offline sein

Es gab mal Zeiten, da betrug meine Bildschirmzeit am Handy nur 30 Minuten pro Tag. Dahin möchte ich gerne wieder zurück. Ich hatte zwei Wochen kein Internet. Wie oft ich etwas nachschauen möchte. Wie oft ich mich vom Fernseher berieseln lassen wollte. Ich bin so sehr ans Internet gewöhnt. Das ist mir vor allem dann aufgefallen, als ich keines mehr hatte. An den Abenden war es sehr ruhig. Irgendwann hatte ich auch einen ganzen Haufen an Dingen, den ich erledigen musste, der ohne Internet aber nicht ging.

Was tut man in solchen Momenten? Ich habe mich plötzlich auf ganz andere Dinge besinnen können. Zum Beispiel habe ich viel gelesen, viel Musik und Podcasts gehört. Im Endeffekt habe ich meine Zeit anders genutzt, nicht vor dem Bildschirm. Sobald das Wetter gut war, war ich draußen. Auch heute Morgen.

Obwohl ich auf dem Handy ja eigentlich Internet habe, hatte ich es bewusst ausgestellt. Ich wollte nicht erreichbar sein. Wollte alleine sein mit den Vögeln und dem Morgen. Hab das Gesicht in die Sonne gehalten und den Zaunkönigen beim sich Jagen zugeschaut. Die Buntspechte beobachtet, wie sie nach Nahrung gesucht haben. Über den Star gelacht, der abwechselnd einen Bussard und dann eine Amsel imitiert hat. Ich habe die Gedanken mal zur Seite geschoben.

Was bleibt, wenn die Gedanken mal beiseite sind. Gefühle. Irgendwo im Bauch, irgendwo im Herzen. Mir reicht es manchmal raus zu gehen. Nachzuspüren, zur Ruhe zu kommen. Dafür brauche ich die Natur. Dafür brauche ich kein Internet. Da muss ich Offline sein, damit ich genießen kann.

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